„Glaubt mir ich war genau so verwundert, als ich erfahren habe, dass es sich um das Extrakt einer Blume handelte, die dafür sorgt dass du so bist, wie du bist."
Kyojuro und mir blieb die Sprache weg. Wir saßen beide jeweils auf einen Stuhl, gegenüber von uns die Insektensäule, die schon nach einigen Tagen das Ergebnis meiner Blutprobe hatte. Sie war ganz aufgeregt, irgendwie außer sich, weil sie mit dem Ergebnis nicht gerechnet hatte. Genau wie Kyojuro und ich. Mir war es eigentlich egal, was dabei rausgekommen wäre. Ich wüsste nicht wirklich was damit anzufangen, aber der Insektensäule schien es ganz anders zu gehen.
Sie war begeistert davon endlich zu wissen, weshalb ich so ein Mysterium war.
„Diese Blume habe ich selber noch nie gesehen, jedoch konnte ich anhand ein paar Experimente die Gattung und die Familie heraus finden und in Büchern konnte ich dann genaueres recherchieren, auch wenn ich zugeben muss, dass es anstrengender war, als gedacht und ich im Vergleich zu vielen anderen Pflanzen nur spärlich wenig Information habe."
Shinobou erzählte mehr von der Blume, die sie in wenigen Büchern unter „Mondblume" fand.
„Sie blüht nur einmal im Jahr und dass auch nur während Vollmond." Erklärte sie weiter aber meine Augen klebten an dem kleinen Gläschen mit der blauen Flüssigkeit, welches sich ruhig darin befand.
Der Grund weshalb Chiyoko und ich so anders waren.
„Anscheinend war die Dämonin sehr erfahren, was Blumen anging. Sie wusste genau, was sie hinzugeben musste, um eine Wirkung zu erzielen."
„Chiyoko. Sie heißt Chiyoko." Murmelte ich nur leise vor mich hin, war mir aber sicher, dass die Insektensäule es hören konnte, denn sie blieb für einen kurzen Moment leise. Ich mochte es nicht, wenn man Chiyoko als Dämonin bezeichnete. Es stimmte, sie war eine Dämonin, genau wie ich und eigentlich störte es mich nicht, wenn man uns als Dämonin bezeichnete, doch ich mochte es nicht, wenn die Dämonenjäger es taten. Ich war keine Dämonin für sie. Ich war eine Bestie in deren Augen, ein Monster, aber das war Chiyoko nicht.
Nein Chiyoko, du warst alles aber kein Monster.
„Zwar konnte ich nicht in Erfahrung bringen, wo genau sie blüht, aber ich würde auf einen Berg tippen, weit entfernt von jeglichen Bäumen und Büsche, damit sie genug Mondlucht absorbieren kann." Kyojuro nickt immer wieder verstehend, klebte an jedes Wort, welches ihre Lippen verließ und mit Informationen gefüllt war.
Ich fragte mich, woher Chiyoko all diese Dinge wusste? Woher sie solch ein Wissen über Blumen und ihre Wirkung hatte. Ich wusste, dass Chiyoko Blumen liebte und sich in ihrer Freizeit gerne damit beschäftigte, aber dass sie so viel über diese Pflanzen wusste, hätte ich niemals gedacht.
Ich legte meinen Kopf etwas schräg, als ich das Gläschen in die Hand nahm und es etwas schwenkte. Ich erinnerte mich zurück an den Moment, als ich Chiyoko das erste mal traf. Ich hatte schreckliche Schmerzen. Alle Gliedmaßen fehlten mir, waren zerquetscht und rausgerissen worden, während den Kampf mit dem Dämon.
Ich wusste nicht mehr was das für einer war, letzten Endes spielte es auch keine Rolle, denn er war besiegt.
Es war Vollmond. Hochsommer. Es war ein steiniger Berg. Keine Bäume weit und breit. Grillen waren in der Nacht zu hören und ich war mir nicht mehr sicher ob ich mir die kleinen Glühwürmchen nur einbildete, die über meinem Kopf flogen. Ich weis noch wie ich regungslos auf dem Rücken lag, nach oben in den Himmel schaute und trotz der benebelten Schmerzen über meine Geschwister nachdachte. Sie würden ohne mich nicht lange leben, dass wusste ich und ich spürte noch damals den Schmerz überall wo es nur ging versagt zu haben.
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𝕀𝕝𝕝𝕦𝕤𝕚𝕠𝕟 // 𝔻𝕖𝕞𝕠𝕟 𝕊𝕝𝕒𝕪𝕖𝕣
FanfictionSie war eine junge Dämonin, welche nichts anderes wollte, als mit ihrer Gefährtin ihr Leben auf dieser Welt in Ruhe weiter zu leben. Fernab von anderen Dämonen, Dämonenjägern und dem Leid. Sie wollten zusammen sein, bis in die Ewigkeit, doch alles w...