Kapitel 27

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Die Sonne küsste zärtlich den dunklen kalten Himmel und erwärmte ihn mit ihren hellen warmen Sonnenstrahlen. Der blaue schon schwarze Himmel gab sich der Sonne ergiebig hin und aus dem Blau wurde ein Farbspiel aus gelb, rot, orange und rosa, dass es die Aufmerksamkeit eines jeden auf sich zog. Aber anstatt die Schönheit Beachtung zu schenken, lag Sadako wie paralysiert auf dem Bett, in welchem sie auch aufgewacht war und wusste nicht wohin mit sich. Es war zu viel, aber gleichzeitig auch so taubleer, sie wusste nicht, was eigentlich vor sich ging, was mit ihr passierte.

Sie starrte gegen die Decke, die Tränen weiterhin aus ihren Augen fließend und in das Kissen unter ihr sickernd. Etwas in ihr tat weh. Es verursachte Schmerzen, die sie zwar nicht beschreiben konnte und so qualvoll waren, dass sie die nicht standhalten konnte.

Sie waren weg.
Und Sadako war alleine.
Die Einzigen, an welche sie sich klammern konnte, haben sie alleine auf dieser Welt gelassen und mit ihnen auch alles andere, was sie mit denen in Verbindung brachte.

Sie war alleine.
Von den Menschen gehasst und gefürchtet, von den Dämonen verabscheut und verletzt. Wo gehörte sie also hin? Gab es für sie überhaupt einen Platz in dieser Welt? Fernab von Chiyoko und Sai? Sie fühlte sich so verloren und einsam, so orientierungslos und verzweifelt. Wohin bloß mir ihr?

Sie schluchzte laut, als sie ihre Augen schloss und das lächelnde Gesicht von Sai vor sich erkannte. Und ein weiterer schmerzerfüllter Schluchzer, als sie Chiyokos Lachen in ihren Ohren hörte. Diese Erinnerungen waren im ersten Moment so wundervoll süß und kaum zerfloss diese Süße auf ihrer Zunge, schon merkte sie das Bitterliche.

„Nimmt mich mit. Nimmt mich mit. Ich will nicht alleine sein." Weinte sie sich letzten Endes in einen traumlosen Schlaf, nicht bemerkend, dass ganz bestimmte Ohren und Augen all ihre Schluchzer gehört und ihre Tränen gesehen haben.

„Wirst du sie heute schon mitnehmen auf Mission?" Rengoku hatte Shinobou nicht bemerkt, als sie ganz still und leise an ihn heran schlich und sich direkt neben ihn stellte. Er drehte seinen Kopf zur Insektensäule, lächelte sie lieblich an, als er ihre violetten Augen erkannte und das Lächeln, welches sie immer auf ihren roten Lippen hatte.

„Natürlich. Ich bin jetzt ihr Meister und da sie jetzt wach ist, können wir auch gleich aufbrechen, aber vorher soll ich sie noch zu Oyakata-sama bringen. Er hat ein paar Fragen an sie." Euphorisch machte er sich auf den Weg ins Anwesen zu gelangen, in welchem seine neue Schülerin sich in eins der Zimmer befand. Die Insektensäule blieb währenddessen bei ihm und folgte seinen Schritten.

„Sie hat die ganze Nacht über geweint." Sagte Shinobou zu Rengoku, als sie eine Treppe hochgingen.

„Mir ist noch nie ein Dämon unter die Augen getreten, welches solche Gefühle zeigen konnte. Glaubst du sie spielt es nur vor?"

Rengoku schwieg den Weg über, hörte ihr nur zu und erwiderte nichts bis sie vor der Tür stehen blieb, die zu Sadako führte.

„Ich glaube nicht, dass sie es nur vorspielt. Schließlich hätte Sai sie dann in all den Monaten nicht durchschaut und das kann ich mir nicht vorstellen. Ihm wäre sowas aufgefallen, egal wie gut sie es auch vorspielen würde."

Die Flammensäule griff nach der Klinke, kam wie immer nicht auf die Idee zu klopfen. Eine Angewohnheit, die damals Sai um den Verstand brachte. Schwunghaft öffnete er die Tür und trat ein. Er hätte anhand der Aussage von Shinobou eher gedacht, die Dämonin schlafend, eingemummelt in der Decke zu finden um den fehlenden Schlaf nachzuholen, jedoch fanden die beiden Säulen etwas ganz anderes vor. Sadako war hell wach. Sie saß auf dem Bett, ihre nackten Füße auf den Boden gestellt während die Decke zusammen geknüllt neben ihr lag.
Ihre Gestalt war regungslos, als würde kein Tropfen leben durch ihre Adern fließen. Wie eine seelenlose Hülle und ihre matten Augen machten das Bild komplett.

𝕀𝕝𝕝𝕦𝕤𝕚𝕠𝕟 // 𝔻𝕖𝕞𝕠𝕟 𝕊𝕝𝕒𝕪𝕖𝕣Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt