Kapitel 30

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James

Ich bin müde, aber kann nicht schlafen. Remus und Peter sitzen im Gemeinschaftsraum und probieren sämtliche Flüche aus, um den Muggel-Würfel zu lösen. Eine Weile lang hab ich ihnen dabei zugesehen, aber dann wurde es mir zu blöd, sie dabei zu beobachten, wie sie regelrecht verzweifelt an dem Ding herumbastelten, als hinge ihr Leben vom Lösen dieses Würfels ab, und ich bin hoch in den Schlafsaal gegangen.

Ich vergrabe mein Gesicht in meinem Kissen. Als würde der verdammte Würfel irgendwas besser machen.

Ich will einfach nur, dass alles wird wie früher, als Sirius noch da war. Mit vielleicht einer kleinen Ausnahme mit dem Namen Regulus Black, die nicht involviert, dass er mir aus dem Weg geht. Ich weiß nicht, was ich jetzt noch tun soll. Alles kommt mir dumm vor.

Ich werfe einen kurzen Blick auf die Hausaufgaben, die neben mir auf dem Bett liegen. Wir müssen irgendeinen bescheuerten Text lesen und danach Fragen dazu beantworten. Gegen meine Müdigkeit ankämpfend setze ich mich auf und greife nach dem Buch. Wenn ich einschlafe, lässt Remus mich bestimmt abschreiben, rede ich mir auf die Verzweiflung hin, die in mir aufkommt, nachdem ich den ersten Satz gelesen und nichts verstanden habe, ein. Die Wörter verschwimmen vor meinen Augen. Es macht keinen Sinn.

Da geht die Tür auf. „James?"
Remus steckt seinen Kopf ins Zimmer. Ich ziehe die Vorhänge um mein Bett auf.

„Regulus Black will mit dir reden. Er steht vor dem Gemälde. Er sagt, es wäre wichtig."

Ich schlucke. Was?

Skeptisch stehe ich auf und nehme die Stufen nach unten.

Regulus steht am Gang. Ich will gerade den Mund aufmachen und etwas sagen, aber er unterbricht mich.

„Amelia Stradford hat Sirius einen Liebestrank untergejubelt."

*****

„Der war in diesen verdammten Keksen," meint Regulus. „Die hat er Zuhause in den Weihnachtsferien die ganze Zeit mit sich rumgetragen. Er wollte mir keinen davon abgeben - Ich hätte es wissen müssen. Die haben schon so komisch gerochen."

Er sieht etwas unbeholfen aus, wie er da steht. Jedes mal, wenn unsere Blicke sich kreuzen, sieht er nervös weg.

Er hat kurz gezögert, als ich gesagt habe, er solle reinkommen, aber dann konnte ich ihn überzeugen, auch Remus und Peter einzuweihen. Jetzt lehnt er an der Wand unseres Schlafsaals, ein Buch in seiner Hand.

„Wenn es der Trank ist, den du meinst, dann müsste er ihn aber schon über längere Zeit nehmen. Er hat ja schon im November angefangen, sich seltsam zu verhalten," wirft Moony ein. Er mustert die Buchseite, die Regulus ihm hinhält, angestrengt, und ich kann förmlich sehen wie die Räder in seinem Kopf anfangen, sich zu drehen.

„Ja, das ist klar. Aber es macht Sinn; hier steht, die Wirkung wird mit jeder Einnahme stärker, kann zu nach einigen Wochen zu obsessivem Verhalten der Betroffenen Person führen, welches sie leicht manipulierbar macht. Das Abschwellen diese Wirkungen kann, je nach Konsummenge, mehrere Wochen dauern. Den Trank erkennt man an penetrantem Lavendelgeruch - und der Trank wird häufig über ein Gebäck verabreicht, da der Zauberer, der ihn erfunden hat, Bäcker war und der Trank sich dadurch besonders gut unter Teig mischen lässt."

Remus nimmt ihm das Buch nun vollständig ab. Regulus mustert ihn, wie er es liest - als er dann zu mir sieht, sehe ich weg. Bin ich der einzige, der diese verdammte Spannung im Schlafsaal wahrnimmt?

„Und das Gegengift?" fragt Remus.

Regulus  zögert. „Das sollte auf der nächsten Seite beschrieben sein. Aber die hat jemand rausgerissen."

Ich stutze. „Klingt nicht nach Zufall - du sagst, du hast das Buch von Zuhause mitgebracht?"

„Ja." Regulus sieht kurz zu mir rüber, dann weicht er meinem Blick wieder aus. Ich glaube, wenn er so weitermacht, werde ich wahnsinnig.

„Vielleicht hat Stradford Sirius irgendwie dazu gebracht, die Seite zu entfernen," mutmaßt Remus, immer noch halb auf den Text im Buch fokussiert. Dann sieht er auf. „Wir brauchen Informationen über das Gegengift. Können wir irgendjemanden fragen? Regulus, Slughorn doch ist Slytherins Hauslehrer, vielleicht...?"

Regulus schüttelt den Kopf. „Das würde höchstens funktionieren, wäre ich Teil des Slug-Clubs..."

„Des was?" rutscht es mir heraus.

„Des Slug-Clubs. Slughorn veranstaltet ab und zu Abendessen und lädt seiner Meinung nach begabte Schülerinnen und Schüler dazu ein. Das nennt er Slug-Club." Regulus verzieht das Gesicht.

„Und wer ist in diesem... Slug-Club?" Fragt Remus.

„Severus," meint Regulus. Nach kurzem Überlegen fügt er hinzu, „Und Lily Evans." Dabei schweift sein Blick für eine Sekunde wieder zu mir.

„Dann sollten wir die beiden fragen." sagt Remus. „Wir haben keine Zeit zu verlieren. Wer weiß, was Stradford vorhat..."

Regulus nickt.

„Ich versteh gar nichts mehr," murmelt Peter in sich hinein.
Ich sehe rüber zu Regulus, der sich bereits umgedreht hat, und Remus die Treppen hinunterfolgt. Dann stehe ich auf.

*****

D E A L | Jegulus-FanFiction DeutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt