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Frost Soldier POV

Ich seufzte und drehte mich um. "Erstens ich brauche von niemanden Hilfe. Nicht von dir oder sonst jemanden" machte ich klar, doch er gab nicht auf. "Bitte."
Ich löste meinen Arm von ihm und kramte in meiner kleinen Tasche herum, holte es heraus, nahm seine Hand und drückte ihn was in die Hand. "Das ist ein Transmitter. Dadurch kann ich dich kontaktieren, wenn ich mehr weiß. Wenn du mich verrätst, töte ich dich" erklärte ich ihn und verschwand.
Nach einer Weile kam ich wieder zu Hydra. Das Gebäude sah von außen unscheinbar aus und daher ein perfekter Ort für den Außenposten. Plötzlich sah ich durch ein Fenster, wie mehrere Agents schwer bewaffnet nach oben liefen. Sie suchen mich. Schnell nahm ich Anlauf und kletterte die Fassade nach oben. Es war mittlerweile schon dunkel und ich musste auf das Dach klettern, was über dem 13. Stock lag. Ich griff nach dem letzten Stück, zog mich nach oben und legte mich entspannt auf dem Boden.
Nur ein paar Momente später, stürmten mehrere Hydra Agents das Dach und ziehlten auf mich. Jetzt muss ich eines meiner Talente nutzen. Mit einem verwirrten Ausdruck setze ich mich auf und sah diese an. Pierce trat hervor und so stand ich auf.
"Was machst du hier?" begrüßte er mich vorwurfsvoll, denn eigentlich sollte ich nicht hier sein. "Ich wollte nur einen Moment hier draußen alleine sein. Meditieren und Kraft tanken" log ich überzeugend und senkte leicht meinen Kopf. "Du weißt, dass du nicht hier sein solltest?" Ich nickte. "Gut, aber du wirst hier nicht mehr heraufkommen. Das ist ein Befehl. Mitkommen" befahl er und ich folgte ihn. Lange Rede, kurzer Sinn, er sperrte mich in meiner Zelle ein.
"Morgen wirst du dich um die Waffen kümmern, damit wir endlich diesen Jungen los werden. Eine entsprechende Nachricht haben wir Shield schon geschickt" machte er mir den morgigen Tag schmackhaft, doch mir war das gleichgültig. Ich saß mit dem Rücken zur Zelle des Winter Soldiers, damit ich ihn nicht anschauen muss. Was ich gerade mit Steve mache, ist Verrat höchsten Grades und wenn man mich erwischt, bin ich so gut wie tot.
Nach einer Weile legte ich mich dann hin und dachte über alles nach. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich früher nie so viel nachgedacht habe. Das übernahm immer Hydra für mich, doch ich fange endlich an, selbst zu denken. Was wäre aber, wenn es stimmen sollte? Was wäre, wenn Steve mein Vater ist? Zeitlich würde das passen, aber er selbst kann es sich nicht erklären. Das würde dann bedeuten, dass Hydra mich mein ganzes Leben anlügt, angefangen bei meinen Eltern. Vielleicht wurde ich entführt oder sonst was. Ich würde gerne wissen, was noch gelogen war. Ich muss einen Weg finden, wie ich Zugang zum Archiv bekomme. Mit diesem Gedanken schlief ich dann auch ein.
Mit einem lauten Knall wachte ich auf und fuhr hoch. Meine Augen waren eisig, aber als ich erkannte, dass nur ein Agent ein Tablett mit dem Essen auf den Boden fallen ließ und es zu mir schob. Ich tötete ihn mit meinem Blick, denn sein dämliches grinsen würde mir anlass dazu geben. Nachdem dieser endlich verschwunden war und meine Augen sich wieder erholt hatten, aß ich mein Frühstück auf und lehnte mich gegen die Wand. Gedankenversunken starrte ich auf die Decke.
Ich weiß nicht, wie lange ich wartete, bis jemand kam, aber ein Agent sperrte die Zelle auf und ich folgte ihn nach draußen, während ich mir meine Maske aufsetzte. Er führte mich zum Konverenzraum und so setzte ich mich an den Tisch. Pierce saß am anderen Ende und sah nicht wirklich begeistert aus. "Das gestern war hoffentlich nur ein kleiner Ausreißer, der nicht wieder vorkommt. Du solltest wissen, wo deine Loyalität liegt. Immerhin haben wir dich vor knapp 70 Jahren aus einem Graben geholt und dich zu dem gemacht, was du heute bist" machte er mir klar und ich nickte nur. "Wie dem auch sei haben wir endlich eine große Waffenlieferung von Shield bekommen. Wir können nun den Jungen wieder frei lassen und du wirst dich darum kümmern" befahl er mir und verschwand. Ich wartete noch etwas und dachte etwas über meine Loyalität nach. Vielleicht ist das doch ein Fehler, mehr über mich herauszufinden.
So stand ich auf und ging Richtung Labor. Dort holte ich mir ein Betäubungsmittel namens Chloroform und ein Tuch und machte mich auf den Weg zu Peter.
Dort stellte ich die Sachen auf den Tisch. "Hey, alles okay bei dir?" begrüßte er mich, doch ich ignorierte es. Stattdessen nahm ich das Tuch und schüttelte etwas Chloroform darauf. Ich drehte mich um und sah ihn ohne irgendeinen Ausdruck an. "Wenn du aufwachst, bist du wieder frei" informierte ich ihn und stellte mich vor ihn. Voller Angst sah er mich an und als ich ihn das Tuch vor dem Mund und Nase hielt, zappete er wie wild herum. Doch das wurde weniger und schließlich war er bewusstlos. Das ist nicht gefährlich, nur ist er eben nicht ansprechbar.
So machte ich ihn los, nahm seine Webshooter und warf ihn über meine Schultern. Dann trug ich ihn zu einem eher älterem Auto, legte ihn auf die Rückbank und stieg ein. Ich nahm noch die Maske ab, startete das Auto und fuhr los. Ja, ich kann Auto fahren und nicht erst seit gestern. Das musste ich schon sehr früh lernen wie vieles anderes. Nach einer Weile parkte ich das Auto in einem eher verlassenen Parkhaus und ging zu einem Telefon, das dort angebracht war. So holte ich einen Zettel mit einer Nummer heraus und wählte diese.
"Hallo?" begrüßte mich eine eine bekannte Stimme, welche ich Tony Stark zuordnen konnte.
"Ja, hallo. Hier ist der Frost Soldier. Mir wurde mitgeteilt, dass ihr euren Teil des Deals erfüllt habt. So wie ich dich kenne hast du schon das Signal zurück verfolgt und das solltest du auch. Peter liegt schlafend in einem älteren grauen Auto. Ihm geht's soweit gut, nur das ich ihn betäuben musste. Wir hören uns wieder" informierte ich ihn und legte auf. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Tony kommen würde und hier alles zerstören wird. So machte ich mich vom Acker, wobei ich mir meine Maske auf setzte und verschwand.
Nach einer Weile war ich wieder bei Hydra und gab meinen Bericht über die Mission ab. Pierce nickte nur und sagte, ich solle in meiner Zelle auf weitere Anweisungen warten. So ging ich dort hin und wartete und überlegte.
Nach einer Weile hatte ich meinen Entschluss gefasst. Ich muss einfach herausfinden, wer ich wirklich bin. Das kann mir nur einer beantworten und das ist das Hydra Archiv. Früher war es in Deutschland, wo ich geboren wurde, aber es wurde vor Jahrzehnten nach Amerika gebracht. Leider habe ich keine Ahnung, wo es heutzutage ist und Fragen zu auffällig wäre. Ich setzte mich mit dem Rücken zu der Zelle des Winter Soldiers, denn er saß auch so zu mir. "Weißt du wo das Archiv ist?" murmelte ich, in der Hoffnung, er würde mir antworten. "Im Hauptquartier von Hydra" entgegnete er mir leise, kaum verständlich.
Washington also, aber wie sollte ich dort hin kommen, ohne dass jemand Verdacht schöpft.
Auf einmal kam ein Agent herein. "Pack deine Sachen, du musst etwas nach Washington bringen" erklärte er mir und stellte einen Koffer ab. Ist das Glück, Schicksal oder mein Todesurteil? Ich nickte nur, packte ein paar Sachen ein, nahm den Koffer und folgte ihn. Er brachte mich zum Flughafen und von dort sollte mich ein Privatjet nach Washington bringen. So stieg ich ein, setzte mich hin und wir hoben ab. Ich sah aus dem Fenster. Ich denke es ist an der Zeit, Steve zu informieren, sodass er nachkommen würde. Da ich weiß, dass hier alles Videoüberwacht ist, ging ich auf die Toilette, denn da ist zum Glück keine. Dort nahm ich den Transmitter heraus und schrieb ihn.

Komm nach Washington. Wir treffen uns an dem Ort, an dem du damals aufgewacht bist. Komm alleine, sonst bist du tot.

Ich sendete diese Nachricht ab und steckte ihn wieder ein. So spühlte ich noch, wusch mir die Hände und setzte mich wieder auf meinen Platz. Ich bin Profi und weiß, wie man richtig etwas macht, wenn man eigentlich was anderes macht. Nach ein paar Stunden fliegen landeten wir wieder und ich wurde ins Hydra Hauptquartier gefahren. Dort übergab ich dem Co-Director den Koffer. "Danke. Damit ist die Waffe fast fertig und wir können dann nun endlich beginnen" schwärmte er, doch ich nickte nur. Was er damit sagen will, weiß ich nicht, aber das werde ich sowieso nicht erfahren.
Ich wurde in eine Zelle gebracht, um auf Anweisung warten. Dort sah ich mich genau um und ich konnte nur eine Kamera entdecken. So wie ich das sah, filmte es vielleicht gerade einmal meine Beine, was heiß, dass man mich eigentlich kaum sehen sollte. So nahm ich den Transmitter und schrieb wieder darauf.

Morgen 18 Uhr

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