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Vincent

Sam und ich spazieren durch die Straßen.  Die Sonne schien uns grell ins Gesicht.  Auf einer Weide grasten Ponys.  Überall war es schön, und die Blumen blühen. "Die könnte ich malen," sagte ich beiläufig.  Sam blickte überrascht auf. "Du malst?" Sofort wurde ich rot. Warum plapperte ich immer sofort los, ohne nachzudenken? "Na ja, nicht so gut, aber Malen ist meine Leidenschaft. " Sam nickte.  "Das ist sehr faszinierend.  Ich würde es gern mal ansehen. " Überrascht starrte ich sie an. Niemand wollte meine Bilder sehen; nicht einmal meine früheren Freunde.  "Meinst du das ernst?" "Natürlich, meine ich es ernst," erwiderte sie lachend. "Ok, danke. " Ich fühlte mich immer noch ein bisschen perplex.  "Was ist deine Leidenschaft?" Sam zögerte.  "Ist nicht wichtig," murmelte sie. Aber das ließ ich nicht gelten.  "Ea ist wichtig.  Wir sind Freunde, oder?" Sam sah mich komisch an. Ich schluckte.  "Oder etwa nicht?" Ihr Gesichtsausdruck machte mich nervös.  Aber dann nickte sie. "Klar, aber es ist wirklich uninteressant.  Besonders für Jungs. " "Ich denke, es ist nicht uninteressant, erzähl. " Sam schluckte, aber dann sah sie mich an. "Also, gut. Ich..." Sie verstummte plötzlich, und riss entsetzt die Augen auf. Verwirrt sah ich sie an. Warum redete sie nicht weiter? Und was war in ihrem Blickfeld gekommen, was sie so erschreckt hatte? Ich folgte ihrem Blick, und erstarrte.  Nein..

Auf einer Lichtung standen Josh, und Lina, und küssten sich.  Ziemlich leidenschaftlich.  Sam neben mir hielt dir Luft an. Ich sah sie hilflos an. "Sam.."   Aber ihre ganze Aufmerksamkeit galt ihrer ehemaligen besten Freundin, und diesem Jungen, namens Josh. Josh hielt ihr Gesicht, und seine Lippen lösten sich von ihren. Lina strahlte.  "Wow," hauchte sie. Josh grinste. Beim Anblick seines Grinsens überkam mich eiskalte Abscheu.  "Du bist das beste, was mir passiert ist, Schatz," flüsterte er. Lina lächelte.  "Ich glaube, ich bin verliebt in dich. Und ich will, dass es funktioniert. " Er lächelte.  "Ich auch." Lina berührte sein Haar.  Und Josh lächelte sie an. Jetzt reichte es mir. Schnurstracks lief ich auf die beiden zu."Vincent, nicht!," flehte Sam, aber ich achtete nicht auf sie. "Hey!," rief ich. Josh wirbelte herum.  Sein Lächeln verblasste, als er Sam sah, und er wurde kreidebleich.  "Sam, ich..."  Ich packte den Typen, und schubste ihn im meine Richtung.  "Was fällt dir eigentlich ein? Sie so zu demütigen? Ihre beste Freundin zu küssen?" Josh sah mich an. "Was geht dich das an? Lina und Ich sind so gut wie zusammen."  Sam wurde blass.  "Josh, ich dachte..." Ihr stockte der Atem, und Tränen traten in ihren Augen.  Aber Josh sah sie nicht mal an. "Wer hat behauptet, dass ich in Sam verliebt bin? Ich meine, schau sie mal an, Neuer.  Würdest du sie hübsch finden? Du hängst doch nur mit ihr ab, weil du Mitleid hast."  Ich sah diesen Typen an. Hass stieg in mir auf.  Wie konnte dieses Arschloch so etwas behaupten?  Mit einer einzigen Bewegung holte ich aus, und traf den Typen hart am Kinn. Josh heulte auf vor Schmerz, und Lina schrie auf.  "Josh! Oh mein Gott!" Sid eilte zu ihm. "Alles okay?" Josh hatte nicht mal Augen für sie.  "Willst du Stress, Vincent?" Er spuckte meinen Namen vor die Füße. Aber ich blieb seelenruhig.  "Mit so einem Arsch wie dich ist es nicht nötig. " Josh wurde blass, dann rot. "Wie hast du mich genannt?" Sein Brüllen hallte von der Lichtung in mein Ohr. "Josh bitte.  Kann mir jemand erklären; was hier los ist? Sam; was hast du eigentlich für ein Problem?" Ihr Gesicht huschte zu Sam.  "Bist du eifersüchtig, dass ich und Josh glücklich sind? Tut mir leid, dass du unbeliebt bist!" Sam zuckte zusammen.  Ihr Gesichtsausdruck wurde blass; dann brach sie in Tränen aus, wirbelte herum, und rannte schluchzend davon. Fassungslos wirbelte ich zu Lina herum."Sag mal, spinnst du eigentlich? Wie kannst du es wagen, so mit ihr zu reden? Ich dachte, du wärst ihre beste Freundin!" Lina zuckte zusammen. "Ich.. ja    ich.."  "Ich.. ja.. Ich.." äffte ich sie nach.  "Sie ist in in ihn verliebt, du Schlampe!" Lina wurde blass. "Was?" "Wie kannst du es wagen, so mit ihr zu reden?," fauchte Josh.  Ich schnaubte.  "Ihr seid zwei Verräter auf einen Haufen.  Ich verschwende nur mein Atem an euch."

Sam

Schluchzend warf ich mich ins Gras, und schloss die Augen.  Nichts hatte mich so verletzt, wie die Szene gerade eben.  Es fühlte sich so an, als wäre mein Herz in zwei Stücke auseinander gerissen worden.  Lina und Josh hatten sich gegen mich gestellt.  Aber der Kuss war es nicht, dass mich so verletzt hatte, sondern die Worte dieser falschen Schlange, die ich einmal als meine beste Freundin bezeichnet hatte.  Tut mir leid, dass du unbeliebt bist! Ich weinte hemmungslos, und bittere Tränen fielen ins Gras.  Mein Körper wurde von meinen Schluchzern geschüttelt, und tat in meiner Lunge weh.  Aber ich konnte nicht aufhören, nicht, wenn ich einmal angefangen hatte.  Aber da rief jemand meinen Namen.  Ich blinzelte, und sah Vincent, der auf mich zu rannte.  Er hockte sich neben mir, und sah mich an. "Hey, da bist du ja. Ich habe überall nach dir gesucht. " Ich wich seinem Blick aus. "Geh weg. Du sollst mich nicht weinen sehen." Er runzelte die Stirn.  "Nichts ist peinlich daran, zu weinen.  Nichts." Ich blinzelte.  "Warum hast du das gemacht?" Er wusste, was ich meinte, und sah auf. "Du willst wissen, warum? Weil er ein verdammtes Arschloch ist! Ich hätte ihn am liebsten verprügelt." Ich lächelte ein bisschen. "Warum hast du es nicht getan?" Er sah mich an. "Weil ich nicht einer von diesen Typen bin. Außerdem würde ich es noch schlimmer machen. " Er blinzelte.  "Geht es  dir gut?" Ich schnaubte.  "Nein. " Mein Ton klang weinerlich; aber das war mir egal. Vincent schnaubte.  "Ich würde Lina am liebsten eine schlagen, was sie dir angetan hat. Es tut mir so leid. " Ich versuchte die Tränen zu verbergen; aber sie strömten mir über die Wangen.  Vincent beugte sich zur mir, und strich mir die Tränen von den Wangen.  Ich blinzelte, und sah ihn an. Vincent sah mich an; und dann zog er mich ohne Worte an sich.  Ich versteifte mich, aber dann ließ ich seine Umarmung zu. Sie war genau das, was ich brauchte.  Vincent schlang ohne Verlegenheit die Arme um mich, und legte sein Kinn auf meinen Kopf. Ich schlang nach kurzem Zögern die Arme um ihn, und seufzte leise. Er beugte sich so zur mir,     Ich löste mich von ihm, und er lächelte.  Und ich erwiderte strahlend sein Lächeln.

Am nächsten Tag wartete Vincent auf mich  auf der Bushaltestelle.  Ich winkte ihm lächelnd zu, und und er hob eine Hand.  Ich klatschte sie ab. "Hey," begrüßte er mich.  "Hi."  Er grinste.  "Was haben wir heute vor?"

In der ersten Stunde schieb mir Vincent Zettel zu. Ich las die 2 Wörter  auf dem Zettel: langweilig, oder? Ich warf einen amüsierten Blick zu Vincent zu. Er grinste.  Ich schrieb: was hast du vor? Fünf Minuten später:Lass uns zusammen auf Toilette gehen. Ich kicherte, und schrieb: okay.

"Schnell, mach auf!," drängte ich Vincent.  Er kicherte, während er die Tür aufschloss. Ich jubelte, und er lachte. Er holte Kaugummis aus seiner Tasche, und warf mir eins zu. "Weg aus dem langweiligen Unterricht!," lachte ich, und er kaute grinsend ein Kaugummi.  "O mein Gott, ich liebe dich!," rief ich lachend. Dann realisierte ich, was ich gesagt habe; und errötete.  Vincent wurde auch rot, und dann lachten wir beide los.

In der zweiten Pause gab mir Vincent einen Kinderriegel ab.  Wir frühstücken im Sonnenschein, und unterhielten uns lachend.  Vincent sah einen Regenwurm; und versteckte ihn unter Mias Pausenbrot.  Sofort kreischte sie los, und ich prustete los, und er auch.

Nach der Schule gehen Vincent und ich Hand und Hand.  "Wohin gehen wir?," wollte ich wissen.  Er grinste.  "Zur mir nach Hause.  Du hast dich gesagt, du wolltest meine Bilder sehen, also zeige ich sie.  Aber nur wenn du auch über deine Leidenschaft erzählst. " "Alles klar, Sir," scherzte ich, und er lachte.

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Immer Ich Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt