Ich hörte nur noch Sais Rufe, bevor meine Umgebung wieder in völliger Stille lag und die Dunkelheit erdrückend auf meine Lungen lastete. Verwundert blickte ich mich um. Da wo gerade noch Sai stand, waren nur noch Bäume. Nichts was andeute, dass er dort stand. Meine Augen flogen über die Gegend. Ich spürte den Dämon ganz nah hier. Nicht weit entfernt, dennoch war es mir wegen der Dunkelheit nicht möglich irgendwas zu sehen, obwohl meine Augen doch auch in der tiefsten Dunkelheit alles aufs Schärfste erkennen konnten.
Das ist keine natürliche Finsternis.
„Na endlich, wurde aber auch mal Zeit, das sich eine Dämonin hier wieder verirrt. Diese Menschen sind zwar köstlich, aber so unglaublich schwach." Angespannt drehte ich mich um, erkannte hinter mir die Gestalt einer Frau. Ich vermutete es zumindest, denn der schwarze lange Gewand verdeckte den Körper komplett, und wäre die Kapuze auch tief ins Gesicht gezogen worden, so hätte ich das Gesicht der Dämonin erst gar nicht erkannt.
Ihre smaragdgrünen schmalen Augen blickten giftig in meine, während sie ihre tiefroten Lippen zu einem amüsierten Grinsen formte. Aber was war denn so witzig?
„Habe ich dir die Sprache verschlagen?" kichernd ging sie auf mich zu, während ich den Abstand aber immer weiter konstant hielt. Noch kannte ich nichts von ihr, weder ihre Stärke noch ihre Kraft. Kurz stockte ich, als ich genauer in ihre Augen blickte. Wieder war etwas in der Iris reingeschrieben worden, aber was war es?
Ich konzentrierte mich, versuchte die Sehstärke zu verbessern und konnte schemenhaft di e Schrift „abnehmender Mond 2" entziffern. Hatte die Wasserschlange nicht auch etwas im Auge geschrieben gehabt und hatte sie sich nicht als Teufelsmond bezeichnet. Ist also die Dämonin auch ein Teufelsmond? Aber was waren das? Mit Chiyoko habe ich noch nie von so etwas erfahren.„Sag schon meine Hübsche, was geht in deinem bezaubernden Köpfchen so vor sich?" sie blieb stehen, lächelte mich scheinheilig an, doch so blieb es nicht, denn nachdem sie keine Antwort erhielt, verdunkelte sich ihre Miene erheblich.
„Ich hasse es wenn man mir nicht antwortet. Eigentlich dachte ich mir, ich werde dich etwas bei mir behalten, doch gerade habe ich es mir anders überlegt.
Ich will dich aus dem Auge haben."Und damit erhob sie ihre rechte Hand mit den schwarzen längeren Fingernägel in meine Richtung. Angriffsbereit stellte ich mich hin. Sai meinte zu mir ich dürfte keine Menschen verletzten. Wenn dann nur ihren Angriffen ausweichen aber niemals etwas antun, denn sie waren meine Familie. Aber diesmal war es kein Mensch, sondern ein Teufel.
„Blutige Teufelskunst: Schattenkontrolle."
Im nächsten Moment wurde es heller. Der Mond bestrahlte uns mit seinem nahezu weisen Licht und half mir mich besser zu orientieren, doch bevor ich überhaupt angreifen konnte, spürte ich wie ich gelähmt wurde. Keine Bewegung konnte ich mehr ausführen. Verwundert wollte ich auf meinen Gegenüber stürmen, stattdessen hob sich nur meine Hand komplett gegen meinen Willen. Geschockt richtete sich mein Blick auf meinen Arm, dann wieder auf die Dämonin, die laut lachend vor mir stand und sich den Bauch hielt. Was passierte hier? Hat sie etwas damit zu tun?
„Du musst deinen Gesichtsausdruck sehen. So witzig."
Egal wie sehr ich es auch versuchte, ich konnte meinen Körper nicht unter meine Kontrolle bringen. Und plötzlich fiel es mir ein. Ich schaute auf den Boden und erkannte den langen von mir erzeugten Schatten. Kontrollierte sie etwas meinen Körper, in den sie meinen Schatten in der Hand hatte? Und nun bemerkte ich auch wie sich etwas anderes um meine Füße geschlungen hatte. Ich verfolgte diesen mit meinen Augen und blieb bei der Frau hängen. Ein weiterer Schatten? Kontrollierte sie somit meinen Schatten?
„Dann lassen wir mal den Spaß beginnen, findest du nicht auch?" hörte ich die dunkle Stimme der Dämonin und spürte als Nächstes meine Hand, die durch meinen Bauch ging.
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𝕀𝕝𝕝𝕦𝕤𝕚𝕠𝕟 // 𝔻𝕖𝕞𝕠𝕟 𝕊𝕝𝕒𝕪𝕖𝕣
FanfictionSie war eine junge Dämonin, welche nichts anderes wollte, als mit ihrer Gefährtin ihr Leben auf dieser Welt in Ruhe weiter zu leben. Fernab von anderen Dämonen, Dämonenjägern und dem Leid. Sie wollten zusammen sein, bis in die Ewigkeit, doch alles w...