Jungkook POV
Ich saß zusammen mit Jimin und Yoongi in der Cafeteria der Universität und schaute die Beiden erwartungsvoll an, nachdem ich ihnen meinen Vorschlag unterbreitet hatte. Nur leider kam nicht die Reaktion von ihnen, die ich mir erhofft hatte. Auch von der Abenteuerlust, die ich spürte, war beiden Beiden nichts zu sehen. Jimin verzog lediglich das Gesicht, ehe er vehement den Kopf schüttelte, während Yoongi reaktionslos neben ihm saß.
„Auf keinen Fall", erhobt Jimin schließlich seine Stimme. „Ich werde meine Ferien sicherlich nicht irgendwo im nirgendwo in Australien verbringen. Mal ganz davon abgesehen, dass ich mir das erstens nicht leisten kann und zweitens in den Ferien jobben wollte, um etwas Geld zu verdienen."
„Jimin, wir sind doch Freunde und inzwischen solltest du doch wissen, dass sowas wie Geld das Letzte ist, um das du dir Gedanken machen solltest."
„Ach, halt doch einfach die Klappe Jungkook", kam es aber nur von meinem besten Freund zurück geschossen, denn anscheinend hatte er keine Lust unsere immer wieder aufflammende Diskussion, über das liebe Geld, erneut zu entfachen.„Yoongi?"
Seufzend fuhr Angesprochener sich durch die Haare und schaute zu seinem erwartungsvoll drein schauenden Freund.
„Ich bin ehrlich gesagt geteilter Meinung. Jungkook hat eigentlich Recht, es wäre schön gemeinsam Urlaub zu machen. Aber es muss wirklich nicht gleich Australien oder irgendwas anderes exotisches sein. Was entspannteres in der Nähe tut es auch."
„Wenn das so ist, dann fliegt doch einfach zu zweit in den Urlaub", gab Jimin von sich und schob beleidigt die Unterlippe vor, was Yoongi allerdings bloß zum Lächeln brachte. Es war nicht zu übersehen, dass er es liebte, wenn Jimin eine Schnute zog. Davon abgesehen witterte ich ein Chance. Das könnte einer der Momente sein, in welchen Yoongi und ich zusammen an einem Strang zogen und Jimin somit zum Einknicken bringen könnten. Es war egal wohin wir gehen würden. Mein Abenteuer würde ich schon finden.„Wie wäre es damit", begann ich also einzulenken, „Jimin, du suchst das Reiseziel aus und lässt dich dafür von uns einladen. Außerdem: Sonst machen wir dir zuliebe doch auch total normales Zeug, was du dir auch leisten kannst. Also lass uns dieses Mal wenigstens etwas Besonderes machen und dich einladen. Bitte!"
Jimin sah mich eher zweifelnd an, doch Yoongi nickte mir aufmunternd zu, was so viel hieß, wie: Das wird schon, wenn ich ihn nachher noch etwas bearbeite.
Aufgeregt zappelte Jimin zwischen Yoongi und mir hin und her, während wir Beide ruhig neben ihm saßen und uns an unseren Handys beschäftigten. Für uns war es aber auch nichts Besonderes mehr irgendwo hin zu fliegen und außerdem war es viel zu früh am Morgen. Für Jimin hingegen, war es etwas Besonderes. Er war das letzte Mal als zehnjähriger geflogen. Vielleicht war das auch mit der Grund gewesen, weshalb er sich ein Reiseziel ausgesucht hatte, was uns recht nahe war. Es ging nämlich nach Osaka. In der Bucht von Shirahama hatten wir uns ein schickes Hotel gebucht, obwohl Jimin zunächst für etwas Einfacheres gewesen war. Aber ab dem Zeitpunkt seiner Zustimmung für diesen Urlaub hatte er bei allem anderen eigentlich nicht mehr viel mitzureden gehabt. Außerdem war der Hotelbesitzer ein Bekannter von Yoongis Vater und so waren wir einfach an gute Zimmer gekommen, obwohl das Hotel schon recht ausgebucht war.
Natürlich hatte ich mir für unseren gemeinsamen Urlaub eigentlich etwas Aufregenderes erhoffte, als ein Urlaub in einem fünf Sterne Spa-Hotel direkt am Strand, doch das würde schon werden. Wir waren immerhin in einer großen Stadt, da ließ sich auch noch etwas Spannendes finden, was wir gemeinsam unternehmen könnten. Außerdem würde das Pärchen sicher auch etwas Couple-Time haben wollen, in dieser Zeit war es dann Zeit für Abenteuer. Irgendwer würde sich schon finden, der mitmachte. Erst recht, wenn ich bezahlte. Wenn etwas umsonst war, war immer jemand mit am Start.
Den ersten Erfolg konnten wir immerhin schon verbuchen: Jimin saß mit uns in der Flughafenlounge der ersten Klasse und kam zu diesem Urlaub mit. Die nächsten zwei Wochen würden sicherlich schon werden. Eigentlich wurde der Urlaub allein schon wegen der Tatsache spannend, dass wir das erste Mal gemeinsam Urlaub machten. Es war mein erster Urlaub mit echten Freunden. Meinen bisherigen Freunden hatte ich zwar auch immer mal wieder mitgenommen, doch diese taten immer so, als wären sie begeistert von den Dingen, die ich so unternehmen wollte, wobei es durchaus schon vor kam, dass ich alleine und betrunken in einem Club zurückgelassen wurde, weil die Anderen keinen Bock mehr hatten, mit anderen Dingen beschäftigt waren und mich deshalb vergessen hatten. Dass sie anschließend direkt wieder ihre Koffer packen konnten war natürlichxklar, selbst wenn wir nicht richtige Freunde waren, erwartete ich doch, dass niemand betrunken zurückgelassen wurde. Eine Grundregel,die mir wirklich wichtig war.
Ich wusste, dass dieser Urlaub anders werden würde, da wir vermutlich durchaus die eine oder andere Auseinandersetzung über das Tagesprogramm haben würden. Andererseits war ich gespannt, was ich so erleben könnte, wenn es mal nicht nur nach meiner Nase ging. Das würde eine völlig neue Erfahrung für mich werden, wenn sicherlich auch nicht immer so einfach. Es fiel mir noch immer nicht ganz leicht, ständig irgendwelche Kompromisse mit Jimin zu finden. Auch, wenn ich es gerne für ihn tat, war es etwas, was ich noch immer lernen musste.
Als schließlich der Aufruf für die erste Klasse unseres Fluges kam und Yoongi und ich uns beide erhoben, kam nur ein genervtes Seufzen von Jimin. „Hättet ihr nicht wenigstens auf die erste Klasse verzichten können, wenn ihr mich schon einladet?"
„Nein."
„Definitiv nicht."
Schön, dass Yoongi und ich uns bei solchen Dingen immer einig waren. Jimin schüttelte nur den Kopf über uns, ehe er versöhnlich Yoongis Hand nahm. Jetzt konnte unser Urlaub wohl endlich losgehen.
DU LIEST GERADE
An der Küste Japans (BTS, Vkook, FF)
FanfictionWer reich ist, kann eigentlich alles haben. Das ist Jungkook mehr als bewusst und er genießt diese Tatsache in vollen Zügen. Geld regiert schließlich die Welt. Doch das Schicksal beschließt ihm eines Besseren zu belehren. Denn mit Geld kann man vie...