Regulus
Ich weiß nicht, was ich verpasst habe, aber irgendwie habe ich das Gefühl, die anderen Slytherins wüssten etwas, das ich nicht weiß. Und scheinbar auch um keinen Preis herausfinden soll.
Es ist dezent auffällig, wie sie verstummen, sobald ich den Raum betrete, und sich alle Blicke auf mich richten, genervt, als hätte ich wissen müssen, dass ich sie mit meiner Anwesenheit dabei unterbreche, super-geheime Geheimnisse zu besprechen. Langsam komme ich mir dabei dumm vor. Es ist, als wären die Gehirne aller Leute um mich herum zu Gehirnen von Siebenjährigen zusammengeschrumpft.
Das einzige, das ich bei einem Gespräch zwischen zwei Erstklässlern aufschnappen kann, ist so etwas wie „Sie hat es wirklich geschafft?" „Ja, ich konnte es auch nicht fassen!" Dann fällt der Name einer Slytherin aus dem Jahrgang über mir, Amelia Stradford, und dann wirft den beiden ein Drittklässler einen Todesblick zu, bei dem mir, wäre es mir mittlerweile nicht egal, auch das Herz in die Hose gerutscht wäre, und sie verstummen. Ich könnte schwören, dass er dabei auf mich deutete, und jetzt bin ich mir sicher, dass ich es bin, den sie nicht in ihren Plan, oder was immer es ist das sie die ganze Zeit beschäftigen zu scheint, einweihen wollen.Amelia Stradford.
Der Name spukt in meinem Kopf herum, spielt sich immer und immer wieder ab, in derselben Flüsterstimme, in der der eine Erstklässler ihn dem anderen zugezischt hat, und wieder, und wieder und wieder.Amelia Stradford, ich weiß nicht viel über sie. Nur, dass sie eine von Slytherins Treibern ist, und dass Sirius, James und ihre anderen Freunde sie bis auf die Knochen hassen, weil sie James im Spiel vom vorletzten Jahr vom Besen geschubst, und ihn somit für eine Woche in den Krankenflügel verbannt hat. Ich weiß nicht mal, ob sie sie wegen der gebrochenen Knochen so sehr hassen, oder einfach nur, weil sie Sirius' Meinung nach für den Sieg der Slytherins verantwortlich war.
Amelia Stradford, ich weiß nicht viel über sie. Ich weiß auch nicht, was sie „wirklich geschafft" haben soll. Ich wüsste gerne, warum es so wichtig ist, dass ich es bloß nicht wissen darf.
*****
Es ist so verdammt kalt draußen.
Ich muss wahnsinnig geworden sein, bei diesem Wetter freiwillig das Schloss zu verlassen.
Und ja, wenn James mich ansieht, mit seinem dummen Schal und seinem dummen Lächeln, bin ich mir ziemlich sicher, dass ich wirklich wahnsinnig geworden bin.James' Wangen sind gerötet. Ich wette, sie sind eiskalt. Meine zumindest sind so kalt, dass ich sie nicht ein mal richtig spüren kann. Und es ist mir egal.
Wann hab ich nicht aufgepasst? Wann hab ich mich mit Sirius' bestem Freund angefreundet? Wann hat mein Kopf eine dreihundertsechzig-Grad-Drehung gemacht, sodass das einzige, woran ich denken kann, verdammt noch mal James Potter ist?
Ich bin wahnsinnig. Ein verdammt noch mal Wahnsinniger, genau wie der Rest meiner Familie, und es könnte mir nicht egaler sein, weil der Schnee gestern Nacht aufgehört hat, wie verrückt aus den Wolken zu rieseln, und die Luft klar ist, und ich auf dem kleinen Dach über dem Hufflepuff Turm sitze, und es so kalt ist, dass ich meine Finger nicht mehr spüre, und doch mehr spüre, als im ganzen vergangenen Jahr.
Ich bin wahnsinnig. Ich bin wahnsinnig, und ich bin wahnsinnig glücklich.
Unten liegt Schnee. Auf den kleinen Dächern vom Schloss liegt Schnee, und dort, wo ich gerade sitze, würde auch Schnee liegen, wenn ich ihn nicht weggeschmolzen hätte.
Überall ist Schnee, und ich habe vergessen, wie sehr ich Schnee mag. Irgendwo in meinem Kopf gibt es diese Erinnerung von mir und Sirius, wie wir auf einem zugeschneiten Feld sitzen, alleine, weil Sirius mich zuvor an der Hand genommen hatte und wir gegangen waren, weggegangen. Oh, wie verdammt viel Ärger er dafür bekommen hat - aber es war uns egal. Weil wir den Schnee geliebt haben, und weil wir Spaß hatten. Verdammt, ich liebe Schnee.
Ich sollte wieder weglaufen. Auch wenn ich das nicht brauche, in dem Moment, um den selben Spaß in mir zu tragen, so verdammt lebendig, dass ich schreien möchte vor lauter Glück, verdammt.
Ich sehe nach links. Hinter dem Schloss kann ich einen kleinen Teil vom großen See erhaschen, der zugefroren ist. Ich wette, ein paar Schülerinnen und Schüler benutzen ihn noch zum Eislaufen.
Ich sehe nach rechts. Sogar der Wald sieht freundlicher aus, mit den schneebedeckten Baumkronen. Obwohl mir bewusst ist, dass er das keineswegs ist.
Ich sehe nach vorne.
Und für einen kurzen Moment beobachte ich, wie James Potter vor mir durch die Luft fliegt, wie er seine Hände fest um den Besen geschlossen hat, wie der Wind ihm ins Gesicht schlägt und ihm die Haare nach hinten kämmt, und wie seine strahlend weißen Zähne herausstechen, weil er seine Lippen einen Spalt weit geöffnet hat, was mir absolut auffällt, obwohl er einige Meter von mir entfernt ist. Weil er so auffallend ist. Weil James Potter so unfassbar auffallend ist, dass es mir schwer fällt, mich daran zu erinnern, wie es war, als ich ihn noch nicht bemerkt habe.
Für einen kurzen Moment denke ich, alles wäre gut so, wie es ist.
Für einen kurzen Moment denke ich, würde ich so weitermachen, könnte ich alles überwältigen, das mich zu überwältigen scheint.
Für einen kurzen Moment sehe ich die Welt.
Ich sollte weglaufen. Aber nicht jetzt.
Jetzt gerade ist alles gut.
Später.
*****
Uhm ja, hi ich lebe noch:)
Ich lad jz einfach alles hoch, was ich habe, cause why not haha
Ich hab btw meinen Nickname geändert weil ich mit dem alten nicht mehr comfortable war. Nur damit ihr Bescheid wisst und keiner verwirrt ist haha
- q<3
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D E A L | Jegulus-FanFiction Deutsch
FanfictionFür einen kurzen Moment beobachte ich, wie James Potter vor mir durch die Luft fliegt, wie er seine Hände fest um den Besen geschlossen hat, wie der Wind ihm ins Gesicht schlägt und ihm die Haare nach hinten kämmt, und wie seine strahlend weißen Zäh...