* ˚ ✦ ꒰ chapter five ꒱ ✦˚*

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Er ließ dem Kätzchen seinen Freiraum, ließ es also friedlich neben sich liegen, mich beäugen als wäre ich die Hölle auf Erden und wendete sich anschließend wieder zu mir.
"Haru's Verband muss einmal täglich gewechselt werden und sie bekommt zweimal am Tag etwas zu essen, jedoch nicht viel, da sie noch so klein ist. Es dauert eine Weile bis sie Menschen vertraut, deswegen kann ich dir wirklich nicht sagen, wie sie auf dich reagieren wird. Aber mit etwas Zeit, Liebe und Geduld sollte sie gut Vertrauen aufbauen können. Ich habe sie wie gesagt vor einigen Tagen im Park gefunden, leider aber Niemanden der zu ihr gehören könnte und sie dann mitgenommen, um sie zu versorgen. Viel kann ich daher nicht über sie  sagen, aber gestern hat sie das erste Mal richtig gespielt. Dori hat sie dabei fast vom Tisch geschubst" - er schaute mit strengem Blick zu dem dunkelhaarigem Vierbeiner - "wo die zwei eigentlich gar nicht hätten sein dürfen. Heute morgen hat sich Haru in meinem Bett verirrt und Spaß daran gehabt, meine Haare zu verwirren, damit zu spielen und anscheinend schmecken sie auch gut. Ich hatte sogar versucht sie wieder in Ordnung zu bringen bevor du her kommst, aber als ich ihr dann das Halsband anlegen wollte, hat sie sich unter meinem Kopfkissen versteckt. Da ich sie allerdings nicht erschrecken wollte, habe ich mich also wieder zu ihr gelegt und boom, Haare im Arsch.", erzählte mir der Braunhaarige amüsiert von seinem Morgen, konnte sich dabei selbst ein Lachen hin und wieder nicht verkneifen, was wirklich ausgesprochen niedlich war.
"Und du bist dir wirklich sicher das du dich von ihr trennen willst? Sieh doch nur, wie gern sie dich hat.", meinte ich mit besorgten Blick, als sich das anscheinend müde Kätzchen an seinen Oberschenkel lehnte und die Augen schloss. Es war offensichtlich, dass Minho Haru gern hatte, sowie auch anders herum. Er seufzte.
"Wie gesagt, das würde ich liebend gern, aber ich kann nicht. Meine Mutter meinte heute morgen noch, dass es richtig wäre sie dir zu geben. Was hab ich denn für eine Wahl?" Bedrückt und mit einem leicht traurigen Lächeln betrachtete er den kleinen schwarzen Fellball neben sich und streichelte ihr leicht über den Kopf, woraufhin ein wirklich leises, kaum hörbares Schnurren ertönte.
Ich wollte gerade vorschlagen, dass er jederzeit vorbei kommen könnte, doch war mein Mund nicht so schnell wie mein Kopf und so sprach der Braunhaarige zuerst.
"Hattest du schon einmal eine Katze?" Ich schüttelte den Kopf und antwortete mit einem "Nein, leider nicht."
"Okay, also du kannst Haru wie vereinbart morgen nachmittag abholen. Allerdings werde ich mitkommen und mir sicherheitshalber nochmal deine Wohnung ansehen, um wirklich sicher zu gehen, dass du ihr eine artgerechte Haltung ermöglichen kannst. Des Weiteren werde ich mindestens einmal pro Woche nach ihr sehen kommen und wie sie sich entwickelt. Morgen werde ich dir dann nochmal zeigen wie du ihr am Besten den Verband erneuerst. Ich lasse diesen bis dahin drum. Du kannst von mir aus gerne noch eine Weile bleiben, damit Haru sich etwas an dich gewöhnt. Achso und hast du ein Auto?"
Während Minho redete wie ein Wasserfall, hatte ich ein klein wenig Probleme ihm Folgen zu können und es stellte sich mir die Frage, ob der Junge überhaupt einmal Luft holte. "Nein, ich habe kein Auto und wegen meiner langen Zeit im Ausland auch keinen Führerschein.", beantwortete ich seine letzte Frage und kratzte mir etwas verlegen am Hinterkopf.
"Okay, dann sage ich das heute Abend meiner Mom, ich kann fahren. Ich möchte Haru ungern in die öffentlichen Verkehrsmittel zwingen.", erklärte er seinen Gedanken hinter der, für mich anfangs merkwürdigen Frage, doch machte sein Vorgehen durchaus mehr als Sinn.
Auf meine Frage hin, wo seine Eltern denn wären, nickte er dies nur mit "Arbeiten" ab.
Wir unterhielten uns weiterhin über seine Katzen und wie gern er sie hatte, sprachen dann allgemein über Tiere, was wir mochten und was nicht, wobei sich überraschender Weise herausstellte, dass Katzen wirklich seine Favoriten waren. Okay, das hätte sich jeder denken können. Egal.
Nach einer halben Stunde als die kleine Haru aufwachte, holte Minho ein paar Leckerlis und bald, es dauerte zwar noch eine weitere halbe Stunde, aber bald wagte sich der kleine Vierbeiner tatsächlich zu mir. Einmal schmiegte sie sich sogar an meine Hand, ehe Soonie's Niesen sie erschreckte und sie mit voll Speed hinter Minho verschwand. Wir begannen beide herzlich zu Lachen und ich hatte das Gefühl der Braunhaarige begann mir langsam wirklich zu Vertrauen, was mich für unser Verhältnis viel zu sehr erfreute und ich versuchte dies dabei gekonnt zu ignorieren.
Als er dann jedoch auf die Uhr sah, schien er auf einmal erschrocken. "Schon 15 Uhr? Ähm, ich mag dich wirklich nicht drängen, aber du solltest langsam gehen, du hat doch bestimmt noch etwas vor.", meinte er etwas, ich nenne es mal panisch, sprang auf und griff nach meiner Jacke, um mir beim Anziehen zu helfen. Die kleine Haru war so verstört, dass sie augenblicklich im nächsten Zimmer verschwunden war. Verwirrt sah ich den jungen Mann vor mir an, beschloss aber nichts weiter zu sagen und nickte nur mit einem Lächeln.
"War wirklich nett mit dir zu reden, ich habe gar nicht gemerkt, wie schnell die Zeit vergangen ist.", lächelte ich, woraufhin er nur leicht nickte, dass dies auf Gegenseitigkeit beruhte, wusste ich jedoch nicht, da ich diesen plötzlichen rosa Schimmer, welchen seine Wangen zierten, durch das Licht nicht wirklich wahrnahm. Gerade als er mir meine Tasche geben und mich hinaus bitten wollte. Hörte man, wie sich der Schlüssel im Schloss drehte und sich die Vordertür öffnete.
"Oh, bitte nicht.", war Minhos Reaktion daraufhin und sein Gesicht verschwand hinter seiner linken Hand.

𝘩𝘢𝘳𝘶 || 𝘭.𝘮𝘩 {𝘴𝘬𝘻}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt