* ˚ ✦ ꒰ chapter fourteen ꒱ ✦˚*

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"Ah, wie gesagt, dass ist echt nicht nötig, es reicht, wenn ihr mal zu Besuch kommt und wir gemeinsam was essen.", erwiderte der Braunhaarige als wäre es das Normalste auf der Welt, so zu reagieren. (sollte es sein, aber we sadly live in a luxury society)
"Ach, mein Junge, du bist wirklich ein Traum, aber das verstärkt das Bedürfnis dir etwas schenken zu wollen, einfach nur noch mehr. Meine Schwester hat uns für nächsten Freitag eingeladen, da wir seit gestern wieder in Korea sind, da kannst du uns doch alles erzählen." Als hätte er Schmerzen, verzog Minho das Gesicht, warum wusste ich allerdings nicht. "Ich bin Freitags, aber immer nicht da.", erklärte er seiner Verwandten mit bedrücktem Unterton. "Oh? Wo bist du denn? Hat mein Neffe etwa eine Freundin?", ertönte die neugierige Stimme durch die Lautsprecher. Man konnte das Wackeln ihrer Augenbrauen dabei quasi hören. Typisch Erwachsene. Nannten uns kindisch und taten dann so etwas. Hilfe suchend, zumindest interpretierte ich es so, sah mich Angerufener an. "Nein, 이모, eine Freundin, welche mir Nachhilfe gibt. Aber das kann ich dir ein anderes Mal erzählen.", rettete er sich mit der Ausrede des Englisch, welches definitiv zweitrangig war im Vergleich zu Haru.
"Och Minho~ du musst dir langsam mal 'ne Freundin suchen! Du bist 22! Es wird langsam Zeit. Davon abgesehen wollen wir alle irgendwann mal Nachwuchs sehen, mit deinen Katzen allein, wird das sicher nichts.", die Tante des Braunhaarigen klang durch und durch enttäuscht, oder war sie einfach nur traurig?
"이모, ich weiß nicht was du gegen meine Babys hast! Davon abgesehen, muss ich mich auf mein Studium konzentrieren, ich habe keine Zeit auf Partys oder so einen Mist zu gehen, um andere Leute kennenzulernen. Die richtige Person läuft mir auch so über den Weg.", Minho klang nicht direkt genervt, aber wirkte es, als ginge es dennoch irgendwie in diese Richtung.
Hätte ich vielleicht sagen sollen, dass ich nicht zuhören sollte? Das klang schon etwas.... privat - minimal. Etwas wo ich nicht unbedingt anwesend sein sollte, weshalb ich ausstieg und entschied draußen zu warten. Ich hätte zwar auch direkt nach drinnen - in meine Wohnung - gehen können, aber ohne Danke und Verabschiedung würde ich das sicher nicht machen.
Es dauerte weitere drei Minuten, bevor Minho aus dem Auto stieg und langsam auf mich zu kam. Es war kalt, aber definitiv noch auszuhalten. Der Winter war dieses Jahr schließlich nicht ganz so fürchterlich kalt wie sonst... hing vermutlich mit der Erderwärmung zusammen.
Anyways-
Wo kam der blush auf seinen Wangen plötzlich her?! Und warum stand ihm das so gut und war literally einfach nur cute?
Fuck it, i'm done. Am I developing a crush-... on him? Oh shit, das ist nicht gut.
"I'm sorry, ich dachte nicht, dass sie schon wieder so persönlich wird.", meinte der Braunhaarige und wie ich eben erfahren hatte, ebenso 22-jährige.
Ich nickte nur ab und meinte knapp es sei okay. Als er jedoch sah, dass ich nach den inzwischen fast fünf Minuten des Wartens fror also demnach offensichtlich zitterte, kam er langsam zu mir - ich würde ja sagen gewatschelt, aber das klingt unpassend - gelaufen und zog mich in eine Umarmung. "Hatte ich dir ja versprochen.", nuschelte er in meine Kaputze und zog mich noch ein Stück näher zu sich. Mein Herz lief der Weile wieder Marathon - auch nicht schlecht.
Meld' dich wenn du fertig bist, Grüße gehen raus, liebe Pumpe.
Doch ob man es glaubt oder nicht, mir wurde sofort wieder warm. Ob dies an der Leistung meiner inneren Organe und deren Versuch zu beweisen, wie schnell sie Blut durch meinen Körper pumpen können oder an der Umarmung selbst lag, war eine andere Frage. Grund jedoch war der Selbe: Minho.
"Ist es okay, wenn ich nächste Woche Samstag statt Freitag vorbei komme?", fragte er plötzlich unsicher und löste die Umarmung, um mir ins Gesicht blicken zu können. Ich kicherte über die plötzlich schüchterne Erscheinung des Größeren. "Natürlich, das ist absolut kein Problem.", lächelte ich ihn an und wusste nicht wirklich, was ich noch weiteres zu dieser Situation sagen sollte. "Gut, dann... bi-", setzte der Braunhaarige an, wurde allerdings von einem vibrieren in seiner Tasche erneut unterbrochen.
"Wa-?", genervt holte er sein Smartphone aus seiner Jackentasche und las die wundervolle Aufschrift 엄마 (eomma; mom) auf seinem Display. Er seufzte bevor er auf den grünen Hörer drückte.
Er ging erneut einige Schritte weg, doch beendete - den doch recht kurzen Anruf - bereits nach einer Minute schon wieder.
"Was wollte sie?", fragte ich amüsiert,  während Minho's Gesichtsausdruck von Unsicherheit zeugte. "Nunja, nachdem ich zu meiner Tante meinte, Freitag wäre unpassend, hat sie dann ihre Schwester, also meine Mutter, angerufen und nachgefragt... meine Mutter hat dich jetzt eingeladen, ob do nächsten Freitag mit zu uns kommen willst, wenn ich nicht zu dir kann...", ratterte der 22-jährige seinen Monolog runter, wie ein Rapper. Ich war wirklich beeindruckt von der Geschwindigkeit, die er dabei drauf hatte - wirklich. Doch wusste ich trotz allem nicht ganz, was ich nun sagen sollte. Noch mehr seiner Familienmitglieder kennenlernen? Wäre ich seine Freundin, okay, würde ich eventuell einsehen. Aber so? Wir kannten uns gerade mal etwas länger als einen Monat? ... Es wirkte einfach nur merkwürdig - auf mich zumindest - , wenn man es so beschreiben kann. "Du musst wirklich nicht, aber du kennst meine Mutter ja bereits etwas... Sie mag dich und würde sich echt freuen, wenn du kommst.", beteuerte er erneut mit kurzer Pause dazwischen. Ich nickte zum Zeichen, dass ich verstanden hatte, da fuhr er - mehr murmelnd als alles andere, wobei ich froh war, dass ich ihn überhaupt verstand - fort. "Und ich mich auch."
Ich würde lügen, würde ich behaupten, das mir diese vier Worte nichts bedeuteten und auch meine Gesichtsfarbe sprach eindeutig dagegen.
"Nun gut, dann lässt sich das bestimmt einrichten.", fasste ich meinen Mut zusammen und lächelte ihn an. Bevor dieses wirklich bezaubernde Lächeln auch bei ihm wieder auftrat, fragte er erst einmal ob ich das was ich sagte, auch wirklich so meinte oder ob er mich missverstanden hatte. Doch nachdem ich mehrmals zustimmte und ihm versuchte weiß zu machen, dass er mich tatsächlich richtig verstanden hatte, war er sich dann irgendwann auch mal sicher.

𝘩𝘢𝘳𝘶 || 𝘭.𝘮𝘩 {𝘴𝘬𝘻}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt