Ein bisschen später hatte ich mein Zeug zusammen gepackt und noch ein bisschen Zeit totgeschlagen mit einem kleinen Spaziergang. Danach hockte ich mit meiner Sporttasche in der Eingangshalle auf Tim. Ein paar Leute liefen vorbei, doch ich kannte keinen von ihnen. Schließlich lief mir doch jemand über den Weg, den ich sowieso noch mal sehen wollte. „ Du weißt, dass du gehen kannst Stegi? Niemand hält dich hier." Als ob ich das nicht wusste. Jetzt hieß es wohl auf Wiedersehen sage. „ Weiß ich. Ich warte noch auf jemanden. Ich wollte mich noch mal für die Hilfe bedanken. Auch und gerade deswegen, weil sie mir das Gefühl gegeben haben verstanden zu werden. Sie haben weiter gemacht, obwohl ich nicht immer freundlich war. Manchmal war ich sicher wirklich anstrengend. Einfach danke." Das hatte sein müssen. Immerhin hatte ich ihm schon viel zu verdanken. „ Oh Stegi. Das ist mein Berufung. Ich bin froh, dass ich dir helfen konnte. Dann warte mal schön weiter auf Tim. Alles gute und hoffentlich auf ein nicht so baldiges Wiedersehen. Zumindest in diesem Haus." Hoffentlich. So nett es hier auch war, ich wollte nicht mehr hier her. Seine Mundwinkel hoben sich zu einem wissenden Grinsen, weshalb ich ihn fragend ansah. Doch bevor ein Wort meine Lippen verließ, hörte ich eine tiefe Stimme hinter mir. „ Darf ich? Oder hasst du ein Problem damit." Hastig drehte ich mich um die eigene Achse, nur um dann Tim in die Augen zu sehen. Sekunden vergingen, in denen mein Gehirn realisierte, dass Tim wirklich vor mir stand. Dann begann ich zu lächeln. „ TIM!", rief ich erfreut und warf mich einfach in seine Arme. Wir hatten uns jetzt so lange nicht gesehen, nicht gehört, nicht geschrieben. Ich war so froh einfach mal seine Stimme wieder zu hören. Seine Umarmung war fest, aber doch herzlich und ich fühlte mich wieder rund um wohl. Schmiegte den Kopf gegen seine Brust und seufzte tief. Wie sehr hatte ich ihn vermisst. Als guten Freund, ohne Gefühle. Ich spürte kein kribbeln mehr, keine Schmetterlinge im Bauch. „ Hey.", haute Tim. Mehr sagte er nicht. Mir reichte es aber aus, um mich wieder rund um glücklich zu sein. Ich genoss es einfach und drückte Tim fester an mich. Eine Weile blieb ich einfach in Tims Armen liegen, sagte nichts, tat nichts und blieb einfach nur überglücklich bei Tim. „ Was haben sie dir angetan, du bist so schweigsam. So kenn ich dich gar nicht." Tim versuchte mich von sich zu schieben und mich anzusehen, doch ich ließ ihn einfach nicht. Ich wollte die verlorene Zeit mit Tim wieder wett machten. „ Er hat ne schwere Zeit hinter sich. So lange ohne seinen besten Freund. Ich bin mir nicht sicher, ob er mir alles erzählt hat, aber von dem was ich weiß, vermisst er dich sehr.", ertönte es hinter uns. So wirklich hatte ich nicht mal wahrgenommen, dass mein Psychologe immer noch hinter uns stand. Konnte mir aber gerade egal sein. Sollte er mich ruhig dabei beobachten und sich Gedanken machen, ob sein Ansatz bei mir angeschlagen hatte, oder nicht. Nun drückte Tim mich doch ein Stück von sich weg und streichelte mir über den Schopf. „ Ach Stegilein. Du weißt, dass es nur zu deinem besten war. Ich wollte dir damit nie schaden. Du standest mit einem Messer in der Hand vor mir.", hauchte Tim und drückte mich dann wieder an sich. Ich genoss es einfach nur und ließ mich von Tim ein bisschen hin und her wiegen. „ Ich weiß. Und ich war absolut dumm gewesen. Keine Ahnung, was mich da geritten hatte. Ich glaub, den Ausraster hatte ich einfach mal gebraucht, um auf den Boden der Tatsachen zurückzukommen." Denn erst da hatte ich wirklich begriffen, wie schlimm es um mich stand. „ Ich hab dich so vermisst Stegi. Ohne dich ist es einfach nicht das selbe. Ich will meinen besten Freund zurück." Tim hatte mich vermisst? Und was sollte ich dann sagen? Ich hatte Tim geliebt und mich anfangs schrecklich gefühlt. Was ich Tim auch sanft versuchte klarzumachen. „ Was glaubst du, wie es mich zerrissen hat? Ich hab dich geliebt." Noch etwas, was ich klarstellen wollte. Nicht das Tim noch was falsch verstand. Die Nachfrage kam recht schnell. „ Wie viel ist da noch?" Zum Glück nicht mehr viel. Ich konnte behaupten, dass da kein Funke war. „ Von dem was ich gespürt hab nichts mehr. Auch wenn du immer noch toll bist.", hauchte ich schwach. Er war einfach ein guter Freund, so wie es immer hatte sein sollen. „ Tut mir leid, dass du da durch musstest. Ich wollte dir das nie antun. Du bist ein toller Freund. Wenn nicht sogar mein bester. Jetzt komm, ich nehm dich mit nach Hause und dann machen wir uns mal daran bei dir aufzuräumen. Es ist noch einiges liegen geblieben." Meine gute Laune sank nur bedingt durch Tims Worte. Eigentlich hatte ich keine Lust dazu, aber es musste sein. Ich löste mich also von ihm und lächelte ihn nich mal matt an, bevor ich mich ein letztes Mal umdrehte und meine Sporttasche griff. „ Danke für alles." „ Aber gerne doch." Zum Abschied wank ich ihm noch, bevor ich mich umdrehte und Tim folgte. Und ihm in alt gewohnter Manier erstmal in den Arm boxte, weil er mir das hier angetan hatte. Zwar gab er ein empörtes Hey von sich, sonst ließ er es umkommentiert und legte einen Arm um mich. „ Es ist schön meinen alten Stegi wieder zu haben. Wir haben einiges nachzuholen." Oh ja, das bezweifelte ich nicht.
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Minecraft Week
FanfictionLange Zeit gab es nur Challenges auf Bastis Kanal. Doch jetzt hatte er nach langer Planung sein eigenes Minecraft Projekt auf die Beine gestellt. Zusammen mit seinem Team und ein paar guten Freunden konnte dieses Projekt endlich starten. Anfangs sch...