„Oni-chan. Oni-chan." Normalerweise war Kyojuro morgens früh auf den Beinen, denn wenn sein Rabe ihn über eine weiterer Mission informierte, so kam der Junge Hashira kaum zur Ruh. Doch heute war es anders. Es gab für ihn keine Mission, kein Dämon der das Leben anderer Menschen in Gefahr brachte. Jetzt in dem Moment gab es nur ihn, die aufgehende Sonne und seine kleine Familie, die er über alles liebte.
Natürlich liebte Kyojuro seine Arbeit. Es war seine Aufgabe die schwächeren zu beschützen, deswegen wurde er mit Stärke gesegnet, doch auch ein Arbeiter brauchte freie Zeit, egal wie sehr die Arbeit ihm auch gut tat.
Seufzend vergrub er sein Gesicht in sein weiches Kissen, atmete den Geruch seines kleinen Bruders ein, welcher aber nicht mehr neben ihn lag.
„Oni-chan. Wach auf. Es ist schon fast Mittag und das Frühstück ist fertig." Kyojuro blinzelte und reckte seinen Kopf leicht nach oben um seinen Bruder zu erkennen, der schon rausgeputzt vor ihm kniete. Die kalte Luft von draußen umschmeichelte seine nackte Haut und ließ ihn kurz frösteln, bevor er sich einmal durch die Haare fuhr. Sein Oberkörper richtete sich auf und damit fiel die dicke Decke komplett von seinem Körper und zeigte seine helle nackte Haut, die sich darunter verbarg.
„Ich habe dir das Wasser schon einlaufen lassen, damit du ein Bad nehmen kannst. Ich weis nur nicht, ob deine Schülerin auch eins möchte. Ich habe sie noch nicht gefragt." Kyojuro war sich nicht sicher, ob er sich den leicht rötlichen Schimmer auf den Wangen seines Bruders nur einbildete, und ob sie wegen der eisigen Kälte draußen erschienen, oder wegen den Gedanken ein anderes Mädchen hier im Haus zu haben, welches nicht Mitsuri war, die er ja schon einigermaßen gut kannte.
„Soll ich sie fragen?" fragte Kyojuro seinen jüngeren Bruder, der etwas erleichtert schien, als sein Bruder sich bereit erklärte seine Schülerin zu rufen.
Mit leisen Schritten ging Senjuro dem Älteren hinterher, als sich dieser fertig gemacht hatte und mit festen Schritten einen Gang weiterging, in den Raum in welchem Sadako sich gestern Nacht zurück gezogen hatte. Eigentlich hätte die Flammensäule seine Schülerin gestern Nacht lieber bei sich gehabt, nur um ein Augen auf sie zu werfen, da ihr Zustand ihn etwas beunruhigte, vor allem nachdem was sie ihm anvertraut hatte, doch Sadako bestätigte immer wieder, dass sie lieber alleine in ein Zimmer zur Ruhe kommen wollte. Was er schließlich auch akzeptierte und ihr das leerstehende Zimmer einrichtete.
Mit Senjuro dicht hinter den Fersen öffnete er langsam die Tür, um sicherzugehen dass keine Sonnenstrahlen auf Sadako trafen, bevor ihm einfiel, dass durch den dicht bewölkten Himmel so oder so die Sonnenstrahlen keine Chance hatten auf den Boden zu treffen. Laut wie es also von ihm gewohnt war, öffnete er mit einem lauten Guten morgen die Tür und suchte im Raum nach Sadako, welche es sich auf den Boden gemütlich gemacht hatte und gegen die Wand starrte.
„Sadako. Guten Morgen." Sagte Kyojuro ein weiteres Mal, noch erfreuter seine Schülerin zu sehen. Sadako während dessen drehte ihren Kopf zur Geräuschquelle und neigte ihren Kopf leicht zur Begrüßung. Vielleicht für viele etwas karg, doch bei Kyojuro ließ es das Herz höher schlagen, ohne dass er es kontrollieren konnte. Und eigentlich wollte er es nicht kontrolliert bekommen.
Ihre königsblauen Augen, die er stundenlang so brachten konnte, schauten rüber hinter ihm und er wusste, dass sie Senjuro erblickt hatte, denn ihre Augen leuchteten kaum merklich auf, als sie seinen kleinen Bruder entdeckte. Dieser aber schien untypischer weise stocksteif und konnte sich anscheinend nicht bewegen. Seine kleine Hand packte seine Uniform und verwundert schaute der ältere nach hinten.
„Das Frühstück ist fertig. Wir wollten dich abholen, damit du uns Gesellschaft leistet." Sagte dann Kyojuro, nachdem er bemerkte, wie Hunger er doch hatte.
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𝕀𝕝𝕝𝕦𝕤𝕚𝕠𝕟 // 𝔻𝕖𝕞𝕠𝕟 𝕊𝕝𝕒𝕪𝕖𝕣
FanfictionSie war eine junge Dämonin, welche nichts anderes wollte, als mit ihrer Gefährtin ihr Leben auf dieser Welt in Ruhe weiter zu leben. Fernab von anderen Dämonen, Dämonenjägern und dem Leid. Sie wollten zusammen sein, bis in die Ewigkeit, doch alles w...