Die Kleidung, welche ich mir anzog, war weich und gleichzeitig dick. Es war ein dunkel blauer Stoff, der sich leicht an meine nackte Haut anschmiegte. Dabei handelte es sich nicht um einen Kimono oder Yukata, die ich bis jetzt immer angezogen habe, sondern um eine Kleidung, die ähnlich wie der anderen Säulen war.
Die Farbe stimmte nicht ganz überein mit den der anderen und auf dem Rücken ragte nicht das Wort „Zerstörung" heraus, stattdessen war es ohne jegliche Wörter. Es war ein komisches Gefühl, als ich rein schlüpfte, denn es legte sich eng um meinen Körper. Um meine Beine, meinen Bauch, meine Brust und Arme. Ich wusste nicht, wie man dieses einteilige Kleidungsstück nannte, aber es war Hose und Oberteil zu gleich. Der obere Teil war mit Knöpfen versehen, die ich bis zum letzten ganz oben zuknöpfte. Unter der Kleidung an meiner Brust gab es ein weiteres Kleidungsstück, welches aus einem einfachen Stück Stoff bestand, der sich eng um meine Brust drückte und diese Partie zusätzlich bedeckte. Es war sehr stramm und fixierte meine Brüste. Die Kleidung lag eng an meinem Körper, anders als bei den Dämonenjäger und statt dem weisen Gürtel, der sich auf Taillenhöhe befand, erkannte ich einen ebenso schwarzen Gürtel, welcher jedoch doppelt so breit war als die anderen und sich eng um meine Taille schmiegte.
Für einen Moment schaute ich aus dem Fenster, weil ich nicht wusste, was ich hier tat. Es war wieder eins dieser Momente, in denen ich Bauchschmerzen bekam, da mir all die schlimmen Tatsachen wieder bewusst wurden und mir weh taten.
Ich wendete dann aber meinen Blick ab und öffnete die Tür, die mir den Blick auf einen leeren Flur preis gab. Wie von selbst traten meine Füße den Weg an und führten mich irgendwelche Gänge und Treppen hindurch. Ich konnte mich nicht wirklich an den Weg erinnern, stattdessen lief ich einfach den Stimmen nach, die ich als die von den beiden Säulen erkannte. Ich bog gerade um den letzten Gang ab, als ich hinter mir etwas hörte. Eine Art Räuspern ließ mich stehen bleiben, zögerlich, da ich dachte es mir eingebildet zu haben. Ich drehte mich nach hinten. Ich war etwas verwundert, als ich pinke Haare mit grünen Spitzen erkannte und in hellgrüne Augen blickte, während die Wangen der Person in einem leichten Rosaton verfärbt waren. Ihre Augen schwenkten hin und her, als sie kurz in meine Augen blickte.
„Ähm, Ich..." Ich drehte mich zu ihr und beobachtete sie schweigend wie sie sich mir vorsichtig näherte. Ich wusste von Sai, dass sie eine starke Säule war. Zwar ab und zu etwas kindisch, naiv, ängstlich und voreilig, doch stets habe ich nur gutes von ihr gehört als Sai mich über die Säulen informierte.
Ich glaube sie war auch eine Schülerin der Flammensäule, aber da war ich mir nicht mehr all zu sicher. Obwohl Sai sie anscheinend sehr mochte, so konnte ich nicht das gleiche empfinden.
„Ja?" zwang ich mich zu sagen, denn ich hatte die Vorahnung, dass wir sonst länger so stehen würden. Was wollte sie eigentlich von mir? Hat sie sich geräuspert, weil ich ihr im Weg stand? Sollte ich zur Seite gehen? Oder möchte sie mit mir etwas besprechen?
„Bevor du gehst, wollte ich dir noch etwas geben."
Sie kam nun näher an mich ran und holte hinter ihrem Rücken etwas raus, welches ich auf den ersten Blick erkannte.
Warum hatte sie den Umhang von Sai bei sich?
Ich streckte meine Hand nach dem Stoff auf, fühlte das weiche Material an meiner Haut. Der blass-grüne Stoff war glatt, fein säuberlich gefaltet und wies keine Löcher auf.
„Ich bin mir sicher, dass Sai gewollt hätte, dass du den bekommst. Er hat keine Familienmitglieder, denen wir seine Sachen zukommen lassen können und auch keine anderweitigen nahestehenden Personen, außer du..."
Mir stachen diesmal aus irgendeinem Grund die roségoldenen Verzierungen ins Auge. Es waren zarte dünne Linien, die sich wie Astzweige über den ganzen Umhang erstreckten und ich erkannte für was sie standen. Denn genau die gleiche Farbe besaß auch das Haar des Mädchen, welche in Sais Illusionen damals auch dabei war.
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𝕀𝕝𝕝𝕦𝕤𝕚𝕠𝕟 // 𝔻𝕖𝕞𝕠𝕟 𝕊𝕝𝕒𝕪𝕖𝕣
FanfictionSie war eine junge Dämonin, welche nichts anderes wollte, als mit ihrer Gefährtin ihr Leben auf dieser Welt in Ruhe weiter zu leben. Fernab von anderen Dämonen, Dämonenjägern und dem Leid. Sie wollten zusammen sein, bis in die Ewigkeit, doch alles w...