Letztendlich beschlossen die beiden sich in der Mitte der Strecke zu treffen, was für uns alle wohl das beste war. Ein neutraler Raum, wo sie beide jederzeit einfach abhauen konnten. So war es wirklich am besten. Ich saß für etwas mehr als eine Stunde hinterm Steuer. Basti neben mir schwieg komplett und auch das Radio lief nicht. Ich konnte bestehen, dass Basti seinen Gedanken nach hing und einfach Zeit brauchte zum überlegen, wie er Fabo entgegen treten sollte. Die Zeit ließ ich ihm und nutzte sie sogar selbst, wann immer ich konnte, ohne den Verkehr aus den Augen zu lassen. Der Treffpunkt stellte sich als ein großer Park heraus, der irgendwo im nirgendwo lag. Eine kleine friedliche Idylle. Ich hielt auf dem Parkplatz an, was nun auch Basti aus seinen Gedanken zu reißen schien. Mit einem Mal wirkte er unendlich nervös und ich konnte ihn total verstehen. Selbst ich wurde auch ein wenig nervös. Als Basti mir schließlich in die Augen sah, war sein Blick flehend und kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Mir war klar, was er von mir wollte. Ich sollte mitkommen, weil er sonst nen Rückzieher machen würde. Ihm zu liebe würde ich es tun, auch wenn ich eigentlich keine Lust auf Fabo hatte. „ Auf dann." Mit diesen Worten zog ich den Zündschlüssel ab, schnallte mich ab und stieg aus. Basti griff nach meiner Hand, wobei er versuchte sich nicht zu sehr festzukrallen. „ Alles wird gut Basti. Wenn Fabo dir blöd kommt, kannst du dir keine Vorwürfe machen. Du hast alles probiert auf friedliche, diplomatische Art.", versuchte ich ihn zu beruhigen, obwohl ich genau wusste, dass ich da bei ihm auf taube Ohren stieß. Er war viel zu sehr in seiner Nervosität gegangen, als das er meine Worte wahrnahm. Wir brauchten gar nicht weit laufen, da konnte ich Fabo schon sehen. Er stand verloren in der Gegend rum und schien nach uns Ausschau zu halten. Sanft stieß ich Basti in die Seite und deutete auf Fabo. Basti zögerte und stoppte schließlich. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er jetzt doch nen Rückzieher machen würde. Sorge fand ich bei ihm dennoch. Um es ihm einfacher zu machen, zog ich ihn einfach weiter, bis Fabo auf uns aufmerksam wurde. Seine Miene verfinsterte sich gleich mal, als er unsere verschränkten Hände sah. Schien ihm wohl nicht zu passen. Am liebsten wäre ich jetzt umgedreht und hätte Fabo eigenständig in den Wind geschossen. Doch ich hatte mir geschworen ihm eine Chance zu gegeben und die bekam er auch. Basti bremste mich etwa fünf Meter vor Fabo ab und begrüßte ihn mit einem kalten Hey. Keine Umarmung, kein Händeschütteln. Auch ich rang mir ein einfaches Hey ab und wartete dann auf seine Antwort. Fabo wollte einen Schritt auf Basti zu machen und ihn wohl in eine Umarmung ziehen. Doch Basti wich nach hinten weg. „ Damit eins klar ist, ich bin immer noch sauer auf dich. Selbst wenn du einen Grund hattest, kannst du nicht einfach so Sachen behaupten. Ich nehm dir das echt übel.", stellte Basti klar und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich würde mich da erstmal raus halten. Sollten die beiden das in Ruhe klären. Wenn würde ich meine Sache mit Fabo am Ende klären. „ Es tut mir leid. Ich weiß wirklich nicht warum ich das getan hab. In dem Moment hat es sich einfach richtig und gut angefühlt. Außerdem war meine Welt rosa rot, bis du mich auf den Boden der Tatsachen zurück gebracht hast. Ich will dich nicht verlieren Basti. Du bist mir unheimlich wichtig." Verliebt sein galt ganz sicher nicht aus Ausrede. Ich war schließlich auch verliebt in Basti und ich konnte noch so rational denken, meinem Freund nicht zu schaden. Basti sah das anscheinend ähnlich. Denn er überlegte sehr lange, was er denn nun sagen sollte. „ Du hast nie jemandem geschadet. Ich hab dich immer als sehr guten Freund geachtet und geschätzt. Mit der Aktion hast du mich allerdings da getroffen, wo es am meisten weh tut. Du hast nicht nur mich verletzt, sondern auch mit Veni einen wunden Punkt bei mir getroffen. Dessen bist du dir bewusst, oder?" Respekt das Basti noch so ruhig und sachlich blieb, nach allem was Fabo ihm angetan hatte. Generell lief es bis jetzt sehr ruhig und angenehm. Ich stellte ohne es zu merken meinen rechten Fuß hinter den linken, was ich eigentlich immer tat, wenn ich länger stand. Fabo schien or Bewegung zu registrieren und als Anlass zu nehmen mich anzusprechen. Sein Blick verlor einiges an Neutralität, bevor er mir offen seine Meinung ins Gesicht sagte. „ In diesem Leben werden wir wohl keine Freunde mehr. Soll mir allerdings recht sein. Ich konnte dich noch nie sonderlich leiden. Große Klappe und noch größeres Ego." Wie nett. Also mit herzlich und neutral wurde das heute nichts mehr. Ich merkte, wie Basti zu einem Kommentar ansetzen wollte, der wohl nicht so nett war. Daher beeilte ich mich zu antworten. „ Wenn du das so siehst. Ich für meinen Teil wäre bereit gewesen dir zu verzeihen. Heißt nicht wieder Freunde zu werden. Aber wenn du das nicht möchtest, werde ich das akzeptieren." Egal was Fabo zu mir sagen würde, er bekam eine sachliche Antwort ohne Beleidigung. Auf das Niveau würde ich mich nicht herab begeben. „ Du kannst zumindest mal probieren freundlich zu sein Fabo. Das ihr keine Freunde mehr werdet, kann ich durchaus akzeptieren. Das du allerdings so unfreundlich bist, geht einfach nicht Fabo. Wenn du nichts mehr dazu zu sagen hast, können wir das hier auch beenden." Fabo rang mit sich selbst, dass konnte ich sehen. Schließlich seufzte er ergeben. Basti bedeutete ihm wohl doch mehr, als einen Streit mit mir anzufangen. Wenigstens etwas. „ Nein will ich nicht. Ich werde wahrscheinlich nie wieder die Gelegenheit bekommen, mit dir zu sprechen und dir dabei in die Augen zu sehen. Ich werd jeglichen Kommentar zu deinem Freund unterlassen." Aha jetzt war ich also nicht mehr Veni sonder nur noch Bastis Freund. Nett. Drüber aufregen durfte ich mich jetzt nicht. Am Ende nahm Basti mir das noch übel. Keine besonders tolle Vorstellung. Gerade schien ja alles halbwegs wieder in Ordnung zu sein. Das wollte ich nicht zerstören.
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Minecraft Week
FanfictionLange Zeit gab es nur Challenges auf Bastis Kanal. Doch jetzt hatte er nach langer Planung sein eigenes Minecraft Projekt auf die Beine gestellt. Zusammen mit seinem Team und ein paar guten Freunden konnte dieses Projekt endlich starten. Anfangs sch...