15| Apfelkuchen

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Noch am gleichen Tag holten wir Albedo ab und gingen nach Hause. Wegen meiner Verfassung dauerte das ein wenig, bis wir ankamen. Es war bereits Vormittag, weil der Schlaf sehr lange bei uns angedauert hatte. Dann noch das Frühstück bei Diluc und das hatte ebenso lange gedauert wie Albedo aufzusuchen und mit uns zu nehmen. Den Typen, den ich überhaupt nicht mochte. Ich meine, der ist halt seltsam und man muss ja nicht jeden mögen, richtig?

Ich stand im Flur. Ich hatte befürchtet, dass das alles noch verwüstet und die Tapeten abgefackelt waren, aber es war wieder in einen guten Zustand. Genau wie ich das erste Mal in das Haus eintrat. Ich wusste nicht wie er das geschafft hatte, aber ich stand vor der Haustür für ungefähr fünf Minuten, bis mir Venti in mein Sichtfeld kam, mit einbezogen Albedo.

Sie sahen mich an. Ventis Augen sagten mir, dass er genervt war. Albedo hingegen behielt die Welpenaugen, die ich kannte.

„Nächstes Mal benutzt du nicht dein Göttliches Auge, Cieli", er kam mir ein Schritt bedrohlich näher, so das ich erkennen konnte, wie er es ernst meinte, „Noch einmal und dann wirst du sehen, vor wem du dich eigentlich fürchten musst".

Gewitterwolken tauchten über sein Kopf auf. Ja, so könnte man es meinen, allerdings riss er sich noch zusammen, da wir einen Gast hatten, den man auch als ein Zuschauer bezeichnen konnte. Bis jetzt stand er im Hintergrund und beobachtete das Szenario.

„Ich kenne dich zu gut, Venti. Du wirst es niemals wagen ein Finger auf mir zu legen- H-Hey!", er nahm meine Hand und zog mich hinter sich her in das Wohnzimmer, „So war das nicht gemeint!", brachte ich heiser aus mir und wurde auf die Couch gebracht, wo ich zugegeben ein zufriedenes Seufzen aus mir brachte. Das Stehen war für meine Beine anstrengend und mein Oberkörper machte es mir auch gerade nicht leicht.

„Albedo, ich verlasse mich darauf, dass du ein Auge auf sie behältst. Ich muss zu Diluc und wer weiß was das Weib alles für Unsinn anstellen wird", er warf mir warnend ein Blick zu, was ich komplett ignorierte.

„Sicher doch, wir sehen uns dann später", nickte Albedo verständnisvoll, „Deine Freundin und ich werden uns schon etwas einfallen lassen, wo wir unser Vergnügen finden, damit ich sie nicht langweiligen werde".

„Keine Experimente. Keine gefährlichen Sachen und- Uhh, ich muss gehen", Venti kam noch zu mir, umarmte mich sanft und ging aus sein Haus. Ich hörte das, da die Tür zufiel.

Albedo blieb vor Ort und Stelle stehen. Er sah die ganze Zeit zu mir, bis er seine Augen endlich von mir abwandte und sich im Wohnzimmer umschaute. Ich hingegen starrte danach nach draußen und lehnte mich vorsichtig zurück, was mir sehr gut tat. Ich schloss meine Augen und genoss diese Entspannung. Dabei warf ich mein Kopf in den Nacken, was ich schnell bereute und mich einfach nur zurücklehnte und den Wald vor mir beobachtete.

Die Bäume hatten sich kaum verändert und die Grashalme waren immer noch frisch grün. Gar nichts hatte sich verändert. Die Atmosphäre, wenn man sich in dieses Haus befand und die Gegend beobachten konnte, war angenehm, beruhigend und herrlich. Auch war sie romantisch und einzigartig.

Ich blieb sitzen und ein sanftes Lächeln huschte über meine Lippen. Für mich wirkte das Haus voller Zauber und Magie. Voller Geheimnisse, die entlüftet werden wollten. Aber ich kannte so gut wie jede Ecke dieses Hauses. Es war das Gefühl, das mich dazu brachte so zu denken und so zu fühlen. Es war warm und man fühlte sich sicher.

„Cieli, so lautet doch dein richtiger Name, oder?", fragte mich Albedo, zu diesen ich sah und beobachtete, wie er um die Couch ging um sich darauf zu setzen. Ein Platz rechts von mir, mit einen kleinen Abstand.

„Ja, das ist richtig", stimmte ich zu, „Was ist damit?".

„Nun, anfangs nannte man dich Flavia. Doch jetzt nennt man dich Cieli", er sah mich an, „Flavia ist ein Deckname, der deine Identität verbergen soll. Wozu benutzt du ihn?".

Butterweiche Klänge | Venti ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt