Kapitel 23

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Wir sassen nun schon seit 18 Uhr draussen auf den Baumstämmen und vielleicht hätte ich mir noch eine Jacke mehr anziehen sollen. Es war arschkalt hier draussen, was um 22:35 Uhr nicht selten war aber trotz dem Feuer, das leise vor sich her knisterte, zitterte ich mir den Arsch ab. Das schlimmste aber war, dass sich die Jungs nicht unter Kontrolle hatten, was das Alkohol trinken angeht.

„Tara." Schrie Stefan auf einmal obwohl er neben mir auf dem verkrüppelten Stamm sass. Naja halb lag oder doch sass? Ach keine Ahnung es war eine Mischung aus sitzen und liegen. „Weist du schon das neuste?" Mit gerunzelter Stirn drückte ich ihn von mir weg, da er sich gefährlich nah an meine Schulter gelehnt hatte, damit er in mein Ohr flüstern konnte. Aber statt in mein Ohr zu flüstern, flüsterte er in mein Haar. „Ich bin Superman und John ist Batman aber Shhhh... sag es niemandem Okay?" kicherte er und drückte seinen Finger abnormal auf meine Lippen. Nickend, da er immer noch seinen Finger auf meinen Lippen hatte, nahm ich seine Hand weg und legte sie auf sein Bein. „Okay." Hauchte er und stand blitzschnell auf um zu Leo zu rennen der kichern auf dem Sand lag. Seufzend stockerte ich mit einem Ast im Feuer rum bis mich auf einmal jemand von hinten an meiner Hüfte packte und hoch zog. Quickend liess ich den Ast fallen und schlug auf die Hand die mich hielt. „Lass das und lass mich runter Rois?" Woher ich wusste wer es war? Ich kenne sein Lachen und niemand hat so riesige Hände wie er. „Ach komm schon." Lachte er und drehte mich im Kreis. Wenn der mich fallen lässt kann er was erleben ich schwör. „Lass mich runter ich hab keinen Bock, mich mit betrunkenen Typen rumzuschlagen." Sofort liess er mich runter und ich brauchte zuerst ein paar Minuten um wieder klarer sehen zu können. „Ich bin nicht betrunken Tara. Ich hab nicht einmal was angefasst." Skeptisch schaute ich zu ihm hinauf und musste feststellen, dass er im Gegensatz, zu den anderen die entweder laut herum grollten, sich im Sand wälzten oder mit irgendwelchen Gegenständen, so wie mein Bruder mit einem Stock unterhielten, normal aussah. „Wenigstens jemand der noch normal ist." Flüsterte ich und drehte mich um, um wieder auf dem Stamm Platz zu nehmen. „Ach com on Tara. Das ist der letzte Tag den wir hier verbringen." Versuchte es Rois wieder und setzte sich neben mich. „ Ich könnte jeder Zeit wieder hier her kommen." Gab ich zickig von mir und rutschte ein Stück zur Seite. „Und ausserdem ist mir Arschkalt und ich will einfach nur noch schlafen." meckerte ich weiter und auf einmal wurde mir etwas über die Schultern gelegt. Verwirrt schaute ich über meine Schultern und sah, das es Rois Jacke war die mir nun die gewünschte Wärme spendete. „Zieh dir deine Jacke wieder an Rois. Du kannst nicht in einem T-Shirt hier draussen sitzen." Ungläubig streckte ich ihm die Jacke vor die Nase. Als er sie nicht annahm, stand ich auf stellte mich vor ihn hin und legte es ihm selber über die Schultern doch auf einmal schlang er seine Arme um meine Beine und zog mich an sich ran. „Warum nimmst du meine Jacke nicht an?" Flüsterte er und legte seinen Kopf auf meinen Bauch. Bevor ich aber antworten konnte, redete er weiter. „Ich bin dir zwar nah aber trotzdem bist du unerreichbar. Was mach ich fasch?" Nachdenklich schloss ich meine Augen. Seine Worte wiederholten sich in meinen Gedanken und ich fragte mich selber warum ich mich gegenüber ihm nicht öffnen kann. Er gibt sich jeden Tag die Mühe, dass es mir gut geht. Er macht sich bei den kleinsten Dingen Sorgen und wenn ich mal ein Problem habe, ist er stehst bereit mir zu zuhören und ich, ich kann nichts anderes als ihm jeden Tag das Gefühl zu geben, nichts Besonderes zu sein. Wie muss er sich wohl Fühlen, wenn ich ihn jedes Mal den Laufpass gebe obwohl ich.... Ach man und warum schleichen sich jetzt die Worte meiner Mutter in meine Gedanken? "Verlieb dich nie in die, die dich verletzte sondern in die, die um dich sorgen, sich mühe geben und dir zeigen, das du was ganz besonderes bist." Behutsam legte ich meine Hände auf seine Schulten und drückte ihn sanft von mir weg. Er beobachtete meine Bewegung, als ich mich zu ihm hinunter kniete und ihm starr in die Augen sah um ihn dann in eine feste Umarmung zu ziehen die er nach kurzem zögern erwiderte. „Es tut mir alles so leid Rois." Flüsterte ich, stand auf und lief weg. Richtung Strandhütte. Den Schlüssel den ich aus seiner Jacke genommen hatte, stark zwischen meinen Fingern umschlossen. Mir war in diesem Moment egal was die betrunkenen Idioten noch alles anstellten.

Meine Familie und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt