„ Was willst du mir noch erklären? Du hast in meinen privaten Sachen rum gewühlt. Mein Passwort für den Pc steht in einem Buch, wo Dinge drin stehen, die dich überhaupt nichts angehen. Und bei meinem Pc geht es direkt weiter. Pack einfach deine Sachen und hau ab." War Basti zu Beginn noch wütend und laut, so wurde er gegen Ende immer leiser und kraftloser. Und das gefiel mir gar nicht. Basti wollte mich gerade los werden. Dagegen musste ich einfach was unternehmen. Ihm in die Augensehen trat ich vorsichtig ein paar Schritte nach vorne, näher auf ihn zu. „ Von was für einem Buch redest du bitte? Ich hab nirgends für dein Passwort reingeschaut oder nachgesucht. Es war geraten. Wir waren wirklich nur auf dem Ts. Ich schwöre bei Gott, ich hab mir nichts von deinem privaten Kram angesehen." Ich hätte nämlich wenn nach einer Post-it Notiz mit dem Passwort gesucht und nicht nach einem Buch. Zur Not hätte ich den Jungs wirklich ne Dm auf Twitter geschickt und gut wär gewesen. „ Erzähl das wem anders. Verzieh dich einfach.", fauchte Basti wütend zurück. Ich wich ein paar Schritte zurück. Basti war echt wütend. Jedoch beachtete er mich erstmal nicht weiter und drehte sich zu seinem Stapel Papier um. Die Zeit nutzte ich, um lautlos aus dem Raum zu schleichen. Weit kam ich nicht, da ich mit Stegi zusammen prallte. „ Ist er arg sauer?" Bedauernd nickte ich. So schnell konnte aus einer lieb gemeinten Geste Streit zwischen zwei Freunden werden. Mitfühlend legte Stegi mir eine Hand auf die Schulter. „ Gib ihm ein bisschen Zeit zum runter kommen. Ich bin mir sicher, auf seinem Pc sind Sachen, die seine Liebe zu dir verraten würden. Deswegen ist er wahrscheinlich auch so ausgerastet. Verschwind du einfach mal im Bad und lass mich mit ihm reden. Ich denke, dass ich im Moment mehr erreichen kann." Auch wenn mir das absolut nicht passte, ließ ich mich drauf ein und ging ins Bad, um mich dort hinter geschlossener Tür auf den Boden gleiten zu lassen. Hoffentlich erreichte Stegi mehr als ich.
„ Basti? Darf ich rein kommen.", fragte ich zaghaft, da dieser mich nicht sehen konnte. Wobei ich mir sicher war, dass er mich gehört hatte. „ Nein!", fauchte er zurück, ohne mich anzusehen. „ Bitte Veni kann uns nicht hören. Ich hab ihn extra weg geschickt. Kannst du mir bitte sagen, was dein Problem ist?" Ich wollte, dass er präzise wurde, was sich auf dem Pc befand. Es war reines Interesse. Aber ich wollte ihn auch genau damit beruhigen. Wenn ich ihm sagte, dass keiner von uns was immer es war gesehen hatte, dann wurde er vielleicht ruhiger. „ Mein Problem ist, abgesehen das ich fast überall Hintergründe von Veni hab, dass auf diesem Pc überall Hinweise sind, dass ich Veni liebe. Lass es Chats mit nem Kumpel sein oder Dokumente, wo ich einfach mal als 'Hilfe' aufgeschrieben hab, was ich für Veni empfinde. Gerade in der Phase, wo ich mir noch nicht sicher war, was ich empfinde. Du findest überall was. Das ist mein Problem." Auf seinen Desktop Hintergrund hatte ich ehrlich gesagt nicht geachtet. Wahrscheinlich ein Minecraft Screenshot von irgendeiner Challenge. Ich glaub Basti war nicht so dumm, etwas derart obvious als Hintergrund zu nehmen, für den Fall das ihm mal jemand über die Schulter schaute. Ansonsten hatte ich aber nichts weiter gesehen. Zumindest auf seinem Desktop. „ Ich kann dich beruhigen. Ich saß die ganze Zeit neben ihm. Außer dem Desktop und dem Ts haben wir nichts gesehen. Von allem persönlichen hat Veni die Finger gelassen. Ich hätte es auch nicht zugelassen." Basti ließ sich dadurch zumindest mal ein bisschen ruhiger stimmen. Er drehte sich sogar zu mir. In seinem Blick lag Verzweiflung und Angst. Ich konnte ihn verstehen. Jedes Mal wenn Tim zu mir kam, musste ich so unheimlich viel vor ihm verstecken. Bilder, Hintergründe, Fanarts von Fans und mir selbst. Es war anstrengend und trotzdem tat ich es jedes Mal und hatte Angst, dass Tim trotz meiner Vorsicht etwas fand. „ Ich hab Angst, dass er wirklich was gefunden hat.", gestand Basti. Als ich näher zu ihm trat wies er mich nicht zurück. Das war gut. als verringerte ich den Abstand zwischen uns, bis ich ihm mitfühlend eine Hand an die Schulter legen konnte. „ Hat er nicht. Ich weiß, wie es dir damit geht. Ich mach das mit Tim auch ständig mit. Mein gesamtes Zimmer ist ein Beweis für meine Liebe zu ihm. Gefunden hat er nie was. Selbst das offensichtliche. Außerdem gibt es bei dir noch gute Chancen, dass Veni dich auch liebt." Groß traf es nicht ganz. Hundert Prozent eher. Die beiden liebten einander und schafften es nicht, es sich zu sagen. Ich würde Basti ja jetzt aufmuntern und es ihm sagen, aber das sollte Veni machen. Am besten verschwand ich nach dem Frühstück gleich. Ich hatte hier genug geholfen und Stress minimieren konnte Veni auch alleine. Es wurde Zeit, dass ich mich um meinen eigenen Kram kümmerte. Zumal Tim nächste Woche zu mir kommen wollte. Da musste ich eh noch einiges umstellen. „ Ich hätte lieber was eindeutiges.", jammerte Basti verzweifelt. Wenn der nur wüsste. „ Sprich ihn doch einfach mal an. Mehr als nein sagen kann er nicht. Und wenn bleibt ihr Freunde." Lüge. Veni würde weder nein sagen, noch zu nur Freunde über gehen. „ Du bist dir sicher, dass er nichts gesehen hat?", versicherte sich Basti noch mal. Ich konnte nur nicken. Veni hatte nichts gesehen. Da war ich mir sicher. Sonst hätte er mich drauf hingewiesen. „ Danke Stegi. Du bist mir echt ne Hilfe. Ich krieg dich nicht dazu noch ein paar Tage hier zu bleiben?", fragte Basti mit einem bittenden Unterton in der Stimme. Leider nein. Ich wollte ihnen die Zeit lassen. Zumal ich keinen Laptop dabei hatte. Und wir mussten noch ein Event gewinnen. „ Miencraft Week spielt sich leider nicht von selbst. Ich möchte das gewinnen. Nicht mal wegen dem Geld Aspekt. Sonder einfach weil ich es den Chaoten zeigen möchte. Und auch weil ich wen damit aufziehen will. Aber das ist nebensächlich. Wir können aber gerne mal wieder was privat machen, wenn du willst."
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Minecraft Week
FanfictionLange Zeit gab es nur Challenges auf Bastis Kanal. Doch jetzt hatte er nach langer Planung sein eigenes Minecraft Projekt auf die Beine gestellt. Zusammen mit seinem Team und ein paar guten Freunden konnte dieses Projekt endlich starten. Anfangs sch...