Kapitel 26 - Traditionen

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Taehyung und ich verbrachten den Samstagabend damit gemeinsam mit Jimin und James zu Abend zu essen. James lud uns zu sich ein wo er bereits ein prächtiges Abendessen am vorbereiten war. Zu erst gab es Bruscetta, das sogar noch viel besser schmeckte als die Variante welche wir in Italien probiert hatten.  Die beiden erzählten uns von ihren Plan demnächst nach Südkorea zu fliegen um Jimins Familie zu besuchen da er vorerst hier bleiben wird. James kam auf die Idee wir könnten ja mit Ihnen fliegen da beide aus der selben Stadt kommen. Mein Verlobter war begeistert und ich freute mich auch! Doch... kann ich seinen Eltern überhaupt in die Augen blicken nachdem ich ihren Sohn hintergangen habe? Ja sie akzeptieren unsere Beziehung, doch das war nicht von Anfang an so. Vorallem Vs Vater war alles andere als begeistert als er hörte das sein Ältester in den Staaten eine Ausländerin als Freundin hat. Es dauerte lange bis er wirklich auftaute im Gegensatz zu seiner Frau, die zwar anfänglich ebenfalls etwas skeptisch war, doch als sie mich kennenlernte waren alle Zweifel verflogen. Doch was hätte ich sagen sollen? Nein Taehyung ich kann mich deinen Eltern nicht stellen nachdem ich dich betrogen habe wovon du garnichts weißt? Nein, also sagten wir zu.

Der Hauptgang war mariniertes Hähnchen mit Reis, Kimchi und allen drum und dran. Wir waren erst spät in der Nacht wieder zuhause, wo wir kaum betraten wir unser Appartement über einander herfielen. Es war das erste mal seit lange wo ich dabei nicht an Dean denken musste, was mich aufatmen lies. Er erleichterte mir das ganze aber auch in dem er ebenfalls auf Abstand ging, auch wenn er noch ab und zu ein paar provokante Bemerkungen machte - trotzdem näherte er sich mir nicht körperlich. Das lies mich hoffen, hoffen das die Sache zwischen uns jetzt endgültig zu ist. Und das ich somit glücklich mit Taehyung werden kann.

Montag früh verabschiedete ich mich von Taehyung, er schien auf Grund der Tatsache das ich die nächsten zwei Wochen zusammen mit Dean unterwegs bin angespannt zu sein. Allerdings versicherte er mir das alles in Ordnung ist und ich die Zeit genießen soll, nur nicht zu sehr! Kurz nachdem er weg war klingelte es auch schon an der Tür. Das muss Rohan sein. Ich schnappte mir meine Koffer und schloss die Tür hinter mir ab. Die frische Frühlingsbrise flog mir unten angekommen direkt entgegen. Es war neblig da es letzte Nacht geregnet hatte. Überraschender Weise stand nicht Rohans Auto unten auf dem Parkplatz sondern Deans. Sauer lief ich ihm entgegen.
Ami: Willst du mich verarschen? Was machst du hier?
Dea: Dir auch einen guten Morgen. *wenig interessiert schnappt er sich meine Koffer und verfrachtet sie hinten in sein Kofferraum. Beleidigt verschränkte ich meine Arme und blieb vorm Auto stehen während er einstieg. Plötzlich öffnet er die Beifahrertür wobei er sie fast gegen mein Bein haut.*
Ami: Pass doch auf!
Dea: Steig jetzt ein.
Ami: Ich passe, dann hol ich mir lieber ein Taxi.
Dea: Steig ein oder ich trage dich ins Auto. Willst du das? *fluchend gebe ich nach.*

Wenige Minuten später befanden wir uns auf dem Highway. Grübelnd starrte ich raus aus dem Fenster. Im Hintergrund lief leise das Radio.
Dea: Wir fliegen erst heute Abend. *verwundert blicke ich zu ihm hinüber*
Ami: Wieso das?
Dea: Es ist etwas passiert, wir müssen zu erst ins Büro, Rohan wartet dort auf uns.
Ami: Was ist Passiert? *er zuckt nur mit den Schultern*
Dea: Das werden wir erfahren wenn wir da sind.

Im Büro angekommen herrschte Stille, es waren zwar so viele Leute wie noch nie auf dieser Etage aber niemand sagte etwas. Alle schauten bedrückt auf den Boden oder an die Wand, ohne dabei auch nur ein Wort zu sagen. In Chris Büro angekommen war die Lage noch deprimierender. Larissa und Tom saßen schweigend auf der kleinen Couch, dort wo wir schon viele anregende Gespräche führten. Rohan saß auf Mister Previs Bürostuhl, sein Tisch war mittlerweile eingestaubt.
Ami: Was ist los?
Dea: Ihr seht aus als wäre jemand gestorben Leute *scherzt er, doch Rohans Miene wird ernst. Verlegen räuspert Dean sich*
Roh: Christopher Previs Leiche wurde gefunden.
Dea: oh... warte was? Das ist ein Scherz oder?
Tom: Niemals würde Rohan über so etwas Scherzen Idiot!
Roh: Tom ist schon gut, lass es sie erst einmal verkraften. Setzt euch doch Kinder. *Dean steuert schnurstracks auf das andere Sofateil zu, während ich mich gegenüber von Rohan setze.*
Ami: Wie? *frage ich überfordert*
Roh: Seine Leiche wurde an einem Straßenrand, in einem Graben gefunden.
Ami: A-aber...
Roh: Er hatte einen Autounfall, der Fahrer muss geflüchtet sein nachdem er ihn versteckt hat.
Ami: Und was sagt die Polizei?
Roh: Es könnte vorsätzlicher Mord gewesen sein, wieso sollte jemand der ein Autounfall hat das Opfer wegschaffen? Aber sie sind sich nicht sicher... sie suchen noch Hinweise.
Dea: Aus Angst. *besorgt werfe ich ein Blick über meine Schulter um nach ihm zu sehen. Jeder Hauch von Farbe hat sein Gesicht verlassen.*
Ami: Was machen wir jetzt? *wende ich mich wieder an Rohan. Etwas überrascht schaut er mich an.*
Roh: Nun ja... da es schwierig war den Termin in Seattle zu bekommen werden wir dennoch heute Abend fahren. Ein Mitgründer, Matthew wird hier vorerst die Leitung übernehmen bis wir einen E-*er zögert* Ersatz für Chris haben... Die Presse wird zunächst nicht die Wahrheit erfahren. Nicht solange wir nicht mit Sicherheit wissen was passiert ist. Wir werden sagen das Chris einen Unfall hatte und im Krankenhaus liegt da so oder so etwas durchsickern wird. Dafür müssen wir vor die Presse... *gedankenverloren schaut er hinter mir an die Wand*
Ami: Ich kann das übernehmen.
Roh: Aber Amelie...
Ami: Wirklich Rohan! Ich kenne Chris von allen hier am wenigsten, deshalb nimmt es mich mit Sicherheit nicht so sehr mit wie euch - auch wenn es trotzdem hart ist aber ihr solltet euch in Ruhe verabschieden können. Ich kann das machen!
Roh: Du bist ein Engel, weißt du das? *Larissas verächtliches Schnauben ignoriere ich*
Ami: Ach... das ist mein Job!
Roh: Larissa du wirst Matthew bei allem zur Seite stehen solange wir in Seattle sind, verstanden?
Lar: Selbstverständlich!
Ami: Kommst du nicht mit? *verwundert wende ich mich ihr zu*
Lar: Wie du siehst.
Roh: Amelie bereite du die Rede vor, Larissa räume bitte Chris Büro aus. Ich denke es ist für uns alle am besten wenn das schnellstmöglich passiert. Tom erledige alles für die Ankunft von Matthew und du Zayn kommst mal kurz bitte mit mir. *Auf Kommande begeben sich alle gleichzeitig in Bewegung.

Bis zur Abfahrt begegnete ich niemanden von Ihnen mehr, das liegt wahrscheinlich auch daran das ich mein Büro nicht verließ. Ich recherchierte was bereits im Internet über den Vorfall stand. Wie Rohan es vermutet hatte, es gab ein paar Berichte in denen es heißt das der Chef von T&T Mobile einen Autounfall hatte und erst Tage später schwer verwundet gefunden wurde. Niemand ahnt das er gestorben ist... während meiner Recherchearbeit vergoß ich die ein oder andere Träne. Ja ich kenne ihn von allen hier an kürzesten, doch er ist mir schnell ans Herz gewachsen... Doch für die anderen muss ich stark bleiben.
Um 18 Uhr standen wir alle unten vor dem Gebäude. Tom und Rohan unterhielten sich über die baldige Ankunft von Matthew, und da Larissa nicht mitkommt fragte Leyla spontan ob sie mitkommen könnte. Natürlich bejahte Rohan dies. Dean schien es wieder besser zu gehen, doch sprechen tut er mit mir immernoch nicht.
Roh: Da kommt unsere Auto Leute, los schnappt euch euer Gepäck.
Ami: Wie geht es dir? *flüstere ich Dean zu während unser Fahrer die Koffer verräumt*
Dea: Passt schon.
Ami: Bist du dir sicher? *bestätigend nickt er, doch ich bezweifle die Wahrhaftigkeit seiner Worte*

Am Flughafen angekommen mussten wir uns beeilen da unser Flug das Gate geändert hat und wir spät dran sind. Und wie es kommen sollte, das neue Gate war komplett am anderen Ende.
Roh: Los, nicht trödeln!
Ermahnt uns Rohan. Für Außenstehende sieht es wahrscheinlich so aus als würden kleine Entenküken ihrer Mama folgen.

Als wir schlussendlich im Flugzeug saßen entspannte Rohan sich weitestgehend. Leyla und ich saßen glücklicherweise nebeneinander und konnten uns somit den ganzen Flug unterhalten. Außerdem hätte ich aufgarkeinen Fall im Flugzeug neben Dran gesessen, als ich mich ertappe wie ich an unserem letzten gemeinsamen Flug denken muss wird mir ganz heißt. Da es aber eh keine besonders lange Strecke war verging die Zeit wie im Flug und somit waren wir schneller als mir lieb war in Seattle angekommen.

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4/4 Lesenacht ❤️

Nach einem Mental Breakdown und einen nervenaufreibenden Tag hab ich es geschafft auch dieses Kapitel zu Ende zu schreiben! 🍀

Wie findet ihr diese Wendung?

Schaffe ich es kommen noch die ersten Tage der Geschäftsreise online 🫶🏻

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