Kapitel 7 - Sinneswandel und ChimChim's Rat

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Müde laufe ich mit der Freude das heute Freitag ist die Büroräume entlang.
Beinahe wäre ich zu spät gekommen.

Ein Abend zuvor...

Ami: Was ist plötzlich dein Problem Kim Taehyung!
Tae: Du wirst kündigen! Denkst du ernsthaft ich habe kein Problem damit das Ihr euch jeden Tag seht?! Du hast selbst gesagt er war deine erste große Liebe Ams. Wer garantiert mir das es nicht wieder zwischen euch funkt?!
Ami: Letztens hast du noch so große Töne gespuckt, von wegen du vertraust mir und es ist meine Entscheidung. Was ist damit Huh? Woher der plötzliche Sinneswandel?!
Tae: Du hast sie echt nicht mehr alle wenn du denkst ich nehme das hin.
Ami: Hat Sam Dich voll gelabbert???
Tae: Er hat nichts damit zu tun! *wütend schlägt er gegen eine Wand*
Ami: Das du so wenig vertrauen in mich hast...
Tae: Ich brauche Frischeluft. *aufgebracht läuft er aus dem Wohnzimmer, schnappt sich seine Jacke vom Hacken und begibt sich Richtung Haustür. Mit Tränen in den Augen folge ich ihm*
Ami: Geh nicht...*schniefe ich. Ausdruckslos schaut er mich an*
Tae: Ich komme wieder, ich fahr nur eine Runde um runterzukommen...
Und damit hat er mich für den Rest des Abends allein gelassen, bis tief in die Nacht kam er nicht wieder. Anfangs hatte ich wie eine Heulsuse geweint, dann wurde ich sauer...

Zurück in der Gegenwart

Niedergeschlagen lasse ich mich auf meinem Stuhl fallen. Missmutig schaue ich auf den Berg an Arbeit herab der heute ansteht. Verzweifelt werfe ich mein Kopf in den Nacken.
Dea: Morgen Amelie. *Erschrocken fahre ich hoch*
Ami: Morgen. *in Gedanken vertieft bleiben meine Augen an seinem Gesicht kleben, mittlerweile haben seine Blutergüsse eine lilande Farbe angenommen.*
Dea: Alles Okay? *ich räuspere mich*
Ami: Was Soll sein? *er zuckt mit den Schultern*
Dea: Ich möchte mich so gut es geht auf das Treffen mit Richard vorbereiten. Überleg du dir ein paar Fragen die er mir stellen könnte und dann komm rein und stell sie mir.
Ami: Mhm. *muss das sein...*
Dea: Hast du was gesagt? *dabei schaut er aus seiner Tür heraus. Ich schüttle nur mit dem Kopf*

Eine Viertel Stunde später klopfe ich an Deans Tür an. Mit einem kurzen Herein begebe ich mich in die Höhle des Löwen. Stumm setze ich mich auf den Stuhl der vor seinem Schreibtisch steht, gegenüber ihm. Nachdem er noch etwas an seinem Handy getippt hat schaut er mich nun erwartungsvoll an.
Ami: Tut mir leid wegen Sami..
Dea: Was kannst du denn dafür? *diesmal zucke ich mit den Schultern* falls es dich tröstet, das Gespräch danach, mit Daisy, war schlimmer als der Schlag. *mir entkommt ungewollt ein kichern, belustigt hebt er eine Augenbraue*
Dea: Wollen wir anfangen? *ich nicke*
Ami: Was möchtest du an unserem Unternehmen ändern?
Dea: Ich möchte das Arbeitsverhältnis für jeden Angestellten verbessern. Wer extra Geld braucht kann auch am Wochenende arbeiten, das Gehalt der Sekretärinnen soll erhöht werden. Und einmal im Monat soll es eine Firmenveranstaltung geben um das Bündnis zu stärken. In der Cafeteria soll es mehr Alternativen geben, für die verschiedenen Bedürfnisse der Mitarbeiter. Aber Vorallem möchte ich die vorhandene Hierarchie abflachen, das wir alle hier mehr auf Augenhöhe sind. *besorgt schaue ich ihn an*
Ami: Meinst du das ist eine gute Idee? *nachdenklich lege ich mein Kopf schief* Es klingt fast so als würdest du das gesamte Konzept auf den Kopf stellen wollen. Für mich als Mitarbeiter klingt das super! Aber denkst du die jahrelang in dem Unternehmen Vorstandsratsmitglieder wird das gefallen? Ist es nicht so das er zum größten Teil aus älteren Leuten besteht, hast du jemals mitbekommen wie solch alte Greise für eine komplett neue Idee waren?
Dea: Ich muss nur 5 Stimmen haben, 3 vom Vorstand sind in unserem Alter.
Ami: Und was ist mit den anderen 2?
Dea: Was schlägst du denn vor?

—-

Bis auf die erste Frage hat er meines Erachtens nach alles perfekt beantwortet. Auch für die erste haben wir eine mildere Formulierung hinbekommen.
Während des Gesprächs wurde ich immer lockerer in seiner Gegenwart, ja wir haben sogar gemeinsam gelacht. Für einen kleinen Augenblick habe ich vergessen was zwischen uns passiert ist, und den Streit mit V. Doch dann bekam ich eine Nachricht.

TaeTae❤️

Können wir reden? Ich hol dich ab.

Amelie

Ich bin doch mit meinem Auto gefahren, sollen wir uns nicht zuhause treffen?

TaeTae❤️

Ok.

Dea: Alles Gut?
Ami: Huh?
Dea: Du siehst so bedrückt aus. Ams du kannst immer mit reden, das weißt du doch.
Ami: Ach kann ich das? Und wieso konnte ich die letzten Jahre nicht mit dir reden Hm? WO WARST DU AUFEINMAL HIN?!*schreie ich plötzlich*
Dea: Du weißt garnicht wie sehr es mir leid tut...
Ami: WAS TUT DIR LEID? DAS DU MICH ENTJUNGFERT HAST? DAS DU DANACH EINFACH ABGEHAUEN BIST? DAS ICH MONATE LANG NUR AM WEINEN WAR? DIE ENTFÜHRUNG? ODER DAS DU ES NIE ERNST MIT MIR GEMEINT HAST???
Dea: Ich hab es ernst mit dir gemeint. Ich habe dich geliebt Ams, mir tut alles leid. Mir tut leid das ich deine Gefühle verletzt habe, aber ich musste gehen. Das war für alle das beste,..das war für dich das beste.
Ami: Hätte ich das nicht selber entscheiden können?*ich versuche die Tränen zu unterdrücken*
Dea: Verdammt es ging um deine Sicherheit! *wird nun er lauter* Ich musste mich um Noah kümmern. Ich wollte ihn von dir fernhalten, und das ging nur in dem ich ihn finde. Ihm in den Arsch krieche und -
Ami: UND WAS?
Aufgebracht springe ich vom Stuhl und bin drauf und dran das Zimmer zu verlassen. Bevor ich wusste was geschieht spürte ich plötzlich zwei starke, warme Arme sich um meinen Körper schlingen. Augenblicklich verblasst all meine Wut, meine Wut gegenüber Dean, Tae, Noah, Sam, Daisy und mir. Erleichtert atme ich mit dem Gesicht an seiner Brust gedrückt aus. Dabei steigt mir ungewollt sein betörender Geruch in die Nase.
Dea: Ist alles wieder gut? *haucht er mir zu*
Ami: Ja.. tut mir leid das ich meinen Frust an dir ausgelassen habe.
Dea: Es ist mir alles andere als leicht gefallen Ams.. das musst du mir glauben. *vorsichtig entferne ich mein Gesicht von seiner noch trainierteren Brust als schon damals und schaue ihn von unten herab an. Unsere Blicke treffen sich, im selben Moment scheint die Luft um uns herum beginnen zu knistern. Hitze steigt mir zum Kopf. Überfordert stoße ich ihn von mir*
Ami: I-Ich gehe jetzt. *errötet stürme ich aus sein Büro*

—-

Punkt 16 Uhr Eile ich aus dem Gebäude, bloß weg hier. Auf dem Weg nach Hause kommen mir Tausend Gedanken wie das heute mit Taehyung ausgehen könnte, und was er zu sagen hat. Ob er sich entschuldigt? Sollte ich mich entschuldigen?
Nachdem ich eingeparkt habe schnappe ich mir meine Tasche und laufe mit einem mulmigen Gefühl im Magen die Treppen hoch.
Etwas verwundert bleibe ich in der Haustür stehen, kein einziges Licht scheint zu brennen. Wo ist er? Das Gefühl in meinem Magen wird immer unangenehmer. Nachdem ich die Tür hinter mir schloss, laufe ich ins Wohnzimmer. Als ich das Licht anschalte entdecke ich einen kleinen Zettel auf dem Küchentresen.
Mit gerunzelter Stirn laufe ich drauf zu.

Hey Ams,

Leider werde ich in Seoul gebraucht. Tut mir leid das es so plötzlich ist aber mach dir kein Kopf, ich bin dir nicht böse. Sobald ich gelandet bin melde ich mich.

Ich liebe dich überalles!

Dein Tae

PS. Vergiss nicht die Tortenprobe, du schaffst das mein Engel!

Ami: Nicht dein Ernst?!

Entgeistert schmeiße ich den Zettel in den Müll. Nachdem ich mich umgezogen habe mache ich es mir auf der Couch bequem und rufe meine bessere Hälfte an.

Jim: Was ist los süße?
Ami: ChimChim! Ich brauche deinen Rat...

Just my Secretary Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt