Kapitel 12 (Ekelpaket)

20 4 3
                                    

Jin POV
„Achso, verstehe", murmelte der Blasse und sah aus irgendeinem Grund ziemlich enttäuscht aus. Seufzend fuhr er sich übers Gesicht, ehe er den Laden schon beinah fluchtartig verließ. Der Kleine folgte ihm mit besorgtem Gesicht.

Der Schwarzhaarige sah seinen Freunden hinterher, ehe er Namjoon und mir erneut seine Aufmerksamkeit schenkte, was Namjoon dazu veranlasst mich noch näher an sich zu ziehen, obwohl das kaum mehr möglich war.

„Na dann, wir sehen uns", sagte er und zwinkerte mir nochmal zu. Dann folgte er seinen Freunden nach draußen ins Freie.

„Was war das denn für einer", schnaubte Namjoon empört und nahm seinen Arm von meiner Schulter. Ich konnte mir ein erleichtertes Seufzen nicht verkneifen und fächerte mir mit meinem Oberteil etwas Luft zu. So gerne ich auch mit Namjoon kuschelte, es war einfach zu heiß dafür. Mal ganz davon abgesehen, dass Tae es aus irgendeinem Grund noch immer nicht geschafft hatte hier eine Klimaanlage einbauen zu lassen. Dabei war es nicht mal so, als müsste er erstmal sparen, um sich das leisten zu können.

„Eins von diesen reichen Arschlöcher, du kennst das doch", murmelte ich. Meine Wangen brannten immer noch, doch ich war mir selbst nicht so sicher weshalb. Aber die Worte, die er sagte, waren nun mal echt schmeichelhaft. Dann war er mir auf einmal noch so nahe, mal ganz davon abgesehen, dass er leider auch noch echt gut aussah. Nur änderte das nichts an einem schlechten Charakter.

„Ist alles okay Jin?", wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Verwirrt schaute ich zu Namjoon und nickte schließlich langsam. „Ja ... ja, alles okay. Es ist nur ... Das ist der Kerl, von vor ein paar Tagen."
„Moment, der war das?", fragte er laut und sah mich mit großen Augen an. „Wieso hast du mir nicht gesagt, dass er ... dass er so ..."
„Gut aussieht?", versuchte ich ihm zu helfen, was ihn nur leicht nicken ließ. Ich kannte ihn inzwischen gut genug, um zu wissen, dass ihn diese Tatsache definitiv eifersüchtig machte.
„Hast du dich deshalb auf die Knutscherei mit ihm eingelassen?", fragte er nach und presste anschließend angespannt die Lippen aufeinander. Den Blick hatte er inzwischen von mir abgewandt, stattdessen ließ er den Blick über Taes, meist farbenfrohen, Kunstwerke gleiten.

„Natürlich nicht!", erwiderte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich versuchte nicht allzu sehr beleidigt zu sein, denn immerhin war ich selbst Schuld an der Situation. Trotzdem konnte ich es nicht ganz verdrängen, denn Namjoon sollte wissen, dass ich definitiv nicht so oberflächlich war und zudem auch noch diese Art von Mensch nicht besonders gut leiden konnte.

„Ja, klar. Er sieht wirklich verdammt gut aus. Aber du hast doch gerade mitbekommen, was für ein ... Ekelpaket er ist. So war er auch schon den ganzen Abend an der Bar. Und wie ich dir schon gesagt habe: Ich habe ihn immer wieder abgewiesen, bis er halt mit den Geld vor meiner Nase herum gewedelt hat. Oh mein Gott, dass macht es nicht besser. Ich höre mich so verdammt käuflich an."
„In der Tat", ich zuckte ein wenig zusammen und drehte mich anschließend um. Tae stand in der Tür und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Ich hätte nicht gedacht, dass du mal für Geld mit jemanden knutschen würdest", sagte er kalt, ehe er mir aber ein breites Grinsen zeigte. „Du überraschst mich Hyung! Außerdem glaube ich, dass Namjoon dir alles vergeben würde, solange du ihn nicht verlässt."

Unsicher schaute ich zu Namjoon, welcher bloß die Augen verdrehte. „Musst du ihm das unbedingt sagen? Er soll es jetzt auch nicht unbedingt drauf anlegen."
„Du bist so ein Idiot", seufzte ich und fiel meinem Freund in die Arme. Für einen Moment hatte ich das Gefühl, er hätte mir meinen Fehler doch nicht verziehen und würde sich nun doch von mir trennen. Das wäre ein wahr gewordener Albtraum gewesen.
„Ich liebe dich", murmelte ich und drückte Namjoon einen innigen Kuss auf, welchen ich aber doch recht schnell löste, da ich Taes Blick förmlich auf uns brennen spüren konnte.
Namjoon legte wieder seinen Arm um meine Schultern und ich kuschelte mich zufrieden an ihn. Scheiß auf die Hitze. Dann muss ich nachher halt schon wieder duschen.

„Wie ist es eigentlich gelaufen?", fragte Namjoon schließlich an Tae gerichtet, welcher seufzend den Kopf in den Nacken legte.
„Es ist immer wieder dasselbe. Ich sage ihnen was Sache ist. Sie beteuern mir, dass sowas nie wieder vorkommt und im Hafen darüber informiert wird, aber letzten Endes stehe ich doch wieder im Amt. Was ist so schwer daran zu verstehen, dass die Inseln wie Privatgrundstücke zu behandeln sind? Das sind sie immerhin auch! Also haben ein paar abenteuerlustige Touristen da nichts verloren. Aber nein. Es ist immer und immer wieder dasselbe!"
„Aber dein Haus wurde nicht schon wieder aufgebrochen, oder?", fragte ich besorgt nach, da Tae vorhin zu frustriert war, um uns genaueres zu erzählen.

„Nein, zum Glück war ich rechtzeitig da. Sie waren noch nicht mal in der Nähe des Hauses. Trotzdem nervt es. Jedes mal, wenn ich aufs Festland fahre, muss ich Angst haben, dass ich mein Zuhause schon wieder total verwüstet auffinde. Und dann noch dieser ganze Müll! Diese Lackaffen benehmen sich wie die letzten Neandertaler, wenn sie im Urlaub sind."

An der Küste Japans (BTS, Vkook, FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt