An der Küste Japans (BTS, Vkook, FF)

Kapitel 7 (Kater-Bootstour)

Jungkook POV

Ich lag ausgestreckt auf meiner Liege und genoss die Sonnenstrahlen auf meiner Haut, genauso wie das sanfte Schaukeln der kleinen Yacht, was mich immer wieder in kurze Nickerchen trieb. Die leichte Brise, die über das Meer fegte, sorgte dafür, dass mir in der Sonne nicht zu heiß wurde.

Als ich hörte, wie sich jemand mit einem Seufzen auf der Liege neben mir niederließ, drehte ich meinen Kopf in die Richtung der Geräuschquelle. Zu mehr Bewegung war ich gerade einfach nicht fähig. Die Aspirin hatte zwar inzwischen gewirkt und es hatte gut getan etwas zu essen, auch wenn die Stimmung zwischen Jimin und Yoongi merkwürdig war. Trotzdem fühlte ich mich noch ziemlich k.o., weshalb ich beschlossen hatte, es heute ruhig anzugehen. Zumindest vorerst.

„Kommt es nur mir so vor oder ist Yoongi heute besonders schlecht drauf?", wandte Jimin sich leise an mich. Yoongi war hier hinten nirgends in meinem Sichtfeld zu entdecken, weshalb ich davon ausging, dass er sich auf dem vorderen Teil der, recht kleinen, Yacht aufhielt, welche wir für den restlichen Tag gemietet hatten.

Ich zuckte lediglich mit den Schultern, ehe ich antwortete: „Ich hatte mich schon gefragt, ob ihr Beiden euch gestritten habt. Aber es ist wahrscheinlich nur der Kater. Hast du deshalb der Bootstour so schnell zugestimmt? Damit er auf andere Gedanken kommt?"
Jimin nickte und erneut verließ ein Seufzen seine Lippen. „Vielleicht ist er wirklich wegen des Katers so schlecht drauf heute. Andererseits war er gestern schon etwas seltsam gelaunt. Normalerweise trinkt er nicht so gerne. Aber gestern hat er sich so betrunken, dass er später in unserem Hotelzimmer kotzen musste. Und zwischen uns ist eigentlich nichts passiert. Es kann also nicht sein, dass er wegen mir sauer ist."
„Ist denn wirklich nichts passiert, was seine Stimmung irgendwie hätte verschlechtern können?"
„Das ist erst unser zweiter Tag hier Jungkook. Wir hatten gestern noch Sex, als wir hier angekommen sind. Glaub mir, da war wirklich alles gut zwischen uns. Und ich hatte das Gefühl, dass vor unserem Flug auch noch alles okay war. Ob er irgendwas Schlechtes beim Flug gegessen hat, was sich jetzt erst bemerkbar macht?"
„Ja", antwortete ich, „Gute Laune vermutlich. Sowas bekommt ihm doch nicht immer so gut."
„Witzig. Ich mache mir gerade echt Sorgen, Jungkook. Was ist, wenn ich etwas gemacht habe, dass ihn sauer gemacht hat, nur habe ich es gar nicht gemerkt, dass es ihn sauer gemacht hat."
„Worüber sollte er denn sauer sein? Den Sex, den ihr gestern nach der Ankunft hattet?", erwiderte ich sarkastisch, was Jimin eine leichte Röte in die Wangen trieb. „Oder weil du für ihn getanzt hast? Keine Ahnung, was er hat, aber ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass es an dir liegt."
„Ich weiß es doch auch nicht", murmelte Jimin und legte sich nun doch, wenn auch etwas verspannt, auf seiner Liege hin.
„Wieso redest du nicht einfach mit ihm? Du bist doch so ein großer Verfechter des miteinander Redens."

Jimin brummte irgendetwas vor sich hin, was ich nicht verstand, ehe er sich seine Sonnenbrille vom Kopf auf die Nase schob und nun doch etwas im Schatten des Sonnenschirms entspannte. So sehr er sich auch immer den ganzen Luxus sträubte, den wir uns leisten konnten, ich war mir sicher, dass er es insgeheim ab und zu genoss, dass wir ihn zu solchen Sachen, wie zum Beispiel dieser Bootstour, einluden.

So lagen wir beide noch eine Zeit lang da und ließen es uns gut gehen. Ich war mir nicht sicher, aber es könnte durchaus sein, dass ich noch das ein oder andere Mal eingeschlafen war. Als ich meine Augen nämlich das nächste Mal öffnete, schlief Jimin auf der Liege neben mir, nur hatte sich inzwischen Yoongi zu im gesellt und hielt den schlafenden Mann in seinen Armen.

„Auch mal wach Schlafmütze?", grinste er mich leicht an, als er bemerkte, dass ich zu ihnen rüber schaute.
„So halb", murmelte ich auf seine Aussage hin nur. Dann war es wieder still zwischen uns. Yoongi schaute zu Jimin herunter und strich ihm gedankenverloren durch die Haare. Ich hatte zwar schon beim Essen bemerkt, dass etwas komisch war, aber jetzt fiel es mir richtig auf. Irgendwas stimmte bei Yoongi nicht. Ich würde nicht sagen, dass er groß schlecht gelaunt war. Er wirkte mehr gedankenverloren und irgendwie nicht so richtig anwesend. Seltsam, dabei hatte er sich so sehr auf den Urlaub gefreut. Und darauf Jimin nur in Badehose zu sehen. Warum auch immer, schließlich hatte er ihn auch schon nackt gesehen.

„Yoongi?", murmelte ich, was ihn wieder zu mir aufschauen ließ. „Was ist los? Irgendetwas stimmt doch nicht. Jimin macht sich auch schon Sorgen", brachte ich es direkt auf den Punkt.
„Es ist nichts", erwiderte Yoongi nur, ohne mich anzuschauen.
„Das glaube ich dir natürlich sofort."
„Jungkook, nichts gegen dich, aber darüber will ich gerade wirklich nicht reden."
„Also ist doch etwas", stellte ich fest, was Yoongi nur die Augen verdrehen ließ. Ich war mir ziemlich sicher, dass, wenn er gerade nicht Jimin in seinen Armen halten würde, er sicherlich schon längst weg gewesen wäre, damit ich ihm nicht weiter auf den Sack gehen konnte. Zumindest so weit weg, wie es hier, mitten auf dem Meer, eben ging.

„Ich will wirklich nicht darüber reden."
„Ist es so schlimm?", ließ ich nicht locker.
„Keine Ahnung. Kommt drauf an."
„Also ist niemand gestorben."
„Keine Ahnung."
„Wie kannst du keine Ahnung haben, was dich bedrückt?"
„Jungkook?"
„Ja?"
„Ich hab gesagt, dass ich nicht darüber reden will", schnaubte Yoongi und sah mich nun doch leicht verstimmt an.

„Wieso nicht?", murmelte nun Jimin und klang dabei ein wenig verschreckt, was Yoongis Blick sofort wieder weich werden ließ.
„Jimin ..."
„Du solltest doch über alles mit uns reden können. Jungkook ist dein Freund und ich liebe dich. Wieso kannst du nicht mit uns darüber reden. Vielleicht können wir dir helfen."
„Das könnt ihr leider nicht", seufzte Yoongi und bedachte Jimin mit einem liebevollem Blick. Wahnsinn, wie weich der sonst so abweisend wirkende Yoongi durch Jimin werden konnte.

Yoongi setzte sich auf und Jimin und ich taten es ihm gleich. Neugierig musterten wir ihn, was Yoongi die Augen verdrehen ließ, ehe er sich seufzend durch die Haare fuhr.
„Das Ganze ist vor sechs Jahren passiert. Ich weiß auch nicht... Jetzt hier in Japan zu sein hat irgendwie ein paar Erinnerungen geweckt ..."