Kapitel 13

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Am nächsten Tag stand ich extra um 9 Uhr auf, da ich wusste das Joanna eine halbe Stunde früher als abgemacht vor der Tür stehen würde. Also machte ich so schnell wie es ging meine morgendliche Routine und zog mir eine weinrote Jeans und einen kuschligen, schwarzen Pullover an und zauberte mir, Melissa und Jenny ein Frühstück her.

Der gestrige Tag verlief, nach dem ich Stefan zum Tausendsten Mal sagte, das da zwischen mir und Rois nicht läuft und er es einfach nicht glauben wollte, eigentlich recht gut. Nachdem auch Ariana endlich von der Party zurück kam, erzählte sie strahlend wie viel Spass sie auch gehabt hatte und das sie noch nie in ihrem ganzen Leben so viel mit ihrem Schwarm geredet hat. Ich hörte ihr bis zum Schluss ihrer Erzählung zu und verschwand dann schon in meinem kuschligen, warmen Bett. Was die Jungs noch machten interessierte mich kein Scheiss da sie ja alt genug sind, um selber auf sich auf zu passen.

„Joanna wird heute bei uns sein." Erzählte ich und fütterte dabei Jonny mit dem selber gemachten Baby-Brei. „Wirklich? Spielt sie dann wider mit mir Pferdchen?" „Ich denke ein anderes Mal. Du, Jenny und Jonny werdet heute Onkel Charlie und Tante Helga besuchen. Schon vergessen?"" Lächelte ich. Sie schüttelte den Kopf und ass ihr Brötchen weiter. „Müssen wir wirklich drei Tage dort bleiben?" fragte sie schmollend. „Das hat dir Mom doch schon erklärt süsse. Es wird bestimmt lustig werden." Munterte ich sie auf, als auf einmal laut stark an der Tür hämmerte, hüpfte Melissa von dem Stuhl runter und rannte Richtung Tür. „Ich mach auf." Kopfschüttelnd nahm ich lächelnd Jonny auf die Arme und lief Melissa hinter her zur Tür. Aber nicht Joanna stand vor der Tür, sondern unsere Nachbarin. Mrs. Klirsten. Oh mein Gott wie ich die hasse. „Guten Morgen Mrs. Klirsten. Kann ich Euch irgendwie behilflich sein?" fragte ich übertrieben höflich und trat näher zur Tür. „ Nein aber ich habe sie schon einmal drauf aufmerksam gemacht, das Ihr Bruder und seine Bande, nichts neben, vor oder hinter meinem Haus zu suchen haben." Meckerte sie drauf los mit ihrer furchtbar zu hohen Stimme. „ Es tut mir ehrlich Leid. Ich werde mit Jacob darüber sprechen, über das was er auch vor, hinter oder neben Ihrem Haus verursacht hat." Log ich und lächelte scheinheilig. Sie schnaubte nickend und torkelte auf ihren Omaschuhen davon. Augenrollend schloss ich die Tür hinter mir und schaute zu Melissa runter die mich fragen anblickte. „Geh und weck deinen grossen Bruder für mich." Bat ich sie und grinste in mich hinein. Das aller schlimmste was man an einem Morgen erleben darf ist, von Melissa auf geweckt zu werden. Egal in welcher Position man auch schläft, Melissa rennt auf das Bett zu und hüpft wie ein Profiboxer auf dich drauf. Einmal hatte sie mir, ihren harten Ellbogen ins Gesicht gerammt, sodass ich einen ganzen Tag nicht mehr richtig Essen konnte. Sie ist wirklich der schlimmste Wecker, den es auf der Welt gibt. Nach ein paar Minuten hörte ich auch schon den qualvollen schrei meines Bruders von oben. Keine Minute später stand er sauer vor mir in der Küche und funkelte mich an. „Du." rief er und zog das "u" dabei in die Länge. „Ich?" „Warum hast du das gemacht?" „Was hab ich gemacht?" „Ich weiss, dass du Melissa gesagt hast, sie soll mich wecken." Knurrte er in seiner morgen Stimme und ich sah schmunzelnd zu ihm rauf da er einen ganzen Kopf grösser als ich war. „Vielleicht, aber vielleicht auch nicht." Meinte ich nur und setzte Jonny in dieses Gehhilfe Zeugs rein. „Ich hab dir nichts gemacht." Beschwert er sich weiter und schnappte sich das Marmelade Brot von meinem Teller und biss genüsslich rein. „ Stimmt. Aber das war die straffe, das du dich nicht an Abmachungen mit unseren Nachbaren halten kannst." Grummelnd setzt er sich auf einen Stuhl und sah mir dabei zu wie ich mir ein neues Marmeladen Brot schmierte. „Achja Joanna wird heute kommen und über Nacht bleiben. Das heisst so viel wie, wenn du wieder Besuch von deinen Bro's, oder wie ihr einander auch immer nennt, bekommst haltet euch ein bisschen zurück mit euren Themen." Er nickte nur und kratzte sich am Hinterkopf. „Alles was du willst Schwesterchen." Lächelte er und ich wusste genau, dass dieses "lächeln" nichts Gutes hiess.

Um punkt 9 Uhr klingelte es an der Tür, die sogleich auch aufgerissen wurde. „Joanna is in the house." Rief sie laut und umarme mich stürmisch als ich um die Ecken bog und quietschend auf sie zu rannte. „Du siehst echt scheisse aus." Begrüsste sie mich und drückte mich fester an sich. „Danke für dieses liebe Kompliment." Sie liess mich los und zog ihre Schuhe und die Jacke ab. „Wo sind die kleinen Quälgeister?" schrie sie durch die ganze Wohnung und schon konnte man lautes Getrampel hören. Gleichzeitig sprangen Jenny und Melissa um ihren Hals. „Holt eure Rucksäcke. Tante Helga ist hier." Befahl ich den beiden. Sie nickten und holten ihre Rucksäcke die ich für sie gepackt hatte. Ich holte noch kurt Jonny und die Tasche mit seinen Sachen und begleitete meine zwei Schwestern noch zum, Auto. „Viel Spass und macht den beiden keine grossen Umstände." Verabschiedete ich mich von den dreien. Zurück im Haus seufzte ich erleichtert aus.

Meine Familie und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt