Sechstes Türchen

164 19 23
                                    

Tim sah mich jetzt argwöhnisch an. Als glaubt er mir nicht, dass ich zu den beiden gegangen war, wo mir doch sonst die Geheimhaltung meines Aussehens sehr wichtig war. Das Wohlergehen meiner Freunde war mir allerdings wichtiger. „ Problem?", fragte ich in direkt, woraufhin Tim mit dem Kopf schüttelte. Was für eins sollte er auch bitte haben. Die im Hintergrund hörte ich Veni eine Erklärung abgeben, der ich wieder etwas mehr Beachtung schenkte. „ ...asti manipulieren würde? Haltet ihr mich für so nen schlechten Menschen? Basti ist freiwillig mit mir zusammen gekommen. Und nein ich hab nicht mit ihm geschlafen." Veni ging echt gut mit dem ganzen um, was ich ihm hoch anrechnete. Schien auch Tim aufzufallen. „ Veni ist echt erstaunlich ruhig, dafür dass er von Fabo öffentlich runter gemacht wurde. Könnte ich an seiner Stelle nicht." Doch könntest du, weil du eine der ruhigsten Personen bist, die es gibt. Ich hatte Tim erst einmal richtig wütend erlebt und da hatte er einen heftigen Streit mit seiner Familie. „ ... nie jemanden zu sich gelassen. Du hast ihn gedrängt. Und wahrscheinlich ist er nur mit dir zusammen, weil du das so wolltest.", erwiderte Fabo mindestens so wütend wie Veni es selbst war. Mir reichte es jetzt endgültig. Ich konnte nicht mehr einfach nur rum sitzen. Am Ende zerstörte Fabo noch die Freundschaft der beiden. Besser ich handelte jetzt und machte Fabo mal ne Ansage. Am Ende machte es sonst keiner und Fabo kam mit dem Verhalten durch. Ich deutete Tim kurz leise zu sein und ebdmutete mich dann. „ Ist er nicht Fabo. Falls es dir entgangen ist, ich hab Basti ebenfalls getroffen. Ich hab ihn lange nicht mehr so glücklich und unbeschwert erlebt. Veni tut Basti gut. Fabo ist einfach nur eifersüchtig und steigert sich in was rein." Wie erwartet, reagierte Fabo gar nicht gut auf meinen Kommentar. Wenigstens kam keine Beleidigung in meine Richtung. „ Ach du bist auch auf der Seite dieses Verräters? Ich hatte dich als verständnisvoller eingeschätzt." Autsch. Zugegeben ich zeigte viel Verständnis. Für vielerlei Sachen. Gerade und vor allem, sollte ich richtig liegen und Fabo empfand mehr für Basti, als er sollte. So Aktionen gingen selbst verliebt absolut gar nicht. Dafür hatte ich dann auch kein Verständnis mehr. „ Fabo wenn ich dir n gut gemeinten Rat eben soll, dann steck deine Eifersucht zurück. Du zerstörst mehr, als du bekommst. Veni und Basti sind glücklich. Mehr wollte ich auch gar nicht gesagt haben. Man sieht sich.", damit klinkte ich mich wieder aus dem Gespräch aus und schloss den Ts. Die sollten das unter sich klären. Wir anderen störten dabei eh nur. Ich begann ohne auf Tim zu achten meinen Pc herunter zu fahren. „ Was war den das für n Abgang?", fragte Tim total verdutzt, als ich gerade auf herunterfahren gedrückt hatte. Was sollte damit sein. Für Basti und Veni war klar, dass ich mich zurückzog und den Rest brauchte es nicht zu interessieren. „ Ich hab gesagt, dass ich mich zurück ziehen wollte. Für ein paar Wochen mal Pause. Mir wird gerade alles zu viel.", erklärte ich es nun auch Tim, der ja noch nichts davon wissen konnte. Woher auch. „ Von dem paar Mal streamen wird dir alles zu viel? Himmel und du machst immer noch weniger Videos als ich damals. Und ich hatte noch nen Server am laufen."

Nachdem wir uns dann noch Pizza bestellt hatten, weil keiner von uns Bock hatte zu kochen, lagen wir zu zweit irgendwie auf der Couch und schauten einen Film. Oder zumindest Tim. Denn die Nähe zu Tim und das wissen, dass er wenige Zentimeter hinter mir lag machten es nicht besser. Ständig schweiften meine Gedanken ab und ich dachte an Sachen, die definitiv nicht jugendfrei waren. Schließlich fehlte nicht viel und Tim hätte mich im Arm, wie er es mit seiner Freundin wahrscheinlich tat. Mein Atem ging jetzt schon ein wenig beschleunigt und mein Puls war dauerhaft etwas erhöht. Nicht unbedingt gut, aber auch nicht sonderlich auffällig. Ich konnte dennoch ein bisschen die Nähe genießen und schaffte es zeitweise sogar mich recht gut auf den Film zu konzentrieren. Bis Tim dann irgendwann meinte mich in den Wahnsinn zu treiben. Versteht mich nicht falsch. Es war positiv und ich liebte es. Aber es tat mir nicht gut. Überhaupt nicht gut. Mitten im Film legte Tim nämlich einen Arm um mich. Das allein ließ meinen Puls schon in die Höhe schießen. Als er mich dann aber noch an seine Brust zog, war es endgültig um mich geschehen. Mein Puls raste, mein Atem ging hektisch und meine Gedanken machten sich endgültig selbstständig. Ich brauchte mir keine Gedanken zu machen, ob mein Körper das halbwegs normal auf die Nähe zu Tim reagierte. Denn ich wusste, dass er es nicht Tat. Wenigstens konnte er es durch die Decke nicht sofort sehen. Was nicht hieß, dass es dadurch gelöst war. Tim war nicht mal einen Tag hier und schon drehte mein Körper vollkommen durch. Wie sollte ich das bitte weitere sechs Tage aushalten? Tim zog mich noch mal fester an sich, weshalb ich ein überraschtes quieken von mir gab. „ Is gut Stegi. Es ist doch nur ein Film. Hast du dich wirklich so sehr erschreckt? Wir können gerne was anderes schauen, wenn du magst." Verwirrt drehte ich mich zu ihm um und sah ihn fragend an, während mein Körper vollkommen die Beherrschung verlor und sich wieder aller guten Vorsätze näher an Tim schmiegte. „ Na der Horrorfilm, den wir schauen. Ich dachte du bist wegen dem Jump scare so ängstlich. Dein Puls ist so hoch und du atmest die ganze Zeit schon flach. Ich dachte du hast dich einfach erschreckt." Mist.

Minecraft WeekWo Geschichten leben. Entdecke jetzt