* ˚ ✦ ꒰ chapter three ꒱ ✦˚*

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Nachdenklich verließ ich mein Badezimmer und ließ mir, sowohl Daehyuns als auch Bonhwas Worte erneut durch den Kopf gehen. Ich ließ mich auf mein Bett fallen, machte leise meine Musik an und betrachtete mein doch, für seine Größe, recht einfach eingerichtetes Zimmer.
Mein Vermieter erlaubte Haustiere zwar, doch fragte ich mich ob eine Einraum Wohnung, auch wenn sie für diese Art Vermietung sehr groß ausfiel, ob es denn überhaupt eine artgerechte Haltung einer Katze ermöglichte. Andererseits lebte ich nur im ersten Stockwerk und könnte sie, wenn sie größer würde auch nach draußen lassen.
Ein Haustier könnte in der Tat etwas Farbe in mein doch recht eintöniges und teilweise auch wirklich langweiliges Leben bringen.
Aber man durfte natürlich auch nicht vergessen, dass dies ein lebendiges Lebewesen mit vielen Bedürfnissen war und das mit der Aufnahme des Fellknäuls, auch viel Verantwortung käme.
Ich wusste einfach nicht, was ich tun sollte. Ich konnte mich einfach nicht entscheiden.
Wie versprochen, rief ich kurz nach 20 Uhr meine Eltern an, um zu berichten, wie es mir in den letzten Tagen so ergangen war. Dies tat ich jede Woche mindestens einmal, da sie während meiner Zeit im Ausland leider gezwungen gewesen waren, umzuziehen. Doch hatte ich trotz allem nach meiner Rückkehr entschieden in der Nähe meiner besten Freundin zu bleiben, da ich sowieso noch viel mit ihr nachzuholen hatte und meine Eltern mir dies auch nicht übel nehmen würden. Dafür sah ich die beiden halt nur etwas weniger.
Zögerlich sprach ich das Thema des eventuellen Haustieres - im bereits erwähnten Telefonat - an und gegen all meine Vorstellungen und Erwartungen, unterstützten meine Eltern das Vorhaben auch noch voll und ganz. Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte beziehungsweise wie ich mich fühlen sollte, da ich bei gegebener Situation einfach viel zu perplex und durchaus auch etwas verwirrt war. Als meine Mutter dann allerdings begann sich zu erklären, bereute ich es bereits wieder meine Eltern gefragt und in mein mögliches Vorhaben eingeweiht zu haben.
"Verantwortung mit guter Übung für unsere zukünftigen Enkelkinder.", nannten sie es.
Wieso mussten sie mir das antun? Ich war doch gerade mal 22 Jahre alt, seit Jahren Single, wusste nicht einmal ob ich später überhaupt Kinder haben wollte und dann kam so etwas. Absolut random und natürlich immer dann, wenn man es am wenigsten erwartete.
Jedenfalls beendete ich das Gespräch nach einer halben Stunde, da ich mir die Schwärmerei meiner Mutter von non-existenten Dingen nicht länger antun konnte und ließ mich langsam zurück in mein Bett sinken, auf welchem ich die ganze Zeit schon saß. Ich wusste nicht recht, ob es so eine gute Idee wäre nachzugeben, doch eigentlich hatte Bonhwa im Endeffekt recht. Mehr als schiefgehen könnte es nicht. Und davon mal abgesehen, meinte Daehyun sowieso das sein Freund die Katze nur an eine für ihn vertrauenswürdige Person weiter gibt. Vielleicht vertraut er mir auch gar nicht genug und ich hätte sowieso keine Chance, die Kätzin überhaupt zu bekommen.
Man weiß ja nie.
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Zwei Tage ließ ich mir für meine Entscheidung Zeit, ehe ich Daehyun anrief und ihm mitteilte, dass ich mein bestes Versuchen würde und der Katze eine Chance geben wollte. Kurz darauf stand der Schwarzhaarige auch schon grinsend vor meiner Wohnungstür und fragte, ob er denn nun eintreten dürfte. Ich nickte und ließ ihn ein, in mein Heim. Er hatte seinem Freund bereits Bescheid gegeben, dass ich Interesse hätte und nun lag es an ihm, wie es weiter gehen würde.
Also rief Daehyun ihn in meiner Anwesenheit an, was erst einmal dazu führen sollte, einen Termin zu finden, an dem wir drei alle Zeit hätten und uns treffen könnten, da besagter Katzenfinder mich erst kennenlernen wollte, bevor er mir das Baby anvertrauen würde.
So kamen wir auch zu dem Entschluss, dass wir uns am Folgenden Tag um 17 Uhr in einem - in der Umgebung liegenden - Café treffen wollten.
Und so kam es, dass ich mich am nächsten Tag nach meiner Nachhilfestunde - bezüglich Englisch - einer Oberschülerin, direkt auf den Weg ins Café machte. Daehyun, in Anwesenheit eines Hellbraunhaarigen, war bereits da und führte mit neben ihm stehender Person eine angeregte Unterhaltung.
Mit einem einfachen "Hey" gab ich meine Anwesenheit dann ebenso bekannt und Daehyun stellte uns einander vor.
"Also~, Minho das ist Eunji, Eunji das ist Minho.", meinte er, während er dabei mit seinem Arm immer auf entsprechende Person verwies.
Nach einem kurzen "freut mich dich kennenzulernen" von beiden Seiten, betraten wir auch schon das kleine Etablissement. Wir ließen uns etwas abseits der anderen Besucher nieder, bestellten etwas zu Trinken und kamen anschließend auch direkt zur Sache.
"Du könntest meine kleine Haru also aufnehmen?", fragte der Braunhaarige mit ernstem Blick, was mich etwas unsicher werden ließ, während ich gleichzeitig allerdings auch ein wenig kichern musste, bei dem süßen Namen, welchen er anscheinend für das Kätzchen gewählt hatte und wie er es als seins beschrieb. Was ich sah und hörte, waren dabei so gegensätzliche Dinge.
"Ich würde es versuchen, wenn du sie wirklich weggeben musst.", antwortete ich also und versuchte nicht so eingeschüchtert zu klingen, wie ich es tatsächlich eigentlich war. Aber wer konnte es mir bei diesem Killerblick, welchen der Dude drauf hatte, auch schon verübeln.
"Leider habe ich keine Wahl, ich habe keine Kapazitäten für eine weitere Katze. Deshalb suche ich nach einer vertrauenswürdigen Person.", gab Minho sein Statement mit einem Seufzer Preis.
"Trinkst du oder gehst du viel auf Parties? Hast du häufig Besuch?", überschüttete er mich mit Fragen, wobei sein Blick nicht von mir wich. Ich schüttelte den Kopf. "Nein, ich rauche nicht und das ich trinke kommt wirklich außerordentlich selten und wenn, dann auch nur in geringen Maßen, vor. Die einzigen Besucher die ich habe sind meine Eltern, Daehyun und seine Schwester, welche hin und wieder mal vorbei schauen. Meine Freizeit verbringe ich, wenn nicht mit Bonhwa, meistens damit, meine Nachhilfe Schüler zu unterrichten oder diese Stunden vorzubereiten. Beziehungsweise ich schaue auch häufig Dramas, lese und genieße die Zeit. Das klingt zwar so, als würde ich nicht arbeiten, aber habe ich auch einen Mini Aushilfe Job, welchen ich meistens im Home Office erledige, da es nur um sortieren von z.B. Emails oder so etwas geht."
Unsicher sah ich meinen Gegenüber an, welcher nur sachte nickte und unschlüssig auf seine Hände sah.
Nach kurzem Schweigen sah er wieder auf.
"Ich weiß nicht so recht."

𝘩𝘢𝘳𝘶 || 𝘭.𝘮𝘩 {𝘴𝘬𝘻}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt