24.

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Übelkeit überkam mich, als ich zur Mr Brown sagte: "Mir geht es nicht so gut. Ich habe meine Mutter angerufen, dass sie mich abmelden soll." Das war schlicht gelogen.  Ich hatte meiner Mutter gar nichts gesagt.  Ich würde den Weg wohl laufen müssen.  Mr Brown musterte mich skeptisch.  "Du siehst tatsächlich ein bisschen blass aus, Samantha.  Okay, du kannst dir freinehmen. Vielleicht hast dau ein bisschen Zeit, um dir die Haare zu waschen." Er lachte auf. Ich tat so, als ob er Luft wäre, und wandte mich zum Gehen.  Ich hatte keinen Bock mehr auf sowas.

Ich lief die Straßen entlang, als jemand meinen Namen rief.  "Hi, Rührei!" Josh.  Ich drehte mich um.  Tatsächlich.  Josh stand neben mir, und grinste mich schief an. Früher fand ich es süß, aber jetzt widerte mich sein Grinsen an. "Was willst du? Müsstest du nicht zur deiner Freundin, Lina?," blaffte ich ihn an. Josh's Grinsen wurde breiter.  "Du bist eifersüchtig. " Ich lachte sarkastisch auf. "Eifersüchtig? Ich? Schon lange nicht mehr. Lina kann dich ruhig haben.  Es kümmert mich nicht.  Ihr beide seid so welche Heuchler. Aber ich brauche weder dich, noch Lina.  Lass mich in Ruhe." Aber Josh gab nicht auf. "Ich weiß doch, dass du mich magst. Du mochtest mich schon in der Sekunde, als ich den Klassenraum betrat. Und ganz ehrlich, an dem einen Abend mochte ich dich wirklich.  Ich dachte, es wäre mehr, aber es lag nur an deinem Makeup." Ich zog die Augenbrauen hoch, seine Worte trafen mich zwar, aber ich blieb tapfer.  "Und was ist der Grund, warum du Lina datest? Ihre Büste?" Josh zuckte mit den Schultern.  "Wahrscheinlich deshalb." Ich schüttelte den Kopf.  "Weißt du was? Ich habe es satt, mir das anzuhören." Ich drehte mich um, aber er packte meinen Arm so fest, dass ich stöhnte.  "Fass mich nicht an," knurrte ich. Seine Augen blitzten.  "Was läuft zwischen dir, und diesem Vincent? Ich möchte es wissen."  Ich hörte auf zu stöhnen, und blickte ihn verwirrt an. "Warum willst du es wissen?" "Weil ich dich immer noch mag,  Sam. Ich habe nie aufgehört, dich zu mögen. Ich habe nur mit Lina gespielt. " Ich starrte ihn an, dann überkam mich der Drang, zu husten.  Ich drehte mich um, und hustete. Mein ganzer Körper zitterte, während ich immer heftiger hustete.  Blut spritzte auf meiner Handfläche, rot und bedrohlich.  Ich hustete immer weiter, und noch mehr Blut lief auf meine Hand. Josh starrte mich erschrocken an. "Woah.  Alles okay mit dir?" Ich hörte auf zu husten, und drehte mich um. "Was für ein Spiel spielst du mit mir, Josh?" Meine Stimme klang zittrig. "Denkst du wirklich, ich könnte all das vergessen, was du getan hast, bloß weil du jetzt da bist, und sagst, dass du mich magst?" Josh schwieg. Ich hatte einen wunden Punkt getroffen.  Ich schüttelte verächtlich den Kopf.  "Jetzt sagst du nichts mehr, was? Lass mich einfach in Ruhe. " Und dann ließ ich ihn stehen.

Als ich die Küche betrat, war niemand da. Ich warf einen Blick auf einen Zettel, der auf einem Tisch lag. Ich nahm ihn mit zittrigen Händen, und las die wenigen Worte.  Samantha, ich bin mit Ben im Kino. Vergiss deine Schicht nicht. Mach dir, wenn eu wiederkommst, den Auflauf warm. Ich schüttelte verächtlich den Kopf.  War ja klar. Meine Mutter ließ mich im Stich, jetzt da ich sie am meisten brauchte. Und meine Schicht.. scheiß auf meinen Job! Ich brauchte ihn eh nicht. Plötzlich schnürte sich mein Hals zu, und ich bekam einen Hustanfall.  Ich sah entsetzt, dass auf dem Boden ein riesiger Blutfleck war. Und in meiner Handfläche glitzerte wieder erneut Blut.  "O Gott," murmelte ich. Ein Klagelaut erklang aus meiner Kehle, und mir wurde übel. So übel, dass ich zur Toilette stürmte.

Ich kniete mich hin, auf dem kalten Boden, und übergab mich. Einmal.  Zweimal.  Dreimal.  Jedes Mal schluchzte ich auf. Dann strich ich mir die Haare zurück, und atmete flach. Was passierte bloß mit mir? Warum mobbte mich jeder? Ich hatte doch keinem was getan.  Keinen. Warum ist mein Leben so scheiße? Und dann sank ich zu Boden, und fing an zu schluchzen, ohne Tränen.  Ich atmete laut, und blieb lange im Badezimmer, bis eine vertraute Stimme ertönte: "Sam?" Ich schreckte auf, murmelte aber: "Hier." Meine Stimme klang so zittrig, und hilflos, ich erkannte sie kaum wieder.  Die Tür wurde aufgeschlossen, und Vincent starrte mich erschrocken an. Sein Blick fiel auf die Toilette, und sein Blick wurde traurig.  "Hey," krächzte ich, und erschauderte vor meiner Stimme.  Vincent kniete sich neben mir nieder, und berührte sanft mein Knie.  "Was ist passiert, Sam?" Seine Stimme klang sanft, aber sein Blick verriet, dass er kurz davor war; die Selbstbeherrschung zu verlieren.  Ich schüttelte den Kopf, und es tat weh. "Ich.." Meine Stimme brach, als ich in Tränen ausbrach. Vincent sah mich bestürzt an, und umarmte mich. Seine Arme schlossen sich fest um mich, und ich schluchzte auf. "Ach, Sam," murmelte er. "Was machst du nur immer?" Ich heulte an seiner Schulter, und er hielt mich fest. Sagte nichts.  Hielt mich nur fest. Ich schlang meine Arme fester um ihn, und schluchzte hemmungslos.

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