Kapitel 18

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Noch im Halbschlaf tastete ich nach meinem Handy das normalerweis immer neben meinen Kopfkissen lag. Als ich es nach gefühlten Stunden unter dem Kopfkissen fand, öffnete ich blinzelnd meine Augen und sah mich erstmals verwirrt im Raum um bis mir in den Sinn kam, dass ich mich gerade in einer Strandhütte befand. Stöhnend setzte ich mich auf und rieb mir den Schlaf aus den Augen. Einen Blick auf den Platz neben mir, erinnerte mich an die gestrige Auseinandersetzung zwischen Rois und mir, die ich dann aber doch verlor. Ich war zu müde um, mit ihm über den Schlafplatz zu diskutieren und gab schlussendlich nach. Sagt man nicht, der Klügere gibt nach?

„Rois?" Ich stupste ihm gegen die Wange. „Hmm.." grummelte er und drehte sich auf die andere Seite. Das bestätigte mir, dass ich mich ungestört, Zeit für meine morgendliche Routine nehmen konnte und stand auf. Langsam schlich ich auf meine Tasche, die immer noch an der gleichen Stelle lag wie gestern zu und suchte mir frische Kleider und meinen Kulturbeutel, Toilettentasche oder wie man dem auch genau sagt hinaus. Noch einen kurzen Blick zu Rois um sicher zu gehen ob er auch wirklich noch schlief, huschte ich ins Badezimmer. Ihr fragt euch bestimmt, warum ich nicht einfach die Tür schloss. Wenn ich einen Schlüssel hätte für die Zimmer hier, hätte ich es schon lange ohne zögern getan.

Seufzend zog ich mich aus und stellte mich unter die Dusche. Als ich fertig war, wollte ich nach dem Handtuch greifen fand aber keins. Fluchend suchte ich vergebens nach einem frischen Handtuch und musste mich noch konzentrieren nicht auf dem Fliesenboden auszurutschen. Ich öffnete die Tür einen Spalte und spähte ins Zimmer wo Rois eigentlich im Bett liegen müsste aber das Bett war leer. Lange überlegte ich ob ich es riskieren sollte, die kurze Strecke zum Schrank zu gehen und mir ein Handtuch zu nehmen doch ich entschied mich doch dagegen, splitternackt durch den Raum zu rennen. Dann gibt es nur noch eine Möglichkeit. „Rois?" rief ich und bekam sogleich eine Antwort. „Anwesend?" „Kannst du mir kurz das Handtuch, das im Schrank lieg bringen?" fragte ich und hörte sogleich ein Stuhl der zurückgeschoben wurde. Ich hörte wie der Schrank geöffnet wurde und atmete erleichter aus. Man war mir kalt. „Welche Farbe möchtest du. Das weisse oder doch lieber schwarze?" Ist das sein Ernst? Er fragt mich welche Handtuchfarbe ich möchte? „Bring mir einfach beide." rief ich und schloss die Tür ein bisschen damit die Wärme die sich noch im Raum befand nicht raus konnte. „Jetzt sind es schon zwei? Was krieg ich für das zweite?" „Man Rois. Bring sie mir einfach." „Nop." Sagte er und ich konnte mir sein beschissenes grinsen auf seinen Lippen vorstellen. „Klären wir das später okay? sonst erfrier ich noch." Log ich und hoffte er würde es nicht merken. „Okay." Ich spähte durch den Spalt und sah, dass er sich mit zwei frischen und bestimmt warmen Handtüchern, der Tür näherte. Ich streckte meine Hand nach draussen und nahm sie dankend an. Ohne lange zu überlegen, wickelte ich eins um meinen Körper und das zweite brauchte ich für meine Haare. Ich spürte wie mich der Stoff des Tuches mit Wärme umhüllte und fühlte mich sogleich besser. Nachdem ich mich angezogen, meine Haare geföhnt und mich geschminkt hatte, verliess ich das Badezimmer und schlürfte in die Küche. Rois sass auf der Küchentheke und trank ein Glas Orangensaft. Gähnend öffnete ich den Kühlschrank und war Überrasch als ich das ganze essen sah. „Von wo kommt das ganze Essen?" fragte ich und deutete auf den Inhalt des Kühlschranks. Er zuckte mit den Schultern und beobachtete mich wie ich ein Erdbeerjogurt aus dem Kühlschrank nahm. Ich ignorierte seinen Blick auf mir und ass mein Jogurt und scrollte dabei durch Instagram. „Hab ich was im Gesicht?" fragte ich genervt als ich es doch nicht mehr aushielt. Schaute jedoch nicht auf sondern konzentrierte mich weiter auf mein Handy. „Nein aber wir sollten uns beeilen sonst fahren die anderen noch ohne uns los." Nickend löffelte ich mein Jogurt aus und warf den leeren Becher in den Mülleimer. Den Löffel legte ich einfach in das Abwaschbecken und drehte mich zu Rois um der schon vor der Tür auf mich wartete.

Auf dem Weg zum Auto, sah ich, das die anderen schon alle anwesend waren. „Was krieg ich jetzt eigentlich für das zweite Handtuch." Fragte er und kassierte sogleich einen genervten Blick von mir. „Du bist echt nervig. Weiss du das?" Er nickte und sah mich abwartend an. Doch auf eine Antwort konnte er lange warten. Es war nur ein Handtuch das er mir bringen musste. „Boah was habt ihr so lange gemacht?" rief Stefan als wir uns der Gruppe näherten. „Tara brauchte stunden um ein Jogurt zu essen." Antwortete Rois. Nils fing an zu lachen und kam auf mich zu. Er schlang seinen Arm um meine Schulter und knuffte mir mit der anderen Hand in die Wange. „Och du bist soo süss." Rief er laut. „Lass lieber die Finger weg von meiner Schwester sonst wir hier noch jemand Eifersüchtig." scherzte Jacob und deutete auf Rois. Ich drückte ihn lachen von mir weg und stieg nach Leo ins Auto. Neben mir setzte sich Stefan hin und quetschte mich zwischen ihm und Leo regelrecht ein. Obwohl es genügend Platz für uns alle hatte, sass ich immer eingequetscht zwischen den Jungs. Eigentlich sollte ich mir es gewöhnt sein, dass sich die Jungs breitmachten und somit den ganzen Platz der für mich bestimmt war brauchten aber das war unmöglich glaubt mir. Nils fuhr das Auto, Rois und Jacob sassen vorne. Nils besass sozusagen ein Auto das vorne zwei Sitzen hat komisch ich weiss aber es gibt es wirklich. Ich sass mit Leo, Stefan und John hinten.

Wir fuhren jetzt schon seit einer Stunde mit dem Auto durch die Stadt und ich wusste immer noch nicht wo er uns genau hin brachte. „Nils?" „Nein ich werde dir nicht sagen wo wir hin gehen." Verdutzt schaute ich in den Rückspielgel und sah, dass auch er mich anguckte. „Konzentrier dich auf die Strasse Alter." Ertönte die Stimme von Rois und schlug Nils gegen den Arm. Der Angesprochene unterbrach den Augenkontakt und schaute wieder auf die Strasse. Verwirrt schaute ich auf meine Hände und erschrak mich, als mich auf einmal Leo von der Seite in meine Rippen stupste. Quickend schlug ich seine Hand weg. „Man du weisst das ich kitzlig an der Seite bin. Was soll das?" rief ich. Leo fing auf einmal wie aus der Pistole geschossen, laut an zu lachen. „ Man Jacob. Leo ärgert mich." „Leo warum ärgerst du ohne mich meine Schwester?" Empört schaute Jacob nach hinten. „Sorry Brudi. Lass sie uns nach der Autofahrt gemeinsam ärgern." Schlug er fort und mein Bruder nickte grinsend. Mit offenem Mund starrte ich Jacob an. „Ist das dein ernst?" Nickend drehte er sich wieder nach vorne. „ Ich lieb dich Schwesterchen." Rief er so wie er es immer tat. „Dein ich liebe dich Schwesterchen kannst du dir in deinen Arsch stecken." Murmelte ich und lehnte mich, mich verschränkten Armen, zurück in den Sitz.

Wie hatte ich das verdient?

Meine Familie und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt