POV Sai
Als ich mich völlig entkräftet auf die Wiese in dem Garten meines kleinen Anwesens schmiss, war es schon mitten in der Nacht. Sadako befand sich drinnen, sie sollte sich nach diesen anstrengenden Kämpfen erholen, denn morgen würden wir unsere letzte und gemeinsame Mission angehen, bevor wir ab dann getrennte Wege gehen würden.
Beim Gedanken daran wieder alleine zu sein, fühlte ich eine Befremdlichkeit in mir aufsteigen. Es war komisch mir immer wieder in Gedanken zu rufen, dass ich schon bald nicht mehr mit Sadako Seite an Seite gegen andere Dämonen kämpfen werde.
Aber dieses Gefühl wurde schnell von etwas anderem verdrängt, was mir bis jetzt und wahrscheinlich auch die nächste Zeit keine Ruhe lassen würde.
Zu wem sollte ich sie bloß bringen? Wem konnte ich genug vertrauen, dass er oder sie sich gut genug um Sadako kümmern würde?
Der Gedanke, dass Sanemi oder Obanai sie vielleicht in deren Obhut bekamen, brachte mich zum Rande der Verzweiflung und unmenschlicher Sorge. Nein, das durfte ich nicht zulassen, doch wem bloß. Ich hätte wenn dann am ehesten Mitsuri vertraut, doch was wenn ich sie bis jetzt falsch eingeschätzt hatte oder sie sich vor allem von Sanemi überreden ließ Sadako doch aus dieser Welt zu schaffen. Sie war noch sehr jung und gerade erst eine Säule geworden. Ihre Art ist zwar freundlich und liebenswert, doch manchmal schwingt auch ein Hauch von Naivität mit drin, und bis jetzt wusste ich nicht, ob es im späteren Verlauf zum Verhängnis werden könnte.
Ich hatte das Gefühl meine Gedanken würden sich nur im Kreis drehen, denn ich kam zu keiner gescheiten Lösung. Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken rausgeholt, die meinem Kopf zum Glühen brachten und blickte in Alarmbereitschaft hinter mich. Am ehesten hätte ich an einen Dämon gedacht, was ziemlich unwahrscheinlich war, aber als ich das gelb-rote Haar erkannte, erschlaffte plötzlich wieder jeder Muskel in meinem Körper, sodass ich mich erleichtert seufzend von der Flammensäule abwendete und meinen Kopf in den Nacken legte.
„Kyojuro -san, warum lernst du nie daraus, dass nicht jeder so unvorbereitete Besuch empfangen kann wie du. Hättest du nicht klopfen können?" ich hörte das laute Lachen vom Jüngeren und wie er sich neben mich schmiss. Ach jetzt auf einmal so laut?
Mahnend blickte ich zu ihm, schmiss mich im nächsten Moment auf ihn und drückte meine Hand gegen seinen Mund. Grimmig schaute ich in seine weit aufgerissenen Augen, die mit Verwunderung in meine schauten.
„Sei leiser, du Elefant. Sadako ruht sich gerade aus." Ein gedämpfter Laut zwängte sich durch seine Hand, welches ich im entferntesten als ein Entschuldigung identifizieren würde, vielleicht könnte es aber auch Kyojuros Bauch gewesen sein und ich hatte mir die Bewegung und Vibration an meiner Hand nur eingebildet.
Seufzend ließ ich dann auch von der jüngeren Säule ab und setzte mich wieder an meinem ursprünglichen Platz, dabei winkelte ich mein rechtes Knie an und stütze meinen rechten Arm darauf ab.
„Ich werde es mir fürs nächste mal merken, dass ich vorher anklopfen soll, bevor ich einfach so bei dir auftrete." Lachte der gelbhaarige nur belustigt und verschränkte dir Arme vor seiner breiten Brust. Sein Lächeln und seine weit aufgerissenen Augen gaben seinem Erscheinungsbild etwas merkwürdiges, doch ich hatte mich schon seit längerem an diesen Anblick gewöhnt. Kyojuro ist zwar etwas komisch, doch wiederum auch nicht, wenn ich mir uns anderen Säulen anschaute. Waren wir nicht alle auf unsere Art und Weise komisch und besonders?
„Dankeschön für deine Rücksicht, Kyojuro -san." Gab ich nur müde von mir. Ja, obwohl der Tag nicht von Kämpfen geprägt war, so fand ich es dennoch unglaublich anstrengend.
„Über was hat Oyakata-sama mit euch eigentlich so wichtiges noch gesprochen, dass wir nicht dabei sein sollten?" es wunderte mich so eine Frage zu hören. Es wunderte mich, dass den Säulen überhaupt etwas interessierte, was mit Sadako zutun hatte.
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𝕀𝕝𝕝𝕦𝕤𝕚𝕠𝕟 // 𝔻𝕖𝕞𝕠𝕟 𝕊𝕝𝕒𝕪𝕖𝕣
FanfictionSie war eine junge Dämonin, welche nichts anderes wollte, als mit ihrer Gefährtin ihr Leben auf dieser Welt in Ruhe weiter zu leben. Fernab von anderen Dämonen, Dämonenjägern und dem Leid. Sie wollten zusammen sein, bis in die Ewigkeit, doch alles w...