18.

21 1 0
                                    

Sam

Mit einem Lächeln im Gesicht wachte ich auf. Das Sonnenlicht schien mir grellend ins Gesicht.  Mein Wecker spielte  "Don't stop the music" ab. Ich schaltete ihn schnell aus, und schob die Decke beiseite.  Dann sah ich im Spiegel.  Und erkannte mich kaum wieder.  Noch nie in meinen Leben hatte ich so gesund, und glücklich ausgesehen.  Meine Wangen waren rosig, mein braunes Haar war wild, aber ausnahmsweise kümmerte es mich nicht.  Und ein dämliches, verliebtes Lächeln auf meinen Gesicht.  Es hatte auch gar nichts mit Vincent zutun. Nee, gar nicht. Und er hatte mich auch gar nicht geküsst.  Nein, gar nicht.  Ich sah erneut in Spiegel; und dann kicherte ich verliebt.  Ich konnte immer noch seine Lippen auf meine spüren.  Erst dachte ich, es sei nur ein Traum gewesen; weil... hallo?? Ich war noch nie von einem Jungen geküsst worden! Aber dann erinnerte ich mich an das, was er mir anvertraut hatte, und ein strahlendes Lächeln erschien wieder auf meinen Gesicht.  Er hatte mir den Ort gezeigt, von den nicht mal seine beste Freundin wusste.  Oh mein Gott.  Ich fühlte mich glücklich, und irgendwie gerührt; dass er mir seinen Rückzugsort gezeigt hatte. Ich holte mir eine Bürste, und kämmte mir die langen, braunen Haare glatt. Dann schminkte ich meine Augen dramatisch schwarz, und zog ein Th-Shirt über; auf dem stand: I love Rhysand.   Wieder lächelte ich, und benutze wieder den Lippenstift.  Und flechte mir einen Zopf.  Dann sah ich wieder im den Spiegel.  Ich sah frisch, und gut aus. Ein neues Ich, glücklich und vollkommen zufrieden mit ihren Körper.  Ich grinste noch mal in den Spiegel, bevor ich die Treppe hinunterging.

"Morgen, L.." Meine Mom verstummte, und sah mich erstaunt an. "Oh, wow. Seit wann schminkst du dich?" "Seit heute." Ich fummelte an meinen Haaren herum. Der köstlicher Geruch von Waffeln drang mir in die Nase, und ich strahlte.  "Ich liebe Waffeln. " Meine Mutter lächelte.  "Ja, es ist Freitag.  Und ich wollte Waffeln machen. Vielleicht können wir mal wieder zusammen was unternehmen, du und ich." "Ja, gerne. " "Mit Ben," fügte sie hinzu, und mein Lächeln verblasste.  Natürlich.  Nichts gegen ihn, aber manchmal glaubte ich, dass meine Mutter ziemlich verrückt nach ihm war. Sie konnte nicht mal allein einkaufen gehen. Statt einer Antwort schnappte ich mir eine Waffel, und beschmierte sie fett mit Nutella.  Meine Mutter betrachtete mich lächelnd.  Ich hob den Blick; und sah sie fragend an. "Was?" Meine Mutter betrachtete mich.  "Du scheinst ziemlich glücklich zu sein.  Liegt es an diesem Vincent?" "Ähm, na ja ein Teil," log ich, und stopfte die Waffel in mich hinein.  "Was ist los zwischen dir, und Lina los? Ihr wart doch Besties. " Ich zuckte mit den Schultern.  "Ich will nicht darüber reden, Mom." Meine Mutter legte mir eine Hand aufs Knie.  "Hey, wenn es was ernstes ist, kannst du mit mir darüber reden.  Du weißt, dass ich immer für dich da bin, Samantha. " Ich schluckte die Worte hinunter, die gerade herauskommen wollten: Nein, bist du nicht.  Nicht, seit Ben ein Teil deines Lebens ist
Aber ich lächelte nur gezwungen, und nickte.  "Danke, Mom.  Das weiß ich. Ich muss los.  Wir sehen uns!" "Warte, nimm Waffeln mit." Meine Mutter drückte mir ein Tablet in den Händen.  "Falls Vincent ein paar essen will." Ich lächelte erneut. "Danke. "

Ich lächelte, als ich Vincent mit Jasmin plaudern sah.  Mein Herz klopfte bei seinem Anblick.  Er sah gut aus, mit frisch gekämmten Haaren, ein schlichtes weißes Th-Shirt; und eine lustige gelbe Mütze, die er tief in seinem Gesicht vergraben hatte. Er lachte verlegen, und Jasmin grinste ihn neckend an. Dann entdeckte sie mich, und ein Ausdruck der Belustigung huschte über ihr Gesicht.  Sie lächelte mir zu, und ich lächelte zurück.  Dann sah sie zu Vincent, und sagte ein paar Worte zu ihm, bevor sie ging. Vincent drehte sich um, und sah mich an. Und sein Lächeln war besser als Juwelen, besser als pures Gold, besser als Schokolade, aber nicht besser als Rhysand.  Er kam auf mich zu. "Hey." Ich lächelte.  "Hi." Schweigen.  Ich lächelte, und hielt ihm Waffeln hin, um die peinliche Stille zu unterbrechen.  "Waffeln?" Er sah erstaunt zur mir. "Wow. Ich wusste nicht, dass du backen kannst.  Das ist also deine Leidenschaft. " Ich sah ihn überrascht an, dann lachte ich schallend auf. "Beim großen Kessel, nein! Ich habe eine andere Leidenschaft.  Denkst du, ich sehe so schlau aus? Meine Mutter hat sie gebacken." Vincent lachte leise. "Okay.  Aber du bist nicht dumm, Sam.  Du bist schau, und ich werde schon irgendwie herausfinden, was deine Leidenschaft ist." Ich nickte.  "Du willst es wirklich nicht wissen, glaube mir." "Oh doch.  Hör auf, das ständig zu sagen. Ok? Wir sind doch Freunde. " Das Wort "Freunde" kam leicht über seine Lippen.  Ist ja nicht so, dass wir uns geknutscht haben, nö gar nicht.   Ich nickte. "Okay, richtig.  Aber ich erzähle es dir, wenn die Zeit richtig ist; ok?" "Versprich es." Ich seufzte.  "Ich verspreche es." Vincent grinste. "Gut. " Dann sah er mein Th-Shirt an. Er las den Satz; und verzog das Gesicht.  "Wer ist... Rhysand?" Ich grinste.  "Ich habe einen Crush auf ihn," sagte ich augenzwinkernd. "Was?!" Vincent riss die Augen auf, sein Gesicht wurde blass.  "Oh, okay.  Ist er hier in de Schule?" Ich lachte wieder auf. "Gott, Vincent.  Er ist einen Charakter aus einem Buch.  Er existiert nicht wirklich. " Ich verzog das Gesicht, und schluchzte gespielt  verzweifelt in meinen Händen.  "Und es bringt mich um." Vincent rollte mit den Augen, und lachte.  "Okay. Scheint ja ein toller Typ zu sein, aber ich muss zugeben; dass ich ein bisschen eifersüchtig bin." "Eifersüchtig? Warum?!" Vincent grinste.  "I love Rhysand"?" Ich lachte.  "Ja, stimmt halt. Ich würde ihn gerne küssen. Aber er liebt Freye.  Ich meine; sie ist Queen, aber ich liebe ihn. "  Vincent grinste. "Ist Rhysand ein besser Küsser, als ich?" Ich errötete. Was fragte er mich sowas? "Uch weiß nicht. Das zwischen uns war ja nur ein Kuss.  Weißt du, du warst süß, und du hast mich geküsst.  Und es war schön; und so.  Aber wir sind ja nur Freunde, also..." Ich lachte, und verstummte, als Vincent blass wurde, und den Blick senkte. Dann lächelte er gezwungen.  "Und wie küsst Rhysand?" Ich lächelte.  "Rhysand... er ist einfach ein Traum.  Er küsst intensiv, und leidenschaftlich, aber es sind noch viele andere Dinge, die ich an ihn liebe.  Ich liebe ihn mit meinen ganzen Herzen, aber er liebt Freye. Mehr noch, sie ist seine Seelengefährtin, und seine High Lady; aber ich will ihn." Vincent lachte.  "Du bist also in diesem Rhysand verliebt; der gar nicht real ist? Voll süß, irgendwie. " Ich rollte mit den Augen.  "Jaaa, voll süß. " Ich hielt ihm eine Waffel hin, und er biss hinein.  "Hmm. Lecker." Er kaute die Waffel langsam, und sah mich an. "Deine Mom backt echt gut." Ich lächelte.  "Du hast da etwas an deiner Lippe. " Er sah mich an. "Wo?" Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, und küsste ihn den Kirschfleck weg.  Seine Wangen erröteten; und ich lächelte ihn an. "Ist weg. Oh, wir müssen zur Klasse." "Warte,'" er packte mich am Arm. Mit klopfenden Herzen wirbelte ich zu ihm herum. Sein Lächeln war wunderschön.  Er berührte ganz leicht meine Wange.  Ich erschauderte unter der Berührung; und mein Herz hämmerte so schnell, dass ich fürchtete; dass es herausspringen würde. "Du siehst wunderschön aus. Wie ein Stern. " Eine leichte Röte überzog meine Wangen.  "D-Danke," stammelte ich, und bevor er was sagen konnte, entzog ich mich sanft seiner Hand; und ging weiter. Dabei pochte meine Wange immer noch unter seiner Berührung.

Immer Ich Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt