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Am nächsten Tag:

Lina war nicht im Bus. Nachdem was passiert war, konnte ich es ihr nicht verübeln. Ich war so sauer auf Josh, dass ich unseren Deal vergaß. Ich brauchte das Geld eh nicht, erst recht nicht, wenn Josh einer meiner Chefin-(ich hatte nicht drauf geachtet, das mal wo Josh da war, wer sie war) nur ihr schmeicheln musste, damit ich mehr Geld bekam.

Als ich in der zweiten Pause Josh sah, machte ich sofort einen Schlenker. Ich hatte keine Lust, mit ihm zu reden. Nicht, nachdem er sowas großes zu Lina angetan hatte. Zu meinen Ärger folgte er mir. "Sam!" rief er mir hinterher. "Sam, warte doch!" Ich ingnoierte ihn, und lief eisern weiter. Je mehr ich von ihm entfernt bin, desto besser. Er machte es nur noch schlimmer. "Hey!" Ein Arm packte mich hart am Arm, und ich zischte vor Schmerz. Das würde sicher ein blauer Fleck geben. "Fass mich nicht an!" knurrte ich. "Schau, es tut mir wirklich leid." Josh sah mir in die Augen, und ich sah ehrliche Reue in seinen Augen. Aber es war zu spät für Schuldgefühle. "Dein "Tut mir leid" kannst du von deinen Wangen wischen," konterte ich kalt, und lief weiter. Er hielt mich auf. "Sag, dass wir unseren Deal noch haben. " "Ähm.... nö," meine Stimme triefte vor Verachtung. "Was ist, wenn ich dich aufhören würde, Rührei zu nennen?" foderte er mich heraus. "Würdest du nicht. Und sogar, wenn du es tust, wärst du immer noch ein Idiot." "Komm schon! Wie viele male muss ich dir sagen, dass es mir leidtut?" Verzweiflung schwang in seiner Stimme mit. Dieser eine Satz ließ mich vor Wut explodieren. Wie in Zeitlupe drehte ich mich zu ihn um. Und plötzlich passierte es. Klatsch! Ich verpasste ihn eine heftige Ohrfeige, und er verzog vor Schmerz das Gesicht. Ein roter Kratzer brannte auf seiner Wange. Ich fand keine Worte, so sprachlos war ich. "Sag mal, was läuft in deinem Gehirn eigentlich falsch?," flüsterte ich, und rannte ohne ein weiteres Wort weg.

"Hi, Mom." Ich betrat die Küche, und öffnete die Tür. "O, hey Liebes. " Sie blickte auf, und lächelte. "Viele Schichten heute?" "Ja." Ich blickte auf die Digital-Uhr. Halb vier. "Wie geht es Lina?" "Schläft noch. Die Arme. Nachdem, was ihr passiert ist, würde es mich nicht wundern. Ihre Mom hat angerufen, sie weiß noch nicht die Wahrheit. Ich habe ihr erzählt, sie ist mit ihrem Fahrrad gestürzt. Hart," erklärte mir meine Mutter. "Okay Mom. Danke." murmelte ich, und ging leise in mein Zimmer.

Ich betrat das Wohnzimmer, und sah Lina schlafend auf der Couch. Zuneigung strömte mein Herz. Es könnte auch anders mit ihr passieren können. Das dreckige Arschloch hatte sie mitnehmen können, und sie ernsthaft verletzen können. Der Gedanke, dass Lina weinend sich an Josh gepresst hatte, ließ mich schaudern. Ich hätte besser aufpassen sollen. Ich hatte besser auf sie aufpassen sollen. Ein Stöhnen riss mich aus den Gedanken. Ich sah auf. Lina öffnete blinzelnd die Augen. Sie hielt ihren Kopf, und blickte sich verwirrt um. Dann traf ihr Blick mich. Sie legte den Kopf schief, und lächelte ein bisschen verwirrt. "Sam, wo bin ich?" Ich atmete tief aus, und lächelte. "Bei mir. Du bist okay, Lina. Dir geht es gut. Es ist vorbei. " Ich fiel ihr um den Hals, und seufzte auf. Lina stöhnte vor Schmerz. "Sorry.," murmelte ich, und seufzte erneut. "Ich bin nur glücklich, dass dir nichts passiert ist." Lina lachte auf. "Es ist okay." Sie erwiderte meine Umarmung, und ich hielt sie fest in meinen Armen. Sie lächelte an meiner Schulter, und schlang die Arme fest um mich. "Ich habe dich lieb," murmelte ich, und wischte mir eine Träne der Erleichterung weg, die über meine Wange rollte. "Geht es dir gut?" "Es ging mir nie besser," flüsterte Lina, dann löste sie sich von mir. "Ich muss Josh anrufen. " "Was? Josh? Warum? Was du jetzt brauchst, ist ein Glas Wasser, und ein bisschen Ruhe." "Ich hatte Ruhe genug," sagte Lina bestimmt. "Ich muss ihn anrufen. Sam, er hat mich davor gerettet, verletzt zu werden. Wenn er nicht gewesen wäre.." sie schüttelte den Kopf. "Ja, aber er ist ein Arschloch, Lina!" "Jetzt nicht mehr," fuhr Lina dazwischen. "Nicht mehr. Ich muss ihn danken." Ich drehte mich frustriert weg. "Mach, was du willst. " Ich schnaubte. Josh hatte bekommen, was er wollte. Er brauchte meine Hilfe nicht, ich zweifelte daran, dass er sie überhaupt jemals gebraucht hatte. Dieser Arschloch.

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