* ˚ ✦ ꒰ chapter twenty-five ꒱ ✦˚*

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"Liebst du mich?"
Von Liebe war bisher nie wirklich die Rede gewesen. Zwar hatte Minho, damals I love you genutzt, doch auf Englisch konnte man dies so verschieden interpretieren...
Als wir beide unsere Gefühle nochmal geäußert hatten, waren es nur die Worte "Ich mag dich wirklich sehr, mehr als ich es erwartet und mir je gewagt hätte vorzustellen." doch ein wirkliches "Ich liebe dich." hatte bis jetzt keiner von uns über seine Lippen gebracht.
War es nun immer noch so verwunderlich, dass ich mir solche Gedanken machte? Wir verhielten uns vielleicht wie zwei Menschen in einer Beziehung, doch das Wort Liebe war... neu.
Ich konnte die Gegenfrage, ob er mich denn liebt, in diesem Moment, absolut nicht stellen. Das wäre zum einen unhöflich gekommen... und zum anderen wollte ich ihn nicht verunsichern. Obwohl es vermutlich eher ich Selbst war, welche die Selbszweifel des Todes in sich trug.
"Ich- ich denke schon.", rang ich, nach mehreren Minuten des Schweigens, über meine Lippen. Natürlich könnte man sagen, ich zögerte und das allein sprach bereits dagegen... doch, ich hatte das Bedürfnis gehabt ja zu schreien. Warum tat ich es nicht? Ganz einfach, weil diese eckelhaften Selbstzweifel, welche ich damals bereits durchlebt hatte, wiederkamen, mich innerlich zerfraßen, weil ich Angst hatte, verletzt zu werden oder ihn zu enttäuschen.
Ich hasste mich in diesem Moment selbst dafür. Mehr als er sich je vorstellen könnte. Minho hatte das nicht verdient. Er verdient etwas besseres.
"Wie sicher ist dieses ich denke?"
Es wäre eine Lüge zu behaupten, dass meine Antwort ihn nicht verletzt hatte. Ich hatte die Überraschung in welcher ein wenig Enttäuschung mit schwung, in seinen Augen erkannt und Gott, wollte ich all dies nur noch ungeschehen machen.
"Ich liebe dich, Minho.", sagte ich plötzlich mit fester Stimme. Ich wusste nicht woher der mehr als unerwartete Schub an Selbstbewusstsein kam, welcher mich dies sagen ließ.
War es weil ich mich schuldig fühlte? Doch irgendwie... von der einen Sekunde zur nächsten.. änderte sich etwas in meinen Gedanken. Ja, ich mochte Minho und das schon über einen längeren Zeitraum, ich wusste das eigentlich auch. Hatte ich das wirklich soweit verdrängt, weil ich so unsicher war?
"Willst du denn meine Freundin sein?"
"Stimmt das denn mit deinen Gefühlen überein?"
Mit Augen, so gefüllt von Wärme, dass ich den Braunhaarigen eigentlich nur noch in meine Arme ziehen und nie wieder loslassen wollte, sah er mich an, fokussierte mein gesamtes Wesen in seinem Blick, bevor er mit einem Grinsen "Und ob.", erwiderte, seine Lippen auf meine drückte und mich so fest an sich zog, dass ich nie wieder daran zweifeln müsste, ob er mich jemals gehen lassen würde.
Erleichtert von der Sicherheit, welche ich so dringend brauchte und er mir in genau diesem Moment bestätigt hatte, erwiderte ich den Kuss. Dann war es also nun beschlossene Sache.
Der 22.02. war also unser Tag. Zwei Monate und drei Tage hatte es gedauert, da würden sich die zwei Geschwister aber freuen.
"Jetzt lass ich dich erst recht nicht mehr gehen.", war das einzige was er mir als weiterführende Antwort entgegen brachte, nachdem er seine Lippen von meinen löste um Luft zu holen. Dabei das schönste Lächeln auf seinem Gesicht, welches ich je in meinem so langweilig eintönigem Leben je gesehen hatte. "Du bist jetzt offiziell meins. Kein Rücktritt mehr. Mama will dich sowieso in der Familie sehen. Auf dem nächsten Familienfoto bist du mit drauf."
"Es ist nicht so als wären wir eben die Ehe eingegangen.", lachte ich amüsiert, von seiner Aussage, welche mit einem dicken Grinsen einherging. Mama Lee war schon cute.
"Das wird der nächste Step.", flüsterte er mir ins Ohr, woraufhin ich nicht so recht wusste was ich erwidern sollte.... okay, ich war einfach nur sprachlos. Was machte der Junge bitte mit mir?
Doch gab er mir nicht wirklich die Zeit weiterhin darüber nachzudenken, denn griff er nach meiner Hand und führte mich wie ein Gentleman aus zum Essen. :)

Gemeinsam gingen wir anschließend an den Strand beobachteten Vögel - natürlich aus der Ferne, die Biester waren gefährlich - verschränkten unsere Hände, machten einige Fotos, erstellten mehr oder weniger eine To‐do‐List, was wir alles gemeinsam erleben wollten und spekulierten darüber, wie wohl Daehyun und Bonhwa reagieren würden, sobald wir wieder zurück waren, um es ihnen zu erzählen. Die Liste war übrigens Minho's Idee, super cute, how can someone not love him? Like for real, he adorable.
Wir machten ebenso einige Souvenirläden unsicher und fanden uns auch in der ein oder anderen Photo Booth wieder, wobei wir jeder einen Fotostreifen mit den komischsten Bildern für unsere Geldbeutel bekamen. Es war einfach nur wundervoll.
Und abends gingen wir dann meinem wundervollem Vorschlag nach: Eine Arcadehalle.
Sie war nicht sonderlich weit weg von unserem Hotel, doch da ich noch nie in so etwas war, hatte ich nun eben Minho danach gefragt, was er auch ohne lang zu überlegen bejaht hatte und sich wirklich - gegen seine eigenen Erwartungen, da dies eigentlich nicht so seins war - darauf gefreut.
Und wir hatten tatsächlich auch unglaublich viel Spaß - abgesehen davon, dass ich bei den meisten Automaten, Spielen und Co., deutlich besser abschnitt als er... fand er nicht so nice. Doch auch als wir gegen Mitternacht - oder besser gesagt drei Stunden danach - diese Halle wieder verließen, ließen uns die Glücksgefühle und die damit einhergehende Freude nicht in Ruhe.
Lachend und mit verschränkten Armen - man könnte denken, wir hätten unmengen an Alkohol zu uns genommen, was tatsächlich NICHT der Fall war - liefen wir zurück zum Hotel. Wir waren beide übermüdet und das mehr als nur ein bisschen. Wir beide hatten die letzten Tage wohl nicht den meisten Schlaf abbekommen, zumindest schloss unsere derzeitige Verfassung davon, dass es so gewesen sein sollte.
Gefühlt jeden halben Meter den wir liefen drückte Minho mir einen Kuss auf die Wange, während ich damit beschäftigt war mich darauf zu konzentrieren meine Augen offen zu halten und noch heil am Hotelzimmer anzukommen. Das taten wir, mehr oder weniger, auch doch sahen wir anscheinend so fertig aus, dass uns die liebe Dame an der Rezeption uns Kaffee zubereitete. Hatte sie Angst, ich würde es nicht bis zum Fahrstuhl schaffen? Oder hatte mein boyfriend sie danach gefragt und ich hatte dies bloß nicht mitbekommen? Ich wusste es nicht,... Wirklich nicht.
Jedenfalls drückte mir der Braunhaarige die Tasse mit der dunklen Flüssigkeit in die Hand und meinte, ich solle bitte nicht umfallen. Das es ihm dabei kein Stück besser ging schien er wohl komplett weg zu ignorieren.
Nachdem wir beide unsere Koffeinhaltigen Getränke geleert hatten, wünschte uns die arme Dame aus der Nachtschicht, eine angenehme Restnacht und wir fanden uns keine fünf Minuten später in unserem Hotelzimmer wieder.
Wieso hatten wir Koffein zu uns genommen, ... es war doch sowieso Zeit zu schlafen,.. oder nicht?
Jedenfalls begann mein Hirn langsam wieder etwas zu arbeiten und die Müdigkeit wurde ein wenig verdrängt. Was nun der Plan des eigentlich Jüngeren war, war mir vor einigen Sekunden noch unklar gewesen, doch als er mich zu sich zog, wir plötzlich auf dem Bett lagen und seine Lippen demnächst vermutlich nicht den Plan hatten sich von meinen zu trennen... da fragte ich mich wirklich ob der Koffein Zufall war. Nicht das ich mich darüber beschweren würde-
Doch eine ruhige Nacht war sicher etwas anderes.

𝘩𝘢𝘳𝘶 || 𝘭.𝘮𝘩 {𝘴𝘬𝘻}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt