Josh
"Sam!" Verzweifelt starrte ich ihr hinterher. Was hatte sie bloß?! Ok, dass war bestimmt ein Schock für sie, zu hören, dass meine Konzerte fake waren, aber ich hatte ein Gefühl, dass da noch mehr hintersteckte. "Warte doch!" Ich packte sie am Arm, und sie fuhr herum. Bestürzt sah ich, wie Tränen über ihre Wangen rannen. "Was ist los?" Sie schnaubte. "Vergiss es einfach! Und lass mich los!" Sie befreite sich von meinen Griff, und rannte davon. Perplex starrte ich ihr nach. Mädchen...
Sam
Schluchzend riss ich die Tür auf, und meine Augen brannten. Dann sah ich meine Mutter, und Bob direkt vor meinen Augen küssen. Ich erstarrte. Meine Mutter küsste den Typen leidenschaftlich, während er den Kuss innig erwiderte. Ich fühlte mich, als wäre die Welt kaputt. Dann sah meine Mutter mich, und die Farbe wich ihr vom Gesicht. "Gott, Samantha," rief sie atemlos, und löste sich von Bob. Bob sah so aus, als würde er gerade am liebsten im Erdboden sinken. "Ähm... hi," brachte er heraus, und lief knallrot an. Ich schüttelte den Kopf. Ich verstand die Welt nicht mehr. "Ich penne bei Lina," würgte ich noch heraus, bevor ich die Tür ins Schloss fallen ließ.
Ich klingelte bei der Tür meiner besten Freundin, und sie ließ mich wortlos herein. "Darf ich bei dir pennen?," brachte ich heraus. Sie nickte. "Klar. " Ich ging in ihr Zimmer, und ließ mich auf ihr Bett fallen. Danach kämpfte ich mit den Tränen. Was sollte ich nur machen? Meine Mom knutschte diesen Bob, und ich hatte verwirrende, und Gefühle, die ich nicht fühlen wollte für Josh. Ein heiseres Schluchzen erklang. Kurz überlegte ich, ob jemand auch traurig war, dann realisierte ich, dass es mein Laut war. Fest biss ich die Zähne zusammen. "Alles gut?," fragte mich Lina besorgt. Nein, nein nein. Und da geschah es im mich herum. Hemmungslose Schluchzer brachen aus mir heraus, und ich fing keuchend an zu heulen. Kurz nahm mich Lina im Arm, dann ließ sie mich los. "Ich mache uns Toasts, dann erzählst du mir alles." Ohne auf eine Antwort abzuwarten, ging sie in der Küche, während ich weiter schluchzte.
"So." Eine Minute später, und Lina kam wieder herein, mit zwei Toastbrote, und eine Packung Taschentücher. "Hier," sie reichte mir eins. Ich konnte nicht mal "Danke " sagen. So sehr weinte ich. Aber dann versuchte ich mich zu beruhigen, nahm ihr das Taschentuch aus der Hand, und putzte mir die Nase. Lina sah mich an. "So schlimm?," fragte sie mitfühlend, als ich erneut in Schluchzern ausbrach. Als ich nichts sagte, zog sie mich erneut in eine sanfte Umarmung. Ich klammerte mich an sie fest, und schluchzte immer noch erbärmlich laut. Aber Lina hatte eine Engelsgeduld mit mir, und dafür war ich dankbar. "Iss was, es hilft." Lina reichte mir ein Toastbrot. Ich nahm es, und biss herein. Die Schokolade im Inneren war lecker. "Ich habe Kinderriegel auf das Toastbrot gelegt, und es dann in den Toaster gemacht. Schmeckt gut?" Ich nickte nur. "Wo ist deine Mum?," flüsterte ich. Meine Stimme klang heiser, vom lautem Weinen. "Arbeiten. Sie ist ja Krankenschwester, und es gab wieder ein Notfall. " Lina zuckte mit den Schultern. "Wie läuft es mit deiner Karriere?" "Schlecht," gestand ich, und sie verzog mitfühlend das Gesicht, als ich ihr von dem Hate erzählte. "Hör einfach nicht auf solche, dämlichen Leute," tröstete sie mich dann. "Du schreibst wunderbare Geschichten, und wenn sie das nicht sehen können, dann sind sie hohl im Gehirn. Du wirst eine gute Autorin werden. Die beste. Und die dämlichen Leute werden alle bei McDonalds oder bei der