Es glitzerte. Ich konnte von der hohen Brücke, den Grund von dem See erkennen. Es war so klar und rein. Ein perfekter sonniger Tag um sich frisch zu machen, aber ich hatte etwas Anderes vor. Mein Blick schweifte in die Richtung. Nur noch paar Meter und dann würde ich vor der Haustür stehen. Nicht von irgendjemanden, sondern die von den Anemo-Archon. Es erstreckten Mauern hoch in die Luft. Türme an jeder Ecke stationiert und ein einziger Eingang -was ich von hier aus sehen konnte- war der Durchgang nach Mondstadt.
Ich freute mich. Ich hatte schon immer vorgehabt, in diese Stadt zu reisen und alles zu begutachten. Immerhin war es die Stadt der Freiheit. Die Geschichte genau wusste ich nicht. Aber dafür war ich doch gerade da.
Ich summte vor mich hin und behielt mein Lächeln. Mit den Armen schwang ich etwas und hüpfte laufend wie ein kleines Kind zum Tor. Von dem See hatte ich mich noch verabschiedet, falls das überhaupt einer war, und ging meinen Weg weiter. Die gepflasterte Brücke ließ ich ebenso hinter mir und machte mich mit dem neuen Boden vertraut, was ich eigentlich sonst kannte.
„Stehen geblieben!", forderte mich plötzlich eine Stimme auf, „Unbefugte haben momentan keinen Zutritt!".
In meinem Kopf kreisten Fragen. He? Wollen die mich veräppeln? Wiesoo? Was ist passiert? Ich bin doch gerade erst gekommen und ausgerechnet dann soll ich wieder nach Hause?
Mich durchdrangen die Blicke, als ich nicht zurückgewichen bin. Stattdessen hatte ich auf sein Befehl gehört und tat nichts mehr. Ich versuchte mir die Fragen in mir zu beantworten, bevor ich zu jeden dieser Wächter aufsah und zählte wie viele es waren.
„Eins.. Zwei.. Zwei?", fragte ich.
„Z-Zwei?", fragten sie verwirrend.
„Was ein Mangel an Personal. Wenn ich "unbefugte Person" euch beide einfach so besiegen könnte, wo bleibt der Nachschub?", sie sahen mich nachdenklich an und hoben einen Augenbrauen.
„Ehm.. Eh– Was geht dich das an?!", fragte der eine leicht aufgebracht und hielt seine Waffe, sein Speer, vor meiner Nasenspitze, aber ich schreckte mich nicht zurück. Ich hielt mein Zeigefinger an die Klinge und lächelte freundlich weiter.
„Sehe ich denn wirklich so boshaft aus?", ich sah von der einen Klingenseite zur nächsten und beobachtete die beiden Soldaten, der Zweite immer noch nichts unternahm, bis er sich zusammengefasst hatte.
„Ehem!", gab er ein Laut, darauf sein Kamerad sein Speer von mir zog, „Wir lassen sie passieren. Aber, kleines Fräulein, wenn du irgendein Unfug anstellst, bist du dran. Hast du es verstanden?".
Ich nickte und bedankte mich liebevoll bei den zwei Männern und ging fröhlich weiter, als wäre das vorhin nie passiert. Ich sah denen auch nicht mehr nach, sondern blieb bei meiner nächsten Überraschung hängen. Eine lang nach hinten gezogene, breite und flache Treppe lag vor mir. Viele Menschen, wenn man es so sagen konnte, gingen verstreut durch die Mitte. Sprachen andere an und kauften von den Ladenhäuser etwas ab. Wohl war das der Marktviertel von Mondstadt.
Ich blieb weiterhin stehen und beobachtete noch immer die Gegend. Fast alle Häuser ähnelten sich. Weiße Wände, Holz als Fassade, türkisgrüne Fenster und rote Dächer. Die Idee gefiel mir. Nur irgendwie wirkte das kalt und traurig. Das passte nicht, dafür, dass es die Stadt der Freiheit war.
Und schon musste ich meinen Weg fortsetzen, weil ich einen unangenehmeren Blick spürte. Die Soldaten hatten immer noch ihre Augen auf mich gerichtet. Wohl mochten sie mich nicht, dabei bin ich gerade erst von meiner langen Reise angekommen..
Sobald ich zwischen den Menschen lief, viele Sätze an mir vorbeiflogen und mir kleine Läden anschaute, blieb ich bei einem Platz stehen. Ein Springbrunnen war genau der Mittelpunkt. Wasser schoss in die Höhe und kleine Tropfen fielen ganz sanft auf mein Gesicht. Es war wie Regen, nur mit weniger Flüssigkeit.
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Butterweiche Klänge | Venti ff
FanfictionAls er sie zum ersten Mal sah, waren es die goldenen Augen, die nach innen braun verliefen, der Grund, wieso er wie sie hängen blieb. Es glich den Sternen, die nur in der Nacht zu sehen waren. Ihre platinblonden Haare, die eine Kopfseite ein bissche...