Ich wollte Vincent am liebsten für immer in meiner Nähe haben.
Wenn er da war, wurde das große schwarze Loch in meinen Herzen kleiner, als wäre es verheilt.
Wenn er da war, fühlte sich alles leichter an.
Und wenn er da war, dachte ich:
Mir geht es gut, mir geht es gut. Warum gehe ich nicht einfach wieder zur Schule? Alles ist doch gut.
Aber wenn er nicht da, weinte ich wieder.
Ich verlor mich in den schrecklichen Gedanken, und der Selbsthass schüttelte mich am ganzen Körper.
Ich übergab mich wieder, und Vincent war der Anker, an dem ich mich klammern konnte.
Mit ihm konnte ich lachen.
Lächeln.
Ich selbst sein.
Aber jetzt war Vincent weg, und ich war alleine.
Natürlich hat Mr Brown einen Berg Hausaufgaben geschickt, die ich machen sollte.
Aber ich konnte mich nicht konzentrieren.
In meinen Kopf schrien mir die bösen Gedanken zu, und irgendwann ließ ich den Stift hängen, und hing mal wieder würgend über die Toilette.
Aber da hatte ich eine Idee. Eine Idee, um die bösen Gedanken zu vertreiben für wenigens eine Weile.
Ich wusste, wo meine Mutter ein scharfes Messer aufbewahrte, und zwar in der Schublade.
Mir schauderte es.
Ich hatte mich noch nie geritzt.
Ich hatte sogar nie drüber nachgedacht.
Bis jetzt.
Und dann fragte ich mich, wie es so weit kommen konnte.
Mir ging es schlecht vorher ja, aber jetzt war es viel schlimmer.
Das war zu viel.
Trotzdem fackelte ich nicht weiter, ging zur der Küche, und öffnete eine Schublade.
Ich fand es.
Das scharfe Messer.
Ich packte es, betrachtete es für eine Weile, und machte einen Kampf mit mir selbst.
Legte ich es weg?
Oder nahm ich es?
Es wegzulegen, wäre wahrscheinlich die vernünftigere Idee, aber der Drang es zu tun, war stärker als die Vernunft.
Ich nahm es, meine Finger fest um das Messer.
Unauffällig ging ich in mein Zimmer, schloss ab, und sank auf den Boden.
Mein Herz klopfte laut in meiner Brust.
Zitternd holte ich Atem, als ich das Messer zur meinem Arm führte.
Ich schloss die Augen, und stach mir die scharfe Klinge in den Arm.
Ein brennender Schmerz überkam mich, und ich biss die Zähne zusammen.
Aber dann fühlte sich es so gut an, dass ich es nochmal mache.
Diesmal heftiger und immer heftiger.
Tränen liefen mir über die Wangen, aber nicht weil Blut über meinen Arm lief, sondern ich nicht glauben wollte, dass ich es tatsächlich machte.
Ich verletzte mich selbst.
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Immer Ich
RomanceSam hat mit Problemen zukämpfen. Ihre Mutter hat ihren Job verloren. Als ob es nicht schon schlimm genug wäre, kommt ein neuer Schüler in ihre Klasse. Sein Name ist Josh, harmlos, sollte man meinen. Aber er macht Sam das Leben zur Hölle. Als sie...