Kapitel 17

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Der nächste Tag begann für Sai und mich erst relativ spät im Vergleich zu den Tagen, die wir auf Mission verbrachten. Sai hatte es nicht eilig, weswegen er sich auch am Morgen in aller Ruhe fertig machte ohne jeglichen Stress. Ich traf ihn in seinem Esszimmer, die Tür war nur zur Hälfte geöffnet, sodass nicht der ganze Raum mit dem Sonnenlicht überflutet wurde und ich mich zu ihm gesellen konnte. Er lächelte mich an, bevor er sich wieder seinem Frühstück widmete und es in aller Ruhe aß. Es war still zwischen uns, bevor er das Wort ergriff und diese durchbrach.
„Das wird unsere letzte gemeinsame Mission sein. Zumindest fürs erste." Er legte den grünen Tee, aus welchem er gerade einen Schluck genommen hatte, zurück auf den niedrigen Tisch vor uns und lächelte mich mit seinem Lächeln an, welches auch mich ansteckte ihn zurück zu lächeln. Ich tat es nun öfters. Eigentlich nur bei ihm, aber es reichte ihm. Sai war es nur wichtig, dass ich es nicht verlernte, denn er mochte es nicht, wie ich anfangs immer geweint und Tränen in dem Augen gehabt hatte.

Ja, das ist es leider...

Ich konnte es nicht verhindern, dass mein Lächeln etwas abklang, als mir bewusst wurde, dass es nun endgültig war.

„Nun mach doch nicht so ein Gesicht, meine liebe Sadako. Es ist ja nicht so, dass wir uns gar nicht mehr sehen werden. Du kannst mich immer gerne besuchen kommen, wenn du hier bist und ich mich in meinem Anwesen befinde und wenn es wieder möglich ist, dann können wir auch wieder gemeinsam auf Mission gehen, Versprochen."

Sai versuchte mich aufzumuntern, aber ob es so wirklich klappte, konnte ich nicht sagen, denn es lag immer noch dieses bedrückende Gefühl in meinem Bauch, was nicht verschwinden wollte. Ich versuchte zuversichtlich zu sein, aber der Gedanke ihn nicht mehr bei mir zu haben, so dass ich seinen Geruch in meiner Nase nicht mehr riechen konnte, machte es mir irgendwie schwer. Es war dieser Schmerz, den ich mit den von Chiyokos Tod vergleichen konnte. Und das wollte ich nicht. Dieser Schmerz war schrecklich.

„Bei deinem neuen Meister wird es dir genau so gut gehen wie bei mir. Ich habe mich für Kyojuro-san entschieden. Er weis auch schon Bescheid, und wird sich nach unserer Mission direkt mit dir aufbrechen."

Kyojuro-san?

Ich war mir nicht sicher, welches Gesicht der Säulen ich zu diesen Namen zuordnen musste, denn ich hatte immer noch Probleme mir die ganzen Namen zu merken.

„Kyojuro-san ist unsere Flammensäule. Der Junge mit den gelben Haaren und dem Lächeln im Gesicht, als gäbe es kein Morgen." Und tatsächlich, nach dieser Beschreibung wusste ich nun um wen es sich handelte, aber ob ich damit zufriedener war, konnte ich nicht wirklich nennen. Ich erinnerte mich noch an den Moment, als ich ihn das erste mal gesehen hatte. Seine Augen hatten mich so sehr an Chiyoko erinnert, dass mir die Tränen kamen und ich bitterlich angefangen habe zu weinen.
Ob er das noch wusste?

„KRÄH, KRÄH. Sai und Sadako, eure nächste Mission ist Richtung Südwest. Eure nächste Mission ist Richtung Südsüdwest. Macht euch bereit."

Die schwarze Krähe stand vor der Tür, schreite aggressiv die nächste Mission in den Raum und flog sofort auch wieder weg, als wir aufstanden und uns für die Mission vorbereiteten. Anders als sonst kam in mir diesmal ein Gefühl von Nervosität hoch. Ein Gefühl, was mich dazu brachte mich nicht zu beruhigen.

Willst du nicht zu Oyakata-sama gehen? Fragte ich Sai, als ich mir den Hut aufsetzte und langsam neben ihn her trottete und sein Anwesen verließen.

„Nicht nötig. Er weis ja schon Bescheid. Den Rest klären wir nach der Mission. Wir müssen uns beeilen und dürfen keine Zeit verlieren." Ich stimmte ihm zu und somit brachen wir auf unsere letzte Mission zusammen auf, zumindest fürs erste.


Wir kamen am Ziel an, kurz bevor die Sonne gänzlich den Himmel verlies und der Nacht nun die Macht über die Hälfte der Welt überließ. Wir befanden uns in einem Wald, in der Nähe eine kleine Stadt, aus welcher die Bewohner meinten, dass schon seit einer Woche immer wieder Menschen verschwanden und ihre Leichen am nächsten Morgen zerstückelt und nie ganz in irgendeiner Ecke zu finden waren. Es wurde auch berichtet, dass der verkohlte Geruch von Fleisch bestialisch in der Luft lag und das Atmen erschwerten.

Ohne noch weitere Recherchen zu machen, wussten wir beide, dass es sich um einen Dämon handeln musste, denn ich spürte die unangenehme Aura eines Dämons hier, obwohl es nur sehr dezent und kaum merkbar in der Umgebung hing. Die Bewohner meinten, dass die Schreie, welche nachts zu Hören waren, immer aus dem Wald kamen, genauer gesagt aus der Richtung, welche zu einer Schlucht führte zu welcher wir dann nach kurzer Überlegung auch gingen.

„Pass auf, Sadako. Ich habe diesmal ein ganz komisches Gefühl bei der Sache." hörte ich den Grünhaarigen und ich konnte ihm nur zustimmen. Ja, er hatte recht. Es lag nicht an der Aura, sondern an etwas anderem, was mir eine Gänsehaut bescherte. Der Wald lichtete sich, je tiefer wir durchgingen, bis er gänzlich aufhörte und eine große Schlucht sich vor uns erstreckte, die den Blick auf den Horizont ermöglichte und zeigte, dass die Sonne nun komplett untergegangen war.

Rücken an Rücken schauten wir aufmerksam durch die Gegend, konzentrierten uns auf jegliche Änderung unserer Umgebung. Es war ruhig. Viel zu ruhig als das es normal wäre.

Doch ganz plötzlich da regte sich etwas. Nur schwach doch ich war mir sicher, dass es der Dämon war über welchen die Bewohner sprachen.

Sai, mach dich bereit. Er ist da.

Gab ich meinem Partner Bescheid und machte mich für den Kampf bereit, doch ich stoppte. Ich wusste nicht, was mit mir geschah, als ich diese Präsenz erspürte, die mir das Blut in den Adern erfrieren ließ und mein Inneres zum qualvollen ziehen brachte. Als würden meine Organe meine Speiseröhre hinaufklettern wollen. Schweiß stand mir ganz plötzlich auf der Stirn, als ich versuchte meine Atmung zu kontrollieren. Sie war hektisch und unkontrolliert, doch gleichzeitig fiel es mir schwer überhaupt einen tiefen Atemzug zu nehmen.

Bei all den Göttern, von denen ich jemals gehört hatte, was war das für ein Dämon?
Es versetzte mich in diese eine Nacht, die ich niemals vergessen könnte.

„Sadako, was ist los? Sag schon." Ich hörte seine Stimme nur dumpf, durch 1000 Schichten von Watte, die sich in mein Ohr gezwängt haben. Er merkte, dass etwas nichts stimmte.

Sai...

Versuchte ich zu sagen, doch mir fehlten die Worte. Mein Kopf war so voll, aber auch so leer.

„SADAKO!? VERDAMMT!! ERZÄHL ENDLICH WAS PASSIERT IST!!"

Wir müssen weg.

War das einzige, was ich zustande brachte bevor ich von Sai nur ein verwundertes „Was?" verstand und wir zwei Gestalten in unser Blickwinkel entdeckten.





ACH DU HEILIGE KUH
Was tue ich hier??? Was passiert hie gerade *-* bevor ich mich wieder im Lernen vergesse, dachte ich mir, ich lade noch schnell ein Kapitel hoch.
Und, was hält ihr von der Sache? Wer glaubt ihr, werden diese beiden Gestalten sein?
Wird es zu einem Kampf kommen?
Ich bin sehr auf eure Meinung gespannt, und würde mich liebend gerne mit euch drüber austauschen ^-^

Voten und Kommentieren nicht vergessen
Eure
HopeOfDestruction

𝕀𝕝𝕝𝕦𝕤𝕚𝕠𝕟 // 𝔻𝕖𝕞𝕠𝕟 𝕊𝕝𝕒𝕪𝕖𝕣Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt