Jungkook POV
Skeptisch schauten Jimin und Yoongi mich an, während ich sie vom Boot aus angrinste. Irgendwie war ich froh, dass uns erstmal dieses kleine Abenteuer bevor stand, ehe wir reden würden. Denn so konnte ich versuchen meine Verlegenheit ein wenig in den Griff zu bekommen. Es war seltsam, aber ich war absolut verunsichert, wie ich mich meinen Freunden gegenüber verhalten sollte. Ich wollte nicht mehr der Jungkook sein, den sie gekannt hatten. Ich mochte die Version, die ich inzwischen war, viel lieber, denn sie war der echte Jungkook. Andererseits kannten sie dieses Ich noch gar nicht und es fiel mir schwer, nicht in alte Muster zu verfallen. Sie waren meinte echten Freunde, also wollte ich auch echt vor ihnen sein.„Du hast aber nicht vor uns im Meer zu versenken, oder?", fragte Yoongi trocken nach, woraufhin ich lachend den Kopf schüttelte. Ich freute mich sogar darauf ihnen Taes Heim zu zeigen, weil es sich inzwischen auch so sehr nach meinem anfühlte. Natürlich konnte das nicht ewig so bleiben, doch ich hoffte, dass er mich noch eine Weile bei sich wohnen ließ.
Das meine Freunde da waren, hatte er natürlich direkt von Namjoon erfahren, weshalb ich, am Hafen angekommen, nicht mal fragen musste, ob ich Yoongi und Jimin mit auf die Insel nehmen durfte, denn er hatte es schon selbst vorgeschlagen. Ich hatte ihm also geschrieben, dass er die beiden dann heute Abend kennenlernen würde, sobald auch er zu Hause war, und ich die Nacht auf der Couch verbringen würde. Er hatte sofort interveniert und geschrieben, dass ich bei ihm schlafen könnte. Zum Glück saßen Yoongi und Jimin in dem Moment noch in ihren Taxi, denn so hatten meine roten Wangen kurz Zeit, um abzukühlen. Ich hatte zwar schon öfter bei Tae im Bett geschlafen, doch je mehr ich mich hier eingelebt hatte, desto seltener war es vorgekommen. Das letzte Mal war inzwischen etwas über einen Monat her. Ich wollte nicht zu anhänglich werden, denn irgendwie hatte ich Angst, dass ich ihm dadurch irgendwann zu sehr auf die Nerven gehen würde.
Nachdem Jimin und Yoongi ins Boot gestiegen waren, sausten wir schweigend über das Meer. Bei dem Wind würden wir uns ohnehin kaum verstehen und so konnte ich mich innerlich nochmal auf das bevorstehenden Gespräch vorbereiten. Tae würde wohl noch etwas unterwegs sein. Er hatte einen Auftrag von einem wohlhabenden Pärchen bekommen und sollte heute bei ihnen zu Abend essen, um die Details zu klären. Da ihr Zeitplan ziemlich eng getaktet war, ging es nur heute. Tae hatte mir frustriert davon berichtet und sich dann tausend Mal dafür entschuldigt, dass er mir nicht am Strand helfen konnte. Ich hatte ihm mehrfach versichert, dass es ok wäre, schließlich musste er an seinen Job denken und was für Möglichkeiten das für ihn als Künstler bedeuten könnte. Außerdem war er sowieso sonst immer mit dabei, das eine Mal würde ich es auch hinkriegen.
Das wir inzwischen zwei Boote hatten, war auch sehr praktisch. Eigentlich hatten wir recht schnell bemerkt, dass es so besser wäre, sollte ich tatsächlich noch eine Weile bei Tae auf der Insel leben. So waren wir am Ende nicht so abhängig voneinander. Am Anfang war es noch ok, ich hab dann eine Weile bei Tae in der Galerie rumgehangen und ihm dort ausgeholfen und manchmal auch nur Zeit totgeschlagen. Doch mit dem Beginn des Semester ist uns die Planung des Tages einfach zu umständlich geworden.
Wir kamen am Steg der Insel an und ich machte erstmal das Boot fest, ehe ich Jimin und Yoongi aussteigen ließ. Sie schauten sich interessiert um und fragten nach, wie Tae zu der Insel gekommen war, ob das Haus schon hier gestanden hatte, als er sie gekauft hatte und wie wir die Einkäufe regelten, gerade, wenn es im Herbst stürmischer werden würde. Ich hatte nicht auf all ihre Fragen eine Antwort, doch ich war froh, dass so erstmal die Stille gefüllt wurde, ehe wir schließlich einen Moment schweigend im Wohnzimmer saßen.
„Was ist passiert, nachdem wir gegangen sind?", durchbrach Yoongi schließlich die Stille. Ich holte seufzend Luft, ehe ich zu erzählen begann. Ich erzählte ihnen vom Morgen, an dem Namjoon bei mir war, vor allem wegen des Geldes. Sie wollten es am Ende nicht mehr haben, doch ich habe es ihnen trotzdem überwiesen, mit dem Hinweis, dass wir eine Abmachung hatten, aber ich für unsere zukünftigen Treffen und unsere Freundschaft nicht mehr bezahlen würde, wo sie doch zu einer echten geworden war.
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An der Küste Japans (BTS, Vkook, FF)
FanfictionWer reich ist, kann eigentlich alles haben. Das ist Jungkook mehr als bewusst und er genießt diese Tatsache in vollen Zügen. Geld regiert schließlich die Welt. Doch das Schicksal beschließt ihm eines Besseren zu belehren. Denn mit Geld kann man vie...