Kasse arbeiten. " Sie lachte, und ich musste auch lachen. Dann erzählte ich ihr von Bob, und von meiner Mum. "Dass kann ich verstehen," sagte Lina schließlich. "Aber deine Mom verdient Glück in ihrem Leben. Freust du dich denn nicht für sie?" "Schon, aber.. " Ich brach ab, als Lina seufzte. "Du weißt, ich stehe immer hinter dir, aber diesmal solltest du wirklich nicht so negativ denken. Dieser Bob ist bestimmt ein netter Typ. " "Ich weiß nicht," nuschelte ich. "Bestimmt," bekräftigte sie. Ich sah sie kurz an, und seufzte. Kurzes Schweigen, dann sah Lina mich an. "Ich muss dir was sagen. Ich habe Josh geküsst. " Wut packte mich blind. "Ich weiß! Josh hat mir all die Details erzählt!," sagte ich härter als beabsichtigt. Lina zuckte zurück. "Woah. Was hast du denn jetzt?" Ich schüttelte den Kopf. Ich wusste es ja auch nicht. Seit diesem Abend mit Josh war alles schiefgelaufen... "Entschuldigung. Ich... Ich weiß auch nicht, was los ist," sagte ich schlicht. Sie sah mich immer noch verwirrt an, dann lächelte sie. "Auf jeden Fall, habe ich ihn geküsst. Und es war nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Er war ein perfekter Centleman, und so. Das Essen war lecker. Aber es.. hat nicht so gefunkt zwischen uns. Es war fast immer nur Schweigen zwischen uns. Und wenn wir geredet haben, hat er über dich geredet." Mein Herz blieb kurz stehen, und ich sah hoch. "Über mich?" Scheiße, ich klang viel zu erfreut. Reiß dich zusammen, Sam. Schnell räusperte ich mich. "Ich meine, über mich? Warum?" "Keine Ahnung. Aber das war ziemlich nervig, wirklich. Nichts gegen dich, aber es ist ziemlich enttäuschend, wenn dein Date über deine beste Freundin schwärmt. " "Erzähl mir mehr," drängte ich sie. "Okay. Er hat immer davon angefangen, wie erstaunlich deine Fähigkeiten als Autorin wären, und wie toll er es fände, halt immer nur über dich." Mein Herz klopfte laut, ich seufzte leise, und verbarg mein Lächeln. Er findet mich toll.. "Sam?" Ich zuckte zusammen. "Ja?" "Hast du nicht zugehört?" "Sorry.." Ich blickte kleinlaut. "Josh hat mich geküsst. " "Richtig. Und dann?" Lina seufzte, und dann sah sie richtig unglücklich aus, dass ich mich schämte, mich gefreut zu haben. "Der Kuss.. es war so, als küsste ich meinen Bruder.," gestand sie. "Warte, was?" "Ja. " "Genau dasselbe hat Josh mir erzählt. Dass es war, als würde er seine Schwester küssen," erzählte ich ihr. "Na super. " Linas Stimme war voller Sarkasmus. "Auf jeden Fall war das Date furchtbar. Das schlimmste, was ich je hatte." "Es tut mir so leid!" Bestürzt sah ich sie an. Lina seufzte. "Vielleicht muss ich ein bisschen Geduld mit ihm haben. Vielleicht klappt das nächste Date ja besser. Vielleicht war das ja auch alles neu für uns beide. " Mein mitfühlendes Lächeln erstarb. "Du hast vor, ihn wieder zu daten?" Sie nickte, als wäre es selbstverständlich. "Natürlich." Ich seufzte. Meine Hoffnung ebbte ab. Ich dachte, dass mit Lina und Josh wäre erledigt, und ich müsste mir keine Sorgen machen. Dann stutzte ich. Warum, überhaupt Sorgen? Warum kümmerte es mich so doll, dass Josh meine beste Freundin datete? Dann kam mir ein Gedanke in dem Kopf, den ich nicht denken wollte. Was ist, wenn ich mich in Josh verliebt habe?
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Immer Ich
RomanceSam hat mit Problemen zukämpfen. Ihre Mutter hat ihren Job verloren. Als ob es nicht schon schlimm genug wäre, kommt ein neuer Schüler in ihre Klasse. Sein Name ist Josh, harmlos, sollte man meinen. Aber er macht Sam das Leben zur Hölle. Als sie...