„Tag 108. Gestern Abend geritten wir in einen Kampf bei dem es sich mitunter um einen Teufelsmond handelte. Sadako und ich wurden voneinander getrennt. Als ich sie in der späten Nacht wieder fand, war sie blutüberströmt, mit dem Kopf des zweiten abnehmenden Mondes in der Hand.
Hiermit möchte ich Fujiwara Sai die Erdsäule die Dämonin Sadako als meine Tsuguko ernennen."„Tag 109. Seit dem Kampf scheint es Sadako nicht gut zu gehen. Sie ist sehr ruhig, in sich gekehrt und umgeht Konversationen , sobald ich auf den Kampf zu sprechen komme. Es scheint, als hätte sie Angst oder als würde sie etwas beunruhigen, etwas wovor sie sich fürchtete. Dennoch trainiert sie weiter. Erstaunlich ist, dass sie nun die fokussierte Atmung beherrscht, obwohl ich sie mit ihr nicht durchgegangen bin. Anscheinend hat sie es sich selber beigebracht, was Anzeichen darauf sind, dass sie diese schon in ihren Lebzeiten als Mensch beherrscht hatte. Vielleicht war sie damals auch eine Dämoninjägerin?
Ich melde mich bei weiteren zu berichtenden Ereignissen.Bis Bald
Sai."„Das kann doch nicht wahr sein! Wie kann Sai es wagen so etwas absurdes zu verlangen. Sie ist ein Dämon. Niemals könnte ein Dämon eine Säule werden. Das geht aus Prinzip nicht." Wutentbrannt schlug Sanemi auf den niedrigen Tisch vor sich. Sie befanden sich bei Oyakata-sama, wollten eigentlich eine kleine Mahlzeit zu sich nehmen, wurden aber vom Raben unterbrochen, welcher regelmäßig die Berichte von Sai dem Meister entgegenbrachte. Und eigentlich interessierte es die anderen Säulen herzlichst wenig, was mit der Dämonin alles passiert, aber das Sai sich nun so weit aus den Fenster lehnte, war für Sanemi das Tröpfen, welches das Fass zum Überlaufen brachte.
„Also vielleicht hast du in gewisser Weise recht Sanemi-kun , aber solange sie ihre Arbeit als Dämoninjägerin erfüllt und keine Gefahr darstellt, könnten wir ja ein Auge zu drücken." Mitsuri hob den grünen Tee an ihre rosigen weichen Lippen, nachdem sie zu Ende gesprochen hatte und ignorierte die bösartigen Blicke der Anderen zwei Säulen. „Wir brauchen Kämpfer. Gute Kämpfer. Sie könnte eine Bereicherung für uns sein, vergiss es nicht Sanemi." Versuchte Mitsuri eine andere Perspektive auf die Situation zu verwerfen, es gestaltete sich jedoch um einiges kniffliger, als sie es sich vorgestellt hatte.
„Entweder das oder sie wird uns in den Rücken fallen und wir sind ihr schutzlos ausgeliefert. Es steht ja nicht so viel auf den Spiel, wenn wir einem Dämon vertrauen. Stellt euch vor, sie ist eine Spionin von diesen Muzan. Was dann?" Obanai hatte einen ironischen Unterton auf den Mitsuri nichts zu antworten wusste. Geschlagen nahm sie schweigend einen weiteren Schluck des heißen Getränks.
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Das Wasser drückte sich gegen meine Ohren. Ich hörte nichts, nur das Wasser, wie es an mir vorbei floss. Es schnitt mir die Luft ab, dennoch blieb ich weiterhin am Grund des kleinen flachen Sees sitzen, beobachtete kurz die Wasseroberfläche, an welcher das Mondlicht gebrochen sich widerspiegelte.
Ich blickte genauer, dachte die Silhouette von Sai zu erkennen, doch es waren nur ein paar Fische, die mich das glauben ließen. Ein wenig Luft drückte sich aus meinen Lippen, in einer Blase stieg das Sauerstoff auf direkten Weg nach oben an die Wasseroberfläche. Meine Augen schlossen sich, meine Aufmerksamkeit lag darin meine Atmung zu kontrollieren so wenig wie möglich zu verbrauchen. Aber meine Augen blieben nicht lange geschlossen, denn kaum befand ich mich in Dunkelheit, schon sah ich diese Augen wieder. Erschrocken öffnete ich meine Augenlider, in der Angst, dass sie doch echt sind und sie nun auch vor mir standen, doch dem war nicht so.
Es war dunkel hier unten. Ich sah kaum die Hand vor Augen. Auch die Trübnis hier unten machte alles nicht besser obwohl ich versuchte mich so wenig zu bewegen und den am Boden liegenden rutschigen Schlamm nicht aufzuwirbeln.
Lange blieb ich aber nicht mehr, irgendwann spürte ich einen schweren Druck auf meiner Brust, weshalb ich damit begann nach oben zu schwimmen.
„Wärst du in den nächsten paar Sekunden nicht gekommen, dann wäre ich dir nachgesprungen. Für einen Moment war ich auch am überlegen, ob Dämonen ertrinken können, aber das ist ja gar nicht möglich." Schmunzelnd beobachtete er mich wie ich aus dem Wasser kletterte und wie ein tropfender Hund meine Haare vom überschüssigen Wasser ausdrückte. Eine Gänsehaut bildete sich auf meinem Körper, als die kalte Nachtbrise auf mich schlug. Ohne noch mehr Zeit zu verlieren, trocknete ich mich notdürftig ab und schlüpfte direkt ins trockene Kimono, welches ich davor abgelegt hatte. Er war zwar kalt, doch zumindest trocken und schützte mich vor der kühlen Brise.
„Dein neuer Rekord. Bei 11 Minuten habe ich aufgehört zu zählen." Hörte ich es wieder von Sai sagen, der es sich auf der Lichtung gemütlich gemacht hatte und die Arme hinter dem Kopf verschränkt hatte. Seine Aufmerksamkeit galt weniger mir, eher begutachtete er die kleinen hellen Sterne am finsteren Nachthimmel und bis gelegentlich vom Dorayaki ab, den er sich aus einem Dorf geholt hatte, als wir dort eine kleine Pause einlegten. Ich sah ihn oft so etwas süßes essen. Manchmal Daifuku, Monaka und am ehesten Mochis. Ich habe ihn einmal gefragt, weshalb er so viel von diesem Süßspeisen überhaupt essen konnte und daraufhin antwortete er mit einem bitteren Lächeln, dass er sich erinnerte. Die Süßigkeiten erinnerten ihn an etwas, aber ich fragte nicht an was sie ihn genau erinnerten.
„Leg dich zu mir, Sadako. Wir haben noch Zeit biss die Sonne aufgeht und die Sterne sind gerade so schön." Sai hatte gerade das letzte Stück der Süßspeise runter geschluckt, als er mit mir sprach. Und so kam es, dass wir nebeneinander auf dem mit Gras bedeckten Boden lagen, die Augen starr nach oben gerichtet und die Gesellschaft des jeweils anderen genießend. Das glaube ich zumindest. Ich glaube, dass ich die gemeinsame Zeit mit Sai genieße.
„Schau, Sadako, eine Sternschnuppe. Wünsch dir ganz schnell etwas, bevor es zu spät ist." Seine große warme Hand legte sich ein meine Schulter und rüttelte leicht dran, auch nachdem ich den sich bewegenden Stern erkennen konnte im Dunklen. Verwundert drehte ich meinen Kopf leicht zur Seite und erkannte, dass der Grünhaarige seine Augen fest zugedrückt hatte und etwas unverständliches vor sich hein murmelte. Musste ich das jetzt auch machen? Und was passierte dann? Geht es in Erfüllung? Aber Chiyoko, du bist Tod. Wie soll ein niederrasender Meteorit dich wieder zum Leben erwecken? Also wartete ich einfach, bis er fertig war und mit seinen Augen meine streifte.
„Hast du dir etwa nichts gewünscht?" ich schüttelte nur meinen Kopf.
„Schade, ich dachte ich könnte dich damit aufmuntern. Bei mir bringt es zumindest immer etwas auch wenn Ich weiß, dass der Wunsch nie in Erfüllung gehen wird." Lächelte er leicht, aber ich erkannte irgendwas in seiner Mimik, welches nicht zu seinem Lächeln passte. Was war denn sein Wunsch, dass er sich mit einer Sternschnuppe versuchte zu erfreuen? Ich tippte ihn an, schüttelte meinen Kopf fragend und zeigte auf den Himmel in die Richtung in welcher die Sternschnuppe verschwunden war.
„Du möchtest wissen was mein Wunsch war?" ein Nicken von mir. In diesem Moment brach das Licht des Mondes die dicken Wolken und schien direkt auf uns. Ich mochte das Licht, merkte direkt wie sich meine Muskeln entspannten.
„Ich habe mir gewünscht, dass jemand wieder zu mir zurück kommt. Aber die Person ist schon seit längerem Tot, also ist es eigentlich unnötig, dass ich jedesmal bei einer Sternschnuppe meinen Wunsch sage, aber ich habe ja nichts mehr zu verlieren. Weder Familie oder Freunde noch Hoffnung gibt es für mich in diesem Leben noch."
Es war traurig so einsam zu sein. Wir beide waren unsere ganze Existenz lang alleine, aber wir waren nicht einsam. Auf dieser Welt gab es nur uns beide, völlig allein, aber wir haben nie dieses Gefühl der völligen Einsamkeit zusammen erleben müssen und wenn ich jetzt so Sai erblicke, war ich irgendwie erleichtert diese bitterliche Einsamkeit zumindest bis zu deinem Tod nicht ertragen zu müssen.
Er war gebrochen. Gebrochen und verletzt von dieser Einsamkeit, die er einfach nicht von sich weg bekam. Und ich konnte ihn verstehen, fühlte ich mich doch genau so einsam wie er es tat.
Anscheinend verbindet Sadako und Sai vielmehr als gedacht.
Was glaubt ihr über wenn Sai spricht und Webber verloren hatte? Und dabei auch noch eine wichtige Frage sind zwar wie er die Person verloren hat👀 falls ihr Vermutungen habt, dann immer her damit ;)
Ich bedanke mich bei allen fürs Lesen und hoffe, dass es euch gefallen hat.Voten und Kommentieren nicht vergessen
Eure
HopeOfDestruction
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𝕀𝕝𝕝𝕦𝕤𝕚𝕠𝕟 // 𝔻𝕖𝕞𝕠𝕟 𝕊𝕝𝕒𝕪𝕖𝕣
FanfictionSie war eine junge Dämonin, welche nichts anderes wollte, als mit ihrer Gefährtin ihr Leben auf dieser Welt in Ruhe weiter zu leben. Fernab von anderen Dämonen, Dämonenjägern und dem Leid. Sie wollten zusammen sein, bis in die Ewigkeit, doch alles w...