* ˚ ✦ ꒰ chapter six ꒱ ✦˚*

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"Minho, Darling, ich bin wieder da!", erschien eine liebliche Stimme aus dem Flur und nur wenige Sekunden später erblickte ich eine hübsche Dame im typischen Arbeitslook, welche mit einer rosé farbenen Tasche über dem Arm, auf uns zukam. "Oh, du musst Chae Eunji sein, habe ich recht? Minho hat mir von dir erzählt und davon das Daehyun dich für unser kleines Findelkind vorgeschlagen hat. Ich bin überrascht, dass du immer noch da bist.", meinte sie erfreut, doch gerade als ich mich vorstellen beziehungsweise ihre Vermutung bestätigen wollte, kam mir der Braunhaarige mal wieder  zuvor, drückte mich mit seiner rechten Hand an meinem Rücken ein Stück nach vorn und deutete mit seiner Körperhaltung mehr oder weniger in Richtung Ausgang, während er meinte: "Ja, Mama, sie war gerade im Begrif zu gehen."
"Oh, bleib doch noch ein wenig, ich würde dich auch liebend gern kennenlernen.", erwiderte Sie auf die Aussage ihres Sohnes an mich gerichtet. "Ich habe sogar Kuchen mitgebracht."
Minho seufzte neben mir, betete inständig das ich sagen würde "ich muss leider los"  oder "ich habe noch etwas vor" doch kam es nie dazu.
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"Minho, mein Junge, würdest du eben kurz nach draußen gehen, deine Wäsche abnehmen? Ich würde mit Eunji dann den Tisch decken, dein Vater kommt leider doch erst später nach Hause." Ergeben seufzte der 22-jährige und machte sich auf den Weg, nun konnte man nur noch beten, dass seine Mom nichts peinliches ausplaudern würde.
Ich wusste nicht ganz, wie ich mich verhalten sollte. Nachdem ich mich kurz vorgestellt hatte, sowie sie sich und anschließend erwähnte, dass ich dann wirklich in Kürze gehen sollte, da es doch etwas unangenehm war, kam sie mir erneut dazwischen. Die Mutter des Braunhaarigen wollte mich einfach nicht gehen lassen. "Ich bin ja so froh, dass Daehyun dich vorgeschlagen hat. Er ist so ein guter Junge. Ich habe gehört du bist die beste Freundin seiner Schwester?" Ich nickte und sie ließ sich nicht aufhalten, erheitert weiter zu reden. "Minho kommt viel zu wenig unter Leute, ich konnte ihm einfach nicht erlauben, die Katze zu behalten. Er verbringt so schon mehr Zeit mit den anderen dreien als mit seinen eigentlichen, menschlichen Freunden. Es wundert mich das er überhaupt noch welche hat und ebenso wundert es mich überhaupt gar nicht, das er keine Freundin hat. Minho kommt einfach nie raus. Dabei ist mein Junge doch so niedlich.", seufzte Mrs. Lee.
Ich wollte ja wirklich nicht unhöflich sein, doch glaube ich nicht das mich dies etwas anging. Aber sie darauf hinzuweisen, brachte auch nichts, da sie sofort wieder weiter redete und ich nicht einmal eine Chance bekam.
"Ich will doch gar nicht viel, aber ich habe das Gefühl, das mein Sohn, mit so wenig Freunden, die er zum Großteil nicht einmal mehr regelmäßig sieht, seine sozialen Fähigkeiten immer mehr abbauen. Er braucht dringend eine Freundin, dann hätte er vielleicht mal regelmäßig sozialen Kontakt. Am Ende kommt mein Sohn noch mit einer Katze zusammen."
Sie zögerte kurz und sah mich an.
"Ach, was rede ich denn. Es tut mir wirklich leid. Manchmal bekomme ich nicht mit, wenn ich zu viel Rede. Du hättest mich gern unterbrechen dürfen. Ihr kennt euch nicht einmal, ich sollte dir das wirklich nicht alles erzählen. Ansonsten ist er wieder sauer auf mich.", lächelte die Mutter meines neuen Bekannten, mich herzlich an. "Genug von uns, was machst du so? Studierst du auch?", wendete sie sich erneut an mich und ich schüttelte vorsichtig den Kopf.
"Ähm, nein, ich war für eine Weile im Ausland. Also in Amerika und bin erst vor kurzem wieder gekommen. Seitdem habe ich nur kleine Aushilfejobs, welche erst einmal zum Überleben reichen.", erklärte ich mit einem unsicheren Lächeln. "Uh~, du sprichst also gut Englisch oder? Da könntest du meinem Sohn doch glatt helfen,.. Spaß. Was machst du denn für Aushilfen?", lachte die Frau vor mir erheitert und war scheinbar deutlich interessiert, an dem was ich sonst so in meinem Leben tat. Wenn nicht, war sie eine verdammt gute Schauspielerin.
"Mom, das geht dich nichts an. Nur weil wir einmal Gäste haben, musst du sie nicht gleich wieder vergraulen.", sagte der Braunhaarige, welcher plötzlich im Türrahmen aufgetaucht war und seine Arme verschränkte. "Ich vergraule doch niemanden!", meinte seine Mutter daraufhin empört und schob ihre Unterlippe ein Stück hervor.
"Setz' dich lieber statt dich zu beschweren.", meinte sie daraufhin. Ihr Sohn gehorchte und nahm zögerlich auf dem Stuhl neben mir Platz. "Sag mir nicht, du hast ihr meine gesamte Lebensgeschichte erzählt."
"Hab' ich gar nicht. Würde ich nie. Was denkst du denn von mir!"
"Natürlich nicht. Es gibt Gründe, warum ich nie Freunde mit her bringe, die du noch nicht kennst.", nörgelte der Braunhaarige neben mir.
"Mit Daehyun unterhalte ich mich wirklich gern. Den kannst du mal wieder mitbringen. Er redet wenigstens freiwillig mit mir.", erwiderte Mrs. Lee, woraufhin Minho nur mit einem "sicherlich nicht" konterte.
"Daehyun redet aber auch gerne und viel.", konnte ich mir nicht verkneifen in diese Konversation hinzuzufügen, da dies einfach festgestellte Tatsachen waren.
"Wie gut kennt ihr euch eigentlich? Also du und Daehyun?", fragte mich des Braunhaarigen Mutter anschließend.
"Nun ja, ich bin mit Daehyun und seiner Schwester mehr oder weniger aufgewachsen. Also recht gut würde ich sagen. Jedenfalls zieht mich der Schwarzhaarige bei fast jeder einzelnen Begegnung erst einmal in die Arme und bringt mich dabei fast um, bevor er mich fragt, wie es mir dann geht und Bonhwa ihn ermahnt, dass ich ihre beste Freundin bin und nicht seine.", kicherte ich, was auch den anderen Anwesenden ein Lächeln auf das Gesicht zauberte.
Der gute alte Daehyun, wie er nun einmal war.

𝘩𝘢𝘳𝘶 || 𝘭.𝘮𝘩 {𝘴𝘬𝘻}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt