𝘩𝘢𝘳𝘶 || 𝘭.𝘮𝘩 {𝘴𝘬𝘻}

* ˚ ✦ ꒰ chapter eleven ꒱ ✦˚*

Verwirrt sah ich meine beste Freundin an und sie hielt mir meinen Bildschirm mit neu erschienen Pop-Up Benachrichtigungen vor die Nase.
"okay, wann hättest du denn Zeit? Ich kann mich da voll und ganz nach dir richten, je nachdem wie es passt 😘🐱"
Zum selben Moment virbrierte mein Smartphone erneut in ihrer Hand und Minho's Name wurde nochmals auf meinem Bildschirm angezeigt.
"*😄🐱"
Ergeben seufzte ich. "Ich habe ihm im Gegenzug für Katze und Zubehör, Nachhilfe für seine nächste Ausarbeitung angeboten.", erklärte ich ihr den Text des Braunhaarigen, welcher sich einfach nur vertippt hatte.
"Du interpretierst da viel zu viel hinein. Ich bin einfach nur nett und er ist es auch. Warum muss das für dich immer gleich mehr bedeuten?", führte ich, durchaus etwas belustigt von ihrer mehr als falschen Annahme aufgrund eines dummen Tippfehlers, fort und musste etwas kichern.
"Gut, akzeptiert. Außerdem denke ich sowas nicht IMMER. Ich bin immerhin genauso erwachsen wie du. Ja, wir haben verschiedene Mindsets und so, aber ich würde es euch einfach super gönnen. Minho klingt nach 'nem echt tollen Kerl und ich denke es würde euch beide Happy machen. Darf ich denn keine Liebe verteilen?", hielt mir die Blauhaarige dramatisch gestikulierend vor, während sie mich mit Welpenaugen und einem kleinen Pout am Ende ihres letzten Satzes, ansah. Natürlich wusste sie, wie sie sich perfekt rausreden konnte.
"Woher hast du die Vorstellung das er ein netter Typ sein soll? So viel hab ich dir nicht erzählt?", fiel mir plötzlich ein und etwas überfordert, doch auch mehr als nur ein wenig neugierig, sah ich die 22-jährige vor mir an.
"Eventuell hab ich mit Daehyun über ihn geredet, nachdem wir die Wette begonnen haben.", meinte Bonhwa unschuldig, was nur dazu führte, dass ich - nicht einmal mehr überrascht - meinen Kopf schüttelte.
"Daehyun und Minho sind immerhin schon seit fünf Jahren befreundet.", nuschelte sie noch, ehe sie versuchte Haru ihre Aufmerksamkeit  - mit Hilfe eines Leckerlis - auf sich zu lenken.
Es verging eine weitere halbe Stunde bis meine beste Freundin dann tatsächlich, irgendwann mal nach Hause ging und mich und klein Haru wieder allein ließ.
Ich machte mir noch schnell etwas kleines zu Essen, bevor ich Minho dann schließlich meinen Vorschlag für übermorgen mitteilte. Er zögerte mit seiner Antwort nicht sonderlich lang und stimmte zu, ergänzte aber auch sofort die Frage, ob es möglich wäre einen anderen Ort als sein Elternhaus zu finden, da er nicht wollte, das seine Mutter sich wieder einmal einmischte.
Auf meine Antwort, dass meine Wohnung zu klein und auch unpraktisch wäre, schlug er ein Café in der Nähe vor. Zufälligerweise sogar genau das Eine, wo Daehyun uns das erste Mal einander vorgestellt hatte.
Ich stimmte also zu und schrieb mir den Termin, Mittwoch; 17 Uhr, direkt in meinen Kalender, damit ich es auf keinen Fall vergessen würde.
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Die Zeit verging wie im Flug, so das ich mich bereits im Café befand, während Minho mit zwei Heften unter dem Arm auf mich zukam.
Begrüßung und Bestellung von Getränken, sowie für jeden ein Stück Kuchen, verging recht schnell und Minho erklärte mir, was er tun musste und wie weit sein Wissensstand war. Er wirkte nicht sonderlich motiviert, gab sich aber große Mühe allem was ich sagte zu folgen.
Ich begann mit den verschiedenen Zeitformen und welche für seinen Aufsatz am besten angebracht wären, sowie welche er sich am besten für mündliche Prüfungen merken sollte. Zusätzlich, da es unter anderem um das Thema Nachhaltigkeit und die Zukunft ging, erklärte ich ihm noch die typischen if-clauses und die wichtigsten Vokabeln zum Thema.
Ich musste immer wieder schmunzeln als er begann would in die if-clauses einzufügen, auch wenn ich ihm mehrmals mitteilte, dass das would nur im main-clause existierte. Merkt euch meine Freunde, if I would existiert nicht!
Nach einer weiteren halben Stunde hatte es auch der Braunhaarige geschafft, sich dies zu merken.
Es vergingen tatsächlich mehrere Stunden und wir bestellten hin und wieder Kuchen oder andere Süßigkeiten und immerzu Kaffee, damit das Hirn des Katzenliebhabers nicht starb. Seine eigenen Worte, seht mich bitte nicht so an.
Gegen 21 Uhr verließen wir schließlich das Café und Minho bestand darauf mich nach Hause zu bringen. Es wäre - seiner Meinung nach - unverantwortlich von ihm, würde er dies nicht tun. Die meiste Zeit schwiegen wir jedoch. Es war nicht wirklich unangenehm, im Gegenteil sogar - ich für meinen Teil genoss einfach seine Anwesenheit. Es war schon niedlich gewesen, wie seine Augen gefunkelt haben, wenn ich ihm mitgeteilt hatte, dass er einen Satz richtig formuliert hatte und er die richtigen Vokabeln benutzte. Was mich überraschte, war das er anfangs nicht einen Funken Motivation gezeigt hatte, doch zum Ende zu, oder besser gesagt mit jeder weiteren Stunde die verging, um so motivierter wurde. Es wirkte als wollte er mir zeigen, wie gut er meine Erklärungen verstanden hatte, was ich wirklich ungemein schätzte.
Mit einem Räuspern riss mich der vermutlich gleichaltrige - oder war er älter als ich? Vermutlich. - aus meinen Gedanken.
"Da wir gleich bei dir sind, wollte ich mich noch bei dir für deine Hilfe bedanken. Ich hatte ehrlich gesagt noch nie so viel Spaß daran gehabt, mich mit dieser Sprache zu beschäftigen. Doch mit deiner Hilfe, war es wirklich angenehm...", meinte er. Er sprach nicht sonderlich laut, doch verstand ich ihn perfekt. Mit einem Schmunzeln nickte ich das - ich nehme mal an, es war so gemeint - Kompliment ab. "Ich habe gern geholfen. Wirklich kein Problem. Wenn du erneut Hilfe brauchen solltest, sag Bescheid."
"Danke, werde ich machen. Ich komme dann übermorgen wieder, wegen Haru.", grinste er als Verabschiedung, da es für ihn ebenso Zeit wurde, langsam selbst nach Hause zu gehen. "Stimmt, da ist ja schon wieder Freitag! Ich werde warten.", lachte ich zur Antwort amüsiert, was mir eine gewisse Frage in den Kopf schob. Mochte ich Minho vielleicht doch mehr als das ich es eigentlich sollte?