Nein, dieser Gedanke war zu schrecklich. Schnell verdrängte ich ihn wieder, und hob meine Stimme. "Wollen wir einen Harry Potter Marathon machen?" Ein strahlendes Lächeln erhellte Linas Züge. "Genau, das wollte ich auch fragen. Klar, warum nicht?" Ich lächelte. Sie lächelte zurück.
Anfangs waren wir hellwach, stopfen uns Schokolade in den Mund, und lachten, und kommentieren die Filme. Aber irgendwann gähnten wir mehr, als wir redeten. Und bei dem letzten Teil war Lina eingeschlafen, und schnarchte leise. Es war halb neun, morgens und ich hatte Mühe wach zu bleiben, aber dann sah ich, wie Ron und Hermine sich küssten in der Kammer des Schreckens, und ich war hellwach. "Lina! Aufwachen!" Ich stupste sie wach. Meine beste Freundin gähnte herzhaft, und stieß ihren Fuß aus der Tüte Chips. Stirnrunzelnd betrachtete sie die Szene. "Der Kuss war viel zu kurz." "Besser als die Küsse von Harry und Ginny," bemerkte ich. "O ja. Sie waren in den Büchern viel besser," stimmte Lina mir zu. Wir grinsten uns an, bei dem Rest des Filmes heulte ich, wie immer, während Lina schon wieder eingeschlafen war. Es war halb elf, morgens qals ich den Fernseher ausmachte. Völlig erschöpft von dem Marathon, schnappte ich mir eine dünne Decke, und kuschelte mich neben Lina ein. Ich dachte noch an die Romine Kiss Szene, bevor mir die Augen zu fielen.
Als die neue Woche anbrach, vertrug ich mich mit meiner Mutter, und sagte, dass ich mich für sie freute. Meine Mutter war besser gelaunt, und strahlte mich an. Scheinbar war sie unendlich in Ben verknallt, und ich wollte ihr das Glück nicht nehmen. Auch, wenn ich immer noch innerlich wütend war, dass sie sich immer öfter mit Ben traf.
"Hey, Rührei, warte doch mal." Am nächsten Tag in der Pause rief Josh mich. Ich drehte mich um. "Ja?" Mein Herz klopfte bei seinem Anblick. Er sah gut aus, in seinen schlichten Th-Shirt und in seiner hübschen Jeans. Seine Augen waren unendlich blau. Warum ist mir nie aufgefallen, wie blau seine Augen waren? Ich schüttelte mich, und riss mich zurück zur Realität. "Was ist?" Er wurde rot. "Bist du immer noch sauer?" Erst war ich irritiert, was er meinte. Dann fiel es mir wieder ein. "Ja, bin ich noch," erwiderte ich gereizt, und drehte mich um. "Warte. Bitte erzähl es Lina nicht. " Mit einem Lachen wirbelte ich zu ihm herum. "Na klar, was immer der Prinz verlangt. " "Sam.." "Was?!" "Würdest du.." er stockte. "Ich verstehe dich nicht. Ist es, weil ich Lina geküsst habe?" Die Röte stieg mir in die Wangen, und ich schluckte. "Nein! Natürlich nicht. Aber Lina verdient was besseres als dich." Ich erwartete, dass Josh mich anblaffen würde, aber sein Blick wurde von einer Traurigkeit überzogen, die ich nicht verstand. "Ich weiß. " Ich sah ihn an. Was war nur los in letzter Zeit? Warum sah ich ihn mehr als nur ein Arschloch? Ohne es zu planen, berührte ich seinen Arm. Er wich irritiert zurück. Ich räusperte mich. Heilige scheiße. "I-ich muss gehen." Ich wollte wegrennen, aber ein Arm hielt mich zurück. "Rührei?" Ich drehte mich zu ihm um, und war wie bezaubert, von seinem Gesicht. Seine Augen sahen mich an, und ich versank mich in ihnen. Mein Mund war trocken, und ich schluckte ein paarmal. "J-ja?" "Danke. " "Für was?" Ich runzelte die Stirn. "Danke, dass du erlaubst, dass ich deine Freundin date." Seine Worte trafen mich vollkommen unerwartet. Mein Gesicht erstarrte. Ich sah, wie Josh die Stirn runzelte. Ich schluckte mühsam. Das war so nicht, wie ich es erwartet hatte. Tränen sammelten sich langsam in meinen Augen, und mir lief eine über die Wange. Aus Verwirrung war Sorge in seinen Blick getreten. "Hab ich was falsches gesagt?" Ich sah ihn durch den Tränenschleier an, und schnaubte verächtlich. "Nein. Mir geht es gut." Bevor er was erwidern konnte, entzog ich ihm meinen Arm. "Gern geschehen. " Dann rannte ich weg vom ihm. "Sam!" Er rief meinen Namen, aber ich ingnoierte ihn. Tränen liefen mir über die Wangen, und ich schluchzte hemmungslos. Sollte er doch Lina küssen. Es war mir egal. Wahrscheinlich hatte er wieder ein Date mit ihr. Aber es war egal. Trotzig wischte ich mir die Tränen weg von meinen Wangen. Ich würde nicht wegen ihn heulen, nicht wegen einem Jungen. Plötzlich prallte ich mit jemandem zusammen, und ich fiel abrupt hin. "O sorry!" Ein blonder Typ riss sich die Kopfhörer von den Ohren, und war in zwei Schritten bei mir. "Alles okay?" Dankbar nahm ich seine Hand, und stand auf. "Ich denke schon. Ich werde es überleben. " Er lachte leise. "Ich bin Connor. " Sein Lächeln war sympathisch, und seine Haare waren blond. Er hatte einen kleinen Pickel an seinem Kinn, er lächelte mich an. Ich erwiderte sein Lächeln. "Samantha. Aber du kannst mich Sam nennen. " "Okay Sam." Er lächelte. "Es tut mir noch mal so leid. Ich habe nicht aufgepasst. " "Es ist okay," beruhigte ich ihn. Er sah mich auf eine Art an, die mich verwirrte. "Du bist schön." Verwirrt von seinem Kompliment, trat ich ein paar Schritte zurück. "Äh... danke." Er lächelte. "Hast du noch was vor?" Ich runzelte die Stirn. OMG, er fragt nach einem Date. "Ich denke, ich habe noch was vor," erwiderte ich abrupt. Sofort verschwand das fröhliche Lächeln des Typen. "Oh. Okay. " Ich lächelte sanft. "Sorry. War nett, dich kennenzulernen." Ich war kaum ein paar Meter gegangen, als mir was einfiel. Josh geht mit Lina auf einem Date. Dann darf ich auch mit den Typen ausgehen . Mit einem Lächeln drehte ich mich zu Connor um. "Weißt du was? Ich habe doch nichts vor."
Ich hatte meine Haare gerade zu einem Dutt gebunden, als es an der Tür klingelte. Es konnte unmöglich Connor sein. Es war noch viel zu früh. Meine Mutter war mit Ben ausgegangen, und hatte gesagt, ich müsste anrufen, wenn was los war. Ich ging verwirrt an die Tür. "C.." Mitten in dem Satz verstummte ich. Es war nicht Connor, es war Josh vor der Tür. "Josh?" Mir blieben die Worte im Hals stecken. "Hi Sam. " Er stutzte bei meinem Anblick. "Wow. Du siehst nett aus." "Danke," sagte ich trocken. "Willst du rein?" Er schüttelte den Kopf, und lächelte. "Ich stecke fest." Kurz war ich irritiert. Dann begann ich zu lächeln, und ich schüttelte belustigt den Kopf. Ein strahlendes Lächeln erhellte seine Züge, und er sah mich an. Gott, seine Augen. "Komm rein," sagte ich schließlich, und er trat herein. Dann sah er sich mit großen Augen um. "Wow. Schicke Bude. " "Danke," sagte ich erneut. "Du hast Glück. Meine Mutter ist nicht da." Er ingnoierte mich. "Geht es dir gut?" Verwirrt runzelte ich die Stirn. "Ja." Plötzlich sah er verletzlich aus. "Wirklich Sam. Wenn ich was gesagt habe, was dich verletzt hat, dann sag es mir." "Schon gut," blaffte ich. "Du wärst nicht vom Schulgelände gerannt, wenn alles gut wäre. Sam, bitte. Sag es mir." "Warum? Wieso sollte ich?" fauchte ich. "Weil du mir wichtig bist." Die Worte sanken sich in mein Herz, und ließen mich irritiert die Stirn runzeln. "W... Was?" "Ja," sagte er so trotzig, dass es mir warm ums Herz wurde. "Seit diesem Abend hat sich vieles geändert zwischen uns. Seit diesem verdammten Abend. Du spürst es doch auch, oder?" Ich antwortete nicht, wartete nur, dass er weitersprach. "Ich weiß nicht, was los mit mir ist. Eigentlich verabscheue ich dich. Aber seit diesen Abend war es nicht mehr so. Ich weiß nicht, was an dir war, was mich fasziniert hat. Auf jeden Fall war es nicht deine Schönheit. Oder dein Kleid. Ich weiß es. Vielleicht deine Worte über deine Geschichte, oder dein Lächeln. Das Problem ist, ich kann nicht aufhören an dich zu denken. Und es macht mich verrückt. Weil, es sollte eigentlich Lina sein. Es sollte Lina sein. Nicht du." Ich starrte ihn an, dann sagte ich kühl: "Dann geh." Fassungslos starrte er mich an. "W.. Was?" "Geh. Das hier ist falsch. Du datest meine beste Freundin. Geh!" Bevor er antworten konnte, knallte ich ihm die Tür vor seinem ungläubigen Gesicht zu.
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Immer Ich
RomanceSam hat mit Problemen zukämpfen. Ihre Mutter hat ihren Job verloren. Als ob es nicht schon schlimm genug wäre, kommt ein neuer Schüler in ihre Klasse. Sein Name ist Josh, harmlos, sollte man meinen. Aber er macht Sam das Leben zur Hölle. Als sie...