* ˚ ✦ ꒰ chapter fifteen ꒱ ✦˚*

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Die Zeit verging wie im Flug und was ein Wunder, fand ich mich schließlich selbst vor meinem eigenen Spiegel an meinem Kleiderschrank wieder und überlegte, was ich denn nun anziehen sollte. In weniger als einer Stunde musste ich los um pünktlich bei Minho zu erscheinen, um der Einladung seiner Mutter gerecht zu werden.
Zwar würde ich mich gern weiter fragen, wieso ich mir über so eine Lappalie - es war immerhin nur Kleidung - so viele Gedanken machte, doch war ich leider in der vergangenen Woche aktiv gewesen und habe mich mit meinen Gefühlen mal aktiv auseinander gesetzt. Schwerwiegender Fehler.
Der Entschluss war nun, dass ich eventuell doch einen Crush auf den Braunhaarigen entwickelt hatte. Was ich der inzwischen Schwarzhaarigen mit ihren Galaxy Highlights noch nicht geschafft hatte zu beichten. Sie würde sich zwar 100 prozentig riesig für mich freuen, aber dann würde es auch Daehyun innerhalb kürzester Zeit erfahren und ich wusste nicht wirklich wie Wasserfest der Junge war... also damit meinte ich natürlich, dass Minho es von ihm erfahren würde. Was denn sonst?
Jedenfalls entschied ich mich schließlich für meinen doch recht simplen Style aus dem Alltag. Also: schwarze Jeans mit Bluse. Make Up drauf. Haare zusammen gebunden und let's go. Man musste doch nicht übertreiben, oder? Und wenn ich es täte... dann wäre ich doch nicht mehr so authentisch... einfach ich? Oder? Ich meine, es wäre schon sehr untypisch für mich gewesen jetzt im Kleidchen oder sonstigem zu erscheinen.
Ich verabschiedete mich also von meinem inzwischen sogar schon ziemlich großen Baby und machte mich auf den Weg. Haru hatte sich inzwischen daran gewöhnt, auch mal über längere Zeiten allein zu sein, was mir wirklich vieles erleichterte. Sie hatte sogar Bonhwa - innerhalb ihrer vier Wände - akzeptiert, welche in den letzten Wochen hin und wieder random, komplett unangekündigt, vor meiner Haustür aufgetaucht war.
Ich schnappte mir meine fein säuberlich vorgepackte Tasche, schmiss meinen Mantel über und verließ die Wohnung um zur Bahn zu laufen. Warum war ich nur so nervös? So war ich doch sonst auch nicht? Es war doch nur... Minho... und seine Familie. Ich sah uns zwei zwar nicht in einer möglichen, zukünftigen Beziehung, aber trotzdem musste man ja keinen schlechten Eindruck hinterlassen.
Warum keine Beziehung? Ganz einfach, wir sind sehr gute Freunde über die letzten Wochen geworden und der Braunhaarige fühlte mit Sicherheit nicht so wie ich. Außerdem wollte ich dies, was ich gerade bekommen hatte für so etwas nicht aufgeben.
Ich konnte mit den Gefühlen immerhin ganz gut leben, solange mich keiner direkt darauf ansprach. Denn dann war ein sanfter blush, deutlich untertrieben.
Ich war nunmal nicht gut darin, über meine Gefühle zu reden.... sie zu verstecken ging so semi. Aber das müsste man auch akzeptieren.
Nach einer halben Stunde der merkwürdigsten Gedanken und Szenarien in meinem Kopf, betrat ich dann schließlich das Grundstück von Familie Lee und drückte zögerlich auf die Klingel. Ich war eine Minute zu früh, aber das war doch denke ich annehmbar, und vor allem sicher besser als zu spät.
Es war nicht Minho - wie ich eigentlich erwartet hatte - der mir die Tür öffnete, sondern hingegen sein Vater, welcher mich mit einem Lächeln hinein bat. In jenem Moment, in welchem ich mit Mr. Lee an der Küche der Familie vorbeilief, entdeckte mich natürlich auch Mrs. Lee und musste mich daraufhin erst einmal herzlich begrüßen. Ich würde nie behaupten, dass ich diese wirklich liebliche Reaktion nicht schätzte, doch wusste ich nicht so recht damit umzugehen. Sie bat mich schließlich am großen Tisch im Esszimmer Platz zu nehmen, also Tat ich dies auch. Auf meine Frage hin, wo genau, deutete sie mir mit ihrem Finger, wo sie mich eingeplant hatte und ich nickte verstanden.
"Ach, Eunji, du glaubst ja nicht wie glücklich ich bin, dass du heute hier bist. Meine Schweser und ihr Ehemann sind noch unterwegs, die beiden sollten aber auch jeden Moment hier eintreffen.", ich nickte wieder nur leicht ab, während sie mir ein Glas Wasser reichte.
Es klingelte erneut und im selben Moment, kam Minho in den Raum geschlendert. Tatsächlich überrascht, dass ich schon anwesend war, begrüßte er mich etwas überfordert. Wenn ich mich nicht ganz täuschte oder gar halluzinierte, würde ich sogar sagen, dass da ein leichter Rotschimmer auf seinen Wangen aufgetaucht war - aber man wusste ja nie. Vielleicht liegt's am Licht?
Während Mr. Lee die weiteren Gäste herein ließ, forderte Minho's Mutter ihn dazu auf, ebenso Hallo sagen zu gehen und so sah ich gerade noch - bevor er vollständig um die Ecke verschwand - wie er von einer Frau, etwa so alt wie Mrs. Lee, in eine feste Umarmung gezogen wurde.
Kurz darauf erschienen die Frau und ihr Mann, auch schon im Esszimmer und musterten mich kurz interessiert, bevor sie sich beide vorstellten und mir mitteilten, dass sie sich wirklich freuten mich kennen zu lernen.
Mrs. Lee und ihre Schwester deckten, während sie sich in einem erheiterten Gespräch befanden, flink den Tisch und auch die Männer unterhielten sich derweil angeregt.
Minho saß die gesamte Zeit schweigend neben mir und schien sich unsicher zu sein, auf welche Person er sich denn nun fokussieren sollte. Ich war - ehrlich gesagt - schon etwas überrascht als seine Wahl tatsächlich auf mich fiel.
Er begann ein einfaches Gespräch darüber, was wir diese Woche so gemacht hatten oder eben auch nicht. Auch letzte Woche, mit unserem genialen Abend bei Familie Oh, wurde in das kurze Gespräch mit eingebunden, bevor sich die zwei Frauen ebenfalls setzten und plötzlich - mit einem Mal - die Aufmerksamkeit komplett auf uns lag.
"Also Aera, das ist wie gesagt Eunji. Eunji, dass sind meine Schwester Aera und ihr Ehemann Jiho. Du kannst mich übrigens auch gern Chaewon nennen, und musst nicht immer Mrs. Lee sagen, und mein Mann heißt Seojun.", bot sie mir das Informelle an, was mir anfangs etwas merkwürdig und unpassend erschien, doch nickte ich für den Moment nur mit einem Lächeln.
Nach einigen Fragen, wer ich denn war und ob ich auch Studierte oder nicht, was dazu führte das die Mutter des Braunhaarigen von meiner Nachhilfe schwärmte, da sie nicht stolzer auf die guten Noten ihres Sohnes sein konnte, kam Aera endlich zu dem Thema, weshalb sie meines Wissens nach überhaupt hier waren. Minho's Geburtstag.
"Also, da die 22 ja etwas besonderes ist wie die 33 oder 44, haben wir uns auch etwas ganz besonderes für dich überlegt.", begann die Tante des 22-jährigen begeistert ihren Monolog zu sprechen.
"Wohl eher meine Familie als die Zahl, welche besonders ist.", flüsterte - der Herr des Themas neben mir - dabei so leise, dass nur ich es hören konnte und DUDE MUSSTE ICH MICH ZUSAMMEN REIßEN NICHT ZU LACHEN.
"Wir haben dir für das Wochende vom 22. zum 23. Februar eine Fahrt mit Hotel gebucht nach Jeju für 2 Personen und du kannst mitnehmen, wen du willst."

𝘩𝘢𝘳𝘶 || 𝘭.𝘮𝘩 {𝘴𝘬𝘻}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt