Kapitel 49

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Kyojuro schlief noch tief und fest, während ich mich aus seinem Griff schälte, ohne ihn aufzuwecken. Der Holzboden fühlte sich kalt unter meinen Füßen an, weshalb ich mich beeilte mich zu waschen und fertig zu machen. Das Zimmer war eins der wenigen, die noch eine weitere Tür besaßen, die in ein Bad führten. Ich sprang unter die Dusche, ließ warmes Wasser über meinen Körper fließen und spülte damit auch die letzen Reste der letzten nach mit Kyojuro weg. Hätte ich ihn gestern nach der vierten Runde nicht aufgehalten, dann wäre er bis jetzt noch nicht damit fertig, mit mir Positionen auszuprobieren, welche ich niemals für möglich gedacht hätte.

Ich wusch den letzten Schaum aus meinen Haaren, stieg aus der Dusche und wickelte mir ein Handtuch um. Die Flammensäule schlief immer noch und schnarchte leise vor sich hin, was tatsächlich unglaublich niedlich war.

Als ich mir aber gerade die Uniform der Dämonen Jäger anziehen wollte, die ich seit heute tragen durfte, hörte ich hinter mir eine laute Stimme, die mich zum aufzucken brachte.

„Die Sonne ist noch nicht aufgegangen. Willst du mir keine Gesellschaft leisten?" Er saß aufrecht im Bett, die Decke lag auf seinem Schoß und verdeckte gerade noch so seinen Unterkörper. Ich schüttelte nur leicht schmunzelnd den Kopf, konnte nicht wirklich glauben, wie er sich bei ganz bestimmten Dingen so verändern konnte. Schnell schlüpfte ich in die Uniform und betrachtete mich kurz im Spiegel, welches an der Wand hing.

Meine Uniform war tiefschwarz, jedoch mit einem leichten Blaustich, den man nur beim genaueren Hinsehen bemerkte.

Die Hose war typisch etwas weiter geschnitten, das Oberteil lag aber eng an meiner Haut und war auch anders geschnitten als die anderen. Es war komplett ärmellos, selbst meine Seite lag bis zu meiner Taille frei und wurde nicht vom Stoff bedeckt. Ich streckte meine Arme etwas, bemerkte den Vorteil, denn ich hatte komplette Bewegungsfreiheit, ohne dass mich der Stoff in irgendeiner Weise aufhielt. Zufrieden wendete ich mich an Kyojuro um zu schauen, wie er mein Outfit fand, doch wirklich schlau wurde ich nicht aus seinem Gesichtsausdruck. Er schien erleichtert zu sein, gleichzeitig wollte aus ihm auch etwas herausplatzen, weshalb ich zur Sicherheit nochmal an mir runter schaute.

„Ich will mich nicht beschweren... es ist auf jeden Fall besser als der von Mitsuri, aber..." ich erinnerte mich an Mitsuris Uniform, und verstand was er damit meinte, denn es brauchte wirklich nur eine unvorteilhafte Bewegung und es wurden Stellen offenbart, die eigentlich nicht für jeden Mann bestimmt wären. Oder jeder Frau.

„Warum müssen diese Kakushis auch immer so sparsam mit euren Uniformen sein."

Ich dachte das Zucken seines Augenliedes zu sehen, und das Pulsieren einer kleinen Krampfader an seiner Schläfe, aber ich war mir auch nicht wirklich sicher. Ich wanderte mit meiner Hand über meinem Oberkörper, dachte dass ich vielleicht die Knöpfe aufgelassen hatte und erkannte erst da, dass man tatsächlich seitlich einen Teil meiner Brüste sehen konnte, da diese aus dem Stoff herausguckten.

„Sei glücklich, es ist nicht Mitsuris Uniform." Sagte ich schulterzuckend und warf mir den Umhang über. Auch die Haarnadeln, die mir Kyojuro gestern geschenkt hatte, steckte ich mir ins Haar. Währenddessen machte sich auch Kyojuro fertig, sodass wir schon nach kurzer Zeit hinausgehen konnten. Die Strahlen der Sonne waren nur ganz leicht im Osten auszumachen, dennoch zog ich mir die Kapuze tief ins Gesicht.

Ich hörte über mir ein Kreischen und freudig streckte ich meinen Arm aus, als ich erkannte um wen es sich handelte. Meine Finger strichen sanft über den Kopf von Sais ehemaligen Raben, der uns beide ein halbes Jahr lang begleitet hatte.

„Dich habe ich aber lang nicht mehr gesehen." Flüsterte ich und erkannte zufrieden, wie er auch selber glücklich war, wieder an meiner Seite sein zu können.

𝕀𝕝𝕝𝕦𝕤𝕚𝕠𝕟 // 𝔻𝕖𝕞𝕠𝕟 𝕊𝕝𝕒𝕪𝕖𝕣Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt