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Sam

Als wir zur mir nachhause kamen, war Ben wie immer da, und er und Mom knutschen sich. Vincent versteifte sich. Ich war peinlich berührt. Wie immer sah es aus, als würden Mom und Ben sich verschlingen. So als würden sie sich gegenseitig auffressen. So leidenschaftlich knutschen sie sich. Ich zog meine Aufmerksamkeit meiner Mutter auf mich, indem ich mich laut räusperte. Meine Mutter schreckte hoch, und riss die Augen auf. "Oh, hi Samantha. Du hast jemanden mitgebracht, sehe ich." Sie kicherte nervös, und sprang auf. "Du musst Vincent sein. Hi, ich bin Susanne. Du kannst mich so nennen." Vincent nahm ihre Hand an. "Hallo," murmelte er schüchtern. "Große Ehre, Sie kennenzulernen. Meine Mutter errötete. "Was für ein süßer Junge. " Jetzt stand Ben auf. "Hallo, Junge. Ich bin der Stiefvater von Sam." Vincent lächelte. "Auch schön, Sie kennenzulernen. " "Wollt ihr hochgehen?" Meine Mutter wandte sich an mich. "Was essen, oder so?" "Ja, ähm, machen wir," sagte ich verlegen. "Kommst du, Vincent?" "Yep." Meine Mutter lächelte uns zu. "Amüsiert euch!" Ich rollte mit den Augen. Bloß weg.

"Deine Mom ist ziemlich cool;" bemerkte Vincent, als wir zu meinen Zimmer hochgingen. "Sie ist peinlich," murmelte ich. "Es ist so schlimm. Tut mir leid, dass du das mitansehen musstest. " "Ach was," winkte Vincent ab. "Deine Mom weiß wenigstens, wie man sich zu benehmen hat. " Ich öffnete die Tür zu meinen Zimmer, und Vincent sah sich um. "Ziemlich gemütlich," sagte er anerkennend. "Ach Quatsch." Ich ließ mich auf meinem Schreibtisch sinken, und zog einen Stuhl für Vincent hervor. Er setzte sich, und seine Augen ruhten auf mir. "Was?" Sein Blick bereitete mir Nervosität. "Ich will deine Geschichte sehen." Mir schoss das Blut ins Gesicht. "Ähm, nein!" "Wieso nicht?" "Weil ich sie noch nie gezeigt habe," sagte ich lahm. "Außerdem interessiert dich das nicht." "Das ist nicht fair!" Ich beugte mich zu ihm herüber. "Was ist nicht fair?" "Na ja, ich habe dir all meine Bilder gezeigt, und du möchtest mir nicht meine Geschichte zeigen? Es ist so, als ob du mir nicht vertrauen würdest. " Ich nahm deine Hände, und blickte ihn tief in die grünen Augen, in denen ich mich so gerne versinken würde. "Es ist nicht so, als ob ich dir nicht vertrauen würde. Wirklich nicht. Ich will nicht, dass du meine Geschichte blöd findest. " Seine Lippen näherten sich meine. "Ich würde sie nicht blöd finden." Ich vergrub seinen Kopf an seiner Schulter. "Sind wir jetzt offiziell zusammen?" Ein leichtes Lächeln strahl sich auf seinen Lippen. "Natürlich." Das gab mir den Rest. Ich beugte mich über ihn, und seufzte leise, als meine Lippen auf seine trafen. Vincent seufzte auch, und erwiderte den Kuss sanft. Zart. Ich genoss ihn. Ich genoss seine Lippen auf meinen. Lust pulsierte in meinen Adern, noch mehr, als Vincent die Arme um mich schlang, und mir ins Ohr flüsterte: "Wenn es eine Ablenkung sein soll, dann funktioniert es. " Ich grinste. "Das ist keine Ablenkung." Und dann griff er in mein Haar, und ich keuchte auf, als er mich leidenschaftlich küsste. Ich schob meine Haare beiseite, und suchte nach seinen weichen Lippen. Und ich fand sie. Ich schlang fest die Arme um ihn, und verschlang förmlich seine Lippen. Es fühlte sich so gut an. Ihn zu küssen..

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen, und meine Mutter erschien. Sie musterte uns stirnrunzelnd. Ich erstarrte, und löste meine Lippen von Vincents. "Ähm, hi Mum." Meine Mutter schmunzelte. "Soso. Erst mal herumknutschen hier. " Sie grinste kopfschüttelnd. Vincent riss den Mund auf, wahrscheinlich um sich zu entschuldigen, aber ich kam ihn zuvor. "Das sagt die richtige. Du und Ben ihr verschlingt euch wie Delfine," schoss ich zurück, und Vincent hüstelte. "Anyways," sagte meine Mutter säuerlich. "Ich habe euch Schokolade mitgebracht. Milka, falls ihr sie wollt. Dann bin ich schon weg." Bevor ich etwas erwidern konnte, stellte sie die Schokolade vor uns hin, und huschte davon. Vincent lachte. Ich sah ihn grinsend an. "Was?" Er lachte so sehr, dass ihm Tränen über die Wangen liefen. "Das "ihr verschlingt euch wie Delfine " war so.. geil!" Er lachte immer noch, und sein Lachen war das schönste auf der ganzen egoistischen Welt. Ich hatte ihn noch nie so lachen sehen. Noch nie. Sicher hatte er ein paarmal gelächelt, und ein bisschen gegrinst, aber noch nie offen und fröhlich gelacht. Er zeigte dieses Lachen wahrscheinlich nur Jasmin.  Ich lächelte ihn an, und lachte auch. Er verstummte, und musterte mich mit einem seltsamen Lächeln auf den Lippen.  Ich hörte sofort auf. "Was?" "Ich liebe dein Lächeln," flüsterte er. "Du bist.. " "Sag jetzt nicht herrlich," unterbrach Ich ihn lachend.  "Das hat Rhysand zu Freye gesagt, das wäre Nachäffe gewesen. " "Ich wollte eigentlich sagen, wunderschön. " Ich errötete.  "Das hat noch nie jemand zu mir gesagt. " "Dann durfte ich der Erste sein, der das sagt. Ich glaube, das ist mir noch nie passiert. " "Was?"  Ich rückte näher an ihn heran. "Verliebt zu sein. Ich... du bist anders als die anderen Mädchen.  Du... du strahlst ein Licht heraus, was ich noch nie gesehen habe. Du bist was besonderes, Sam." Bevor er weiter reden kann, fiel ich ihn um den Hals, weil das der einzige Weg war für mich, für seine tollen Worte tu bedanken.  "Du weißt nicht, wie viel mir das bedeutet," flüsterte ich an seiner Schulter.  "Danke. " Ich spürte sein Lächeln, als er die Umarmung erwiderte.


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