* ˚ ✦ ꒰ chapter one ꒱ ✦˚*

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Erfreut drückte ich auf den Button neben der Haustür, welcher als Klingel fungierte und wartete darauf, bald das Gesicht meiner besten Freundin erblicken zu dürfen. Bereits zwei Monate war es her, dass sich meine Füße wieder auf koreanischem Boden befanden und so sollte es auch erst mal bleiben.
Die Tür zu dem Familienhaus der Oh's öffnete sich ein Stück und das grinsende Gesicht von Bonhwa erschien vor mir. "Wie kann ich Ihnen behilflich sein?", fragte meine beste Freundin, stetig grinsend.
"Nun, ich würde gern zu Mrs. Oh Bonhwa, da wir vor haben heute Nacht die Harry Potter Reihe in einem Marathon zu schauen und uns endlich austauschen wollen, was uns denn in den letzten ein einhalb Jahren entgangen ist, dabei würde ich wenn möglich gern über Nacht bleiben. Eine Tüte Nachos und etwas Limo dazu, wäre noch besser. Also jedenfalls nur, wenn sich dies einrichten ließe.", erwiderte ich im selben Ton, woraufhin die Blauhaarige die Augenbrauen zusammenzog und ihren Zeigefinger am Kinn platzierte.
"Hm, lassen Sie mich kurz nachsehen....", sie drehte sich kurz zu dem Kalender, welcher schon seit drei Jahren neben der Tür hing und dringend mal ein Update brauchte, "lässt sich einrichten."
Mit einem breiten Grinsen öffnete sie die Tür komplett, sowie ihre Arme, was dazu führte, dass ich meine Tasche mit meinen darin verborgenen Sachen fallen ließ und sie fest an mich drückte. Gott, hatte ich das vermisst.
Begeistert brachten wir meine Sachen in Bonhwas Zimmer. Es war bereits 17 Uhr und wir machten es uns gemütlich. Mit Kissen und Decken bewaffnet, platzierten wir uns also schließlich im Wohnzimmer. Bonhwas Eltern waren diese Nacht bei Freunden und somit nicht da, also würden wir niemanden mit unserem Vorhaben stören. Wir machten uns jeder einen Tee und kuschelten uns anschließend in die rosa-himmelblauen Flauschdecken, welche wir uns vor einigen Jahren gemeinsam gekauft hatten. "Also wie war's? Erzähl' mal ein bisschen was?", meinte die Blauhaarige und wärmte ihre Hände an der beinahe heißen Tasse.
"Naja, viel gibt es da eigentlich nicht zu erzählen. Ich habe halt einige Städte gesehen, wie San Francisco oder LA, New York. War hier und da bisschen aktiv, hab meine Englisch Künste verbessert und mich teilweise viel zu ungesund ernährt.", lachte ich und nahm einen Schluck von meiner Tasse.
"Pfff~ verbessert, als ob du vorher nicht schon fließend Englisch konntest, wer war denn immer Klassenbeste und gibt jetzt sogar Nachhilfe Unterricht?", erwiderte meine beste Freundin belustigt und verdrehte dabei gekonnt die Augen.
"Gab's nicht mal irgendwelche hübschen Dudes irgendwo? Du kannst mir doch nicht weiß machen, dass du ein einhalb Jahre lang in Amerika warst und immer noch Single bist? Nicht mal Dates oder so?", mit einem kritischen Blick sah mich Bonhwa an, doch kannte sie die Antwort bereits. So gut es ging, hatten wir immerhin versucht im Kontakt zu bleiben und da würde ich so wichtige Informationen doch nicht auslassen. Also wirklich. Sie war schließlich meine beste Freundin.
"Ein Date hatte ich, aber der Typ war komisch. Ganz weird und nur auf körperliches aus. Also nein, nichts nennenswertes.", schüttelte ich nachdenklich den Kopf.
"Traurig. Gerade so ein hübsches, talentiertes Mädchen wie du. Die Boys da draußen sollten sich schämen. Eigentlich müssten die Schlange stehen." Der ernste Blick, welchen die Blauhaarige bei ihrer Aussage drauf hatte, brachte mich dabei unglaublich zum Lachen.
"Ich fühle mich wirklich geehrt, dass Sie so von mir denken, aber was nicht ist, ist nun mal nicht. Ich kann schließlich auch nicht zaubern. Davon abgesehen, du bist doch jetzt auch seit einem halben Jahr wieder Single? Ist bei dir vielleicht irgendwo mal ein hübscher Boy aufgetaucht?", fragte ich grinsend und wackelte mit den Augenbrauen.
"Nein, ich genieße vorerst, erst einmal meine Freiheit.", erwiderte sie und streckte, zu ihrem edlen Blick, die Hand nach vorn. Ich musste von diesem Anblick so Lachen, dass ich beinahe meinen guten Tee über mein armes Knie vergoss. Was für eine Verschwendung dies nur geworden wäre, gerade so nochmal gut gegangen.
"Okay, na dann würde ich mal die DVDs zusammen suchen und du kannst ja derweil die Snacks zurecht machen?", fragte Bonhwa und ich nickte tatkräftig und erhob mich auch sogleich von der weißen Couch, auf welcher wir uns bis eben noch befanden.
Es dauerte nicht länger als 15 Minuten und das altbekannte Intro der Zauberer-Reihe erschien durch die Lautsprecher.

Gerade als das Auto der Weaslys von der peitschenden Weide gnadenlos zerstört wurde, öffnete sich die Haustür und kurz darauf erschien der schwarzhaarige Daehyun hinter uns.
"Ey, wer macht hier einen Filmabend und warum wurde ich nicht eingeladen?", spielte er sich empört auf und hielt sich schauspielerisch die Hand an die Brust. "Wo kommst du denn her?", fragte meine beste Freundin ihren geliebten Bruder, deutete dabei auf seinen dicken, schwarzen Rucksack, welcher auf seinem Rücken verweilte und stopfte sich ein Popcorn in den Mund.
"Pff~ Jaehyun, der Sack, hat mich rausgeschmissen. Wir haben doch an unserem Projekt gearbeitet, aber er meinte ich war ihm zu überdreht. Außerdem wollte er zu seiner Freundin. Immer diese Pärchen.", erwiderte Daehyun und symbolisierte mit seinem Zeigefinger eine Träne, welche über seine Wange floss. "Mies, also dieses geheimnisvolle Projekt, von welchem du mir nicht erzählen willst, wird wieder aufgeschoben?", fragte die Blauhaarige, woraufhin angesprochener leicht nickte und zum ersten Mal zu bemerken schien, dass die zwei nicht alleine waren.
"Oh mein Gott, sehe ich richtig oder hat mir jemand Drogen in meinen Kaffee gemischt...? Ist das etwa DIE Chae Eunji?"
Natürlich musste er mal wieder übertreiben, aber wer wäre ich denn, wenn ich da nicht mitmachen würde? "Ja, ich, die einzig wahre Chae Eunji, ist wieder da!", meinte ich also und posierte für das nicht existente Foto. Doch Daehyun war natürlich so cool und tat so, als würde er mit seinen Fingern Bilder machen. Ich liebte es hier eindeutig viel zu sehr.
Wir unterhielten uns noch kurz, bevor er sich von uns verabschiedete und uns viel Spaß in unserem weiteren Leben wünschte.
Früh am Morgen gegen vier, gerade als Professor Umbridge ihre ganzen unnötigen Regeln auftischen wollte, überkam uns langsam, aber sicher doch die Müdigkeit und wir schliefen beide seelenruhig ein.

𝘩𝘢𝘳𝘶 || 𝘭.𝘮𝘩 {𝘴𝘬𝘻}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt