Wieder vereint [Lemon]

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Tsukishima PoV

Yuki und San nahmen die Treppe nach unten und verschwanden aus unserem Blickfeld. Ich hörte, wie ihre Schritte immer leiser wurden, bis ein lauter Türknall verkündete, dass sie das Treppenhaus verlassen hatten. Ich konnte mich immer noch nicht wirklich rühren, so überrascht war ich über diese gesamte Situation. Ich spürte, wie Yamaguchi an meinem Ärmel zog. "Komm, Tsukki. Gehen wir ins Warme", murmelte er und zog mich hinter ihm her.

Währenddessen schwirrten mir immer wieder Yukis Worte im Kopf herum:
Ich habe es geschafft... ich habe Kentaru angezeigt.
Ich werde die Universität wechseln.
Ich hoffe einfach, dass du glücklich wirst.

Kentaru wurde angezeigt. Er wird seine Strafe bekommen. Und Yuki wird zu ihren Fehlern stehen. Sie hat es geschafft. Sie hat sich von dieser Last befreit. Und sie wird endlich glücklich sein können.

Glücklich sein. Was bedeutet das eigentlich? Automatisch fiel mein Blick auf Yamaguchi, der sich am Waschbecken in der Küche ein Glas Wasser eingoss. Er war still. Sein Blick war neutral. Hatte Yuki ihm wirklich alles erzählt? Was denkt er jetzt von mir? Ich trat einen Schritt auf ihn zu. "Hey Yamaguchi...", setzte ich an, doch er hob die Hand, um mich zu unterbrechen. "Warte kurz, bitte...", sagte er ruhig und setzte das Glas an seine Lippen.

Verdammt. Ich wusste es. Ich wusste von Anfang an, dass es keine gute Idee war, Yamaguchi hier her zu holen. In die Nähe dieser Geschichte. Dieser Vergangenheit. Ich bin dazu verdammt allein mit diesem Schmerz zu leben, ihn auszuhalten. Ihn jemand anderem aufzubürden, vor allem jemanden so reinen, wie Yamaguchi, kann ich nicht verantworten... ich-.

Ich ballte meine Hände zu Fäusten und wollte mich schon abwenden, doch in diesem Moment spürte ich seine Hand an meiner Wange. Ich öffnete meine zusammen gekniffenen Augen und starrte in sein weiches Gesicht. "Tsukki... was ich da gehört habe... ändert in keinster Weise, was ich für dich empfinde. Und ich will, dass du weißt, dass ich dich in allem unterstütze. Ich verspreche dir, dass ich dich nie wieder allein lasse. Dafür musst du mir aber auch etwas versprechen", sagte er und seine Stimme klang fest, als duldete sie keinen Widerstand.

Ich schluckte und schaute weiterhin in seine Augen. Dann sagte er leise: "Du musst mir versprechen, dass wir keine Geheimnisse mehr voreinander haben." Sein Gesicht war meinem ganz nahe, seine Augen leuchteten mir entgegen und seine andere Hand legte sich ebenfalls auf mein Gesicht. Ich blinzelte kurz, um sicherzugehen, dass das hier kein Traum war.

"Tsukki... ich... ich wollte dir schon damals nach unserem letzten Spiel in der Oberschule sagen... dass ich mich in dich verliebt habe", fuhr er fort und bei diesen Worten spürte ich, wie sich mein Herzschlag verdoppelte. Seine Worte drangen wie durch Watte zu mir hindurch, als ob mein Gehirn nicht ganz wahrhaben wollte, was er da gerade sagte. Yamaguchi... in mich verliebt? Mein klopfendes Herz hämmerte in meinen Ohren und mein Gehirn schien irgendwie ganz langsam zu reagieren. 

Ich hatte keine Ahnung, wie sich verliebt sein anfühlt. Zu Kentaru habe ich mich nur körperlich hingezogen gefühlt. Ihm gegenüber konnte ich nie wirklich meine wahren Gefühle und Zweifel äußern. Bei ihm habe ich nie Herzklopfen bekommen. Oder ein warmes Kribbeln im Bauch, wenn ich ihm in die Augen geschaut habe... so wie ich es gerade bei Yamaguchi tat. Ich spürte ein angenehmes Ziehen, als er mich schüchtern anlächelte. Er war mir so nahe, dass ich jede einzelne Sommersprosse auf seinen rosafarbenen Wangen zählen konnte. 

„Yamaguchi..." Ich schaute Yamaguchi noch eine weitere Sekunde tief in die Augen bevor ich sie schloss und ihm entgegen kam. Unsere Lippen trafen aufeinander und verschmolzen zu einem sehnsüchtigen Kuss, der ziemlich schnell an Intensität gewann. Ich spürte Yamaguchis raue Zunge an meinen Lippen und sofort öffnete ich sie um sie in meinem Mund willkommen zu heißen.

Während wir wie ausgehungerte Tiere übereinander herfielen drängte ich Yamaguchi gegen den Küchentresen und spürte durch seine Hose deutlich seine Erregung hervortreten. Ich rieb meinen eigenen Schritt dagegen und entlockte ihm so ein Stöhnen, dass wie Musik in meinen Ohren widerhallte. 

Er liebte mich.

Ich zerrte an seiner Jacke und zog sie ihm von den Schultern, während er den Saum meines Shirts packte und mir ebenfalls über den Kopf zog. "Tsukki... du fühlst dich doch eigentlich nicht gut...", murmelte er an meinen Lippen, doch ich verschloss sie direkt wieder zu einem Kuss. 

Yamaguchi liebte mich. 

"Ich fühl mich gerade absolut blendend", raunte ich und fuhr mit einer Hand ganz leicht über seine Beule. "AH-", stöhnte Yamaguchi erstickt auf und krallte sich an meinen Schultern fest. Ich griff mit meinen Fingern fest in seinen Hintern und hob ihn an, um ihn auf den Tresen zu setzen.

Er sieht mich so, wie ich bin. 

Ich zerrte ihm ungeduldig die Hose von den Beinen und küsste sanft seine feuchte Spitze, während er zischend einatmete. Ich sah im Augenwinkel wie seine Hand unkontrolliert zuckte. Wahrscheinlich wollte er direkt in meinen Mund vorstoßen, doch erinnerte sich an unser Fast-Erstes-Mal und hielt sich zurück. Gut so. 

Ich glaube... ich habe mich auch in ihn verliebt.

Ich richtete mich auf und schaute auf ihn herab. Während er auf dem Tresen saß, lehnte er sich erregt zurück und schaute mich aus halb geschlossenen Augen an. "Tsukki." Sein Flüstern jagte mir einen Schauer über den Körper und ich spürte, wie meine eigene Errektion in meiner Hose drückte. Ich beugte mich zu ihm herab, stützte meine Hände links und rechts von seinem zitternden Körper ab. "Bist du dir sicher?", fragte ich ihn. Natürlich, hatten wir schon miteinander geschlafen. Aber irgendwie hatte ich nach seinem Geständnis umso mehr das Gefühl mich rückversichern zu müssen. Auch wenn das völliger Blödsinn war. 

"Ich bin mir noch nie sicherer gewesen", flüsterte er und mir entwich ein Knurren, als ich seine Lippen wieder mit meinen verschloss. Dann ließ ich von ihm ab und zog ihn vom Tresen herunter. "Komm mit", sagte ich knapp und zog ihn mit mir zu meiner kleinen Couch. Mit einem leichten Druck bedeutete ich ihm nackt vor der Couch stehen zu bleiben, während ich mich von hinten näherte. Ich streifte mit meinen Lippen leicht sein rotes Ohr und er zuckte kurz zusammen, als ich flüsterte: "Tadashi..." Ich sah die Gänsehaut, die sich auf seinen Armen ausbreitete. "J-ja, Tsukki?", murmelte er und schaute sich scheu zu mir um. Ich trat um ihn herum und setzte mich auf die Couch. "Knie dich vor mich hin", sagte ich und folgte mit meinem Blick seinen Bewegungen, während er gehorsam vor mir auf die Knie ging. 

Genüsslich leckte ich mir über die Lippen und lehnte mich nach vorn, sodass ich sein Kinn anheben konnte. "Ich will, dass du dich selbst vorbereitest", raunte ich ihm verführerisch zu und seine Augen weiteten sich. 

Found Again || Tsukishima x YamaguchiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt