Love in Seoul (Jungkook FF)

Kai

Zoe's Sicht:

Heute treffe ich mich mit Kai und muss vorher noch ein paar Sachen erledigen, bevor ich mit BTS einen Monat nach Japan reise. Also setze ich mich in mein Wohnzimmer, hole die Drehbücher raus, die Shuu mir über die Zeit geschickt hatte und fange an zu lesen und Notizen reinzuschreiben. Um 14 Uhr kommt jemand, der die Drehbücher abholt, also muss ich alle bis dahin fertig bekommen. Ich nehme mir gerade das dritte Drehbuch und sehe, dass es einen japanischen Titel hat, ich schaue verwirrt und öffne die erste Seite, es ist wirklich ein Drehbuch aus Japan, aber was macht es hier? Es ist nicht das Problem, dass es auf Japanisch ist, dies spreche ich fließend, aber ich hatte Shuu eigentlich gesagt, dass ich keine Serien mehr drehen werde, die sich nicht innerhalb in Südkorea befinden. Ich entscheide mich dazu Shuu anzurufen und nachzufragen wie dieses Drehbuch zu mir gelangen konnte. Ich schnappe mir mein Handy und wähle seine Nummer.

"Hallo Zoe, was gibt es?", fragt direkt, nachdem er rangegangen ist. "Ja hey, ich gehe gerade die Drehbücher durch und habe ein japanisches in der Hand, wie kommt es denn dazu?", frage ich direkt drauf los. "Ah ja das, ich weiß, dass du eigentlich keine Auslandsaufträge was Filme und so angeht, aber dies könnte für dich der Durchbruch sein! Das Drehbuch ist von dem berühmtesten Autor in Japan geschrieben worden und nur die besten der besten sind an dem Dreh beteiligt!", erklärt er mir aufgeregt. "Ah ja und was hat das mit mir zu tun?", frage ich misstrauisch. "Der Autor will explizit, dass du die weibliche Hauptrolle spielst und ich konnte nicht anders als Ja sagen, die Serie ist jetzt schon so unglaublich bekannt in Japan und den angrenzenden Ländern und sie können es jetzt schon kaum erwarten, dass sie rauskommen wird und dabei ist das Casting nicht mal angefangen!", erklärt er mir. Ich stöhne auf, er hat schon recht, wenn ich mitspiele und die Serie wirklich so erfolgreich wird, könnte mich das hochkatapultieren und wenn man an den Stress mit meinem Ex denkt, könnte ich das echt gebrauchen. "Shuu du weißt doch, dass ich bei meiner Familie bleiben wollte und dann soll ich nach Japan verschwinden?" "Ich weiß das doch, aber ich bitte dich, schau dir das Drehbuch erstmal an und dann kannst du entscheiden, wenn du es nicht willst, schmeiß es einfach in deinen Mülleimer und dann hat sich die Sache erledigt, aber falls doch der Dreh beginnt erst in 2 Monaten, bis dahin hast du die neue Run Staffel abgedreht und der Dreh ist für ein halbes Jahr geplant du wärst wieder in Korea, bevor die neue Staffel beginnt!", argumentiert er. Ich denke kurz nach und sage dann: "Na gut, anschauen tut ja nicht weh" "Genau!", sagt er erleichtert. "Dann fange ich mal an, auf Wiedersehen Shuu", ohne eine Antwort abzuwarten, lege ich auf. Ich fühle mich nicht wohl dabei, aber fange an das Drehbuch zu lesen und meine Notizen dazu zu machen.

Nach einer Stunde bin ich fertig und verdammt Shuu hatte recht. Die Story ist so weit echt gut und mir ist jetzt schon klar, dass die Serie ein riesengroßer Erfolg wird, selbst wenn keine berühmten Gesichter darin vorkommen werden. Hinzukommt, dass mich die ganze Story anspricht, es ist etwas Neues, etwas was ich bisher noch nie auch nur ansatzweise gemacht habe.

Es geht um eine junge Studentin, die mit ihrem ersten Freund zusammen gezogen ist, dies stellte sich jedoch als ihr größter Fehler heraus. Mit der Zeit entwickelt er sich zu einem eifersüchtigen Schläger, der sie jeden Tag misshandelt und sie im Grunde nur zu Hause einsperrt. Nachdem ihr Freund sie mit einem Kommilitonen gesehen hatte, flippt er vollkommen aus und wartet zu Hause, um sie halb tot zu prügeln. Der Kommilitone hatte aber nur die Verletzungen bei ihr entdeckt und ihr ans Herz legen wollen, dass sie eine Wahl hat und dies nicht ertragen müsste, sie müsste nur den Mut fassen etwas zu ändern. Nachdem die Protagonisten blutend auf dem Boden legt und versucht ihre Schmerzen zu ertragen liegt ihr Freund in ihrem Schlafzimmer und schläft. Sie denkt über die Worte, nach, die ihr Kommilitone zu ihr gesagt hat und schafft es, ins Wohnzimmer zu gelangen, dort nimmt sie eine Schachtel Streichhölzer und zündet alles in der Wohnung, was nur geht. Inmitten der ganzen Flammen fühlt sie sich zum ersten Mal frei und als Herrscherin ihres eigenen Schicksals. Mit einem leichten Herzen stirbt sie und ihr Freund in den Flammen. Ihr war klar, dass sie nicht in den Himmel kommen wird, aber das war ihr egal, sie konnte geschändet und mit den ganzen Narben in ihrem Herzen nicht weiterleben, aber sie wollte ihn auch nicht davon kommen lassen oder jemanden anderen dieses Leid antun. Doch statt in der Hölle zu sein und Qualen zu erleiden, wird sie als Geist in die Welt zurückgeschickt. Sie erhält die Chance auf Vergebung Gottes, indem sie anderen Menschen hilft, wieder auf den richtigen Weg zu kommen, nicht den Selbstmord zu wählen und ein glückliches langes Leben zu führen. Schafft sie dies, wird sie ins Paradies gelassen. Zuerst versteht die Protagonistin nicht, warum ausgerechnet sie diese Chance erhält und wie sie anderen das Schöne im Leben zeigen soll und sie abhalten soll ihre Qualen zu beenden, wenn sie es nicht besser gemacht hat, wenn sie selber nie Glück in ihrem Leben erfahren hat.

Das Ende stand noch nicht fest, aber ich weiß, dass es nur großartig werden wird. Irgendwie kann ich mich sogar mit der Protagonisten identifizieren. Sie wollte eigentlich nur geliebt werden und stattdessen ist sie von der einen Hölle, die sich ihre Familie nannte in eine schlimmere Hölle gelandet. Nachdem ich den Kontakt zu meiner Familie so gut wie verloren hatte, habe ich im Grunde auch nur nach jemanden anderen gesucht, der mir die Liebe geben sollte, die ich aufgrund meines Lebens nicht von meiner Familie bekommen sollte, aber wie es geendet hat weiß mittlerweile ja jeder. Statt mich umzubringen habe ich mich in noch mehr Arbeit gestürzt als sowieso schon und meinen Körper auf diese Art und Weise runter gewirtschaftet. Warum sind es eigentlich immer Frauen, die auf so einer Art und Weise leiden müssen, Männer besaufen sich nur schlafen mit einer beliebigen Frau und sind dann darüber hinweg, wenn sie überhaupt etwas fühlen!

Ich lege das Drehbuch erstmal weg und entscheide die anderen fertigzumachen bevor ich eine Entscheidung treffen werde. Kurz vor 14 Uhr bin ich fertig und nehme mir das Drehbuch in die Hand, was mir so unglaubliche Kopfschmerzen bereitet. Shuu hat recht, es ist perfekt für mich und meine Karriere und ich liebe das Schauspielern, ich wäre dumm, wenn ich dies nicht machen würde. Doch dann ist dort mein Bruder und auch der Rest meiner Familie, jetzt wo ich ihnen wieder näher komme und zum Leben meines Bruders gehöre. So wie er in meines kann ich doch nicht wieder verschwinden? Das würde ihm das Herz brechen und auch meines. Es klingelt an meiner Tür und ich seufze auf. Ich schnappe mir die Drehbücher auf meinem Tisch und gehe an die Tür. "Hallo, ich bin hier um die neuen Drehbücher abzuholen", kommt es von dem Jungen an der Tür. "Ja, hier sind sie", sage ich und drücke sie ihm in die Hand. "Gut, dann bringe ich sie sofort in die Agentur, ihnen noch einen schönen Tag!", sagt er verbeugt sich und macht sich dann wieder auf den Weg. Ich schließe die Tür hinter mir, lehne mich an diese, hoffentlich habe ich die richtige Entscheidung getroffen! Doch ich kann nicht weiter darüber nachdenken, da ich mich fertig machen muss für das Treffen mit Kai.

Um 16 Uhr komme ich im Restaurant an und werde in den Raum geführt, in das Kai und ich die letzten male, immer gegangen sind. Im Raum drin sehe ich, dass Kai schon an dem Tisch sitzt und die Karte inspiziert. "Zoe!", er steht auf und nimmt mich in den Arm. "Ich finde es auch schön dich zu sehen!", erwidere ich die Umarmung lachend. Wir setzen uns hin und mir wird ein Glas Wasser hingestellt. "Schon aufgeregt wegen morgen?", fragt er, nachdem wir uns was zu Essen bestellt haben. "Und wie, das alles ist etwas ganz Neues für mich und ich hoffe echt, dass ich nichts falsch machen werde oder irgendjemanden in dem Weg stehen werde", ich schaue ihn erledigt an, doch er muss nur lachen. "Du machst dir wirklich um die unnötigsten Dinge Gedanken! Sieh es mal so, du kannst persönlich sehen, wie dein Bruder so arbeitet und Erfahrungen sammeln", seine Worte lassen mich gleich leichter fühlen.

Während dem essen reden wir noch über belangloses und machen uns zu Fuß auf dem Weg Richtung meines Zuhauses. "Ich werde dich in Seoul echt vermissen, während du durch Japan reist und tolle leckere Sachen ist, muss ich hier bleiben und trainieren", schmollt er. "Es gibt hier bestimmt genug japanische Restaurants und die liefern bestimmt auch ins Entertainment!", lache ich über sein verhalten. "Ja, aber das ist nicht dasselbe, in Japan hat man nochmal ein ganz anders Gefühl dabei und dazu bist du nicht dabei!", kommt es weiter von ihm. "Okay, wenn ich wieder zurück bin gehen wir beide in ein japanisches Restaurant und essen so viel japanisches Essen wie in uns reinpasst!", ich drehe mich zu ihm und schaue ihn in die Augen. "Versprochen?" "Versprochen!", sage ich und halte ihm den kleinen Finger hin, er harkt sich ein und wir verschränken unsere kleinen Finger wie bei einem Schwur. "Schick mir tausend Bilder von allen coolen Orten, die du entdeckt hast", fügt er noch hinzu. Ich muss lachen und laufe weiter. Vor meiner Wohnung bleiben wir stehen. "Jetzt heißt es wohl erstmal verabschieden!", schmollt er wieder. "Ja, aber ja nicht für immer!", versuche ich ihn zu beschwichtigen. "Genieß es!", sagt er noch und nimmt mich wieder in den Arm. "Das werde ich und du trainiere hart!", antworte ich und drücke auch einmal fest zu. "Ich muss jetzt hoch und meine Koffer packen, auf Wiedersehen Kai" "Auf Wiedersehen!", sagt er, ich mache mich auf den Weg nach oben und er bleibt noch einen Moment stehen und schaut mir hinterher.

Oben angekommen schmeiße ich meine ganzen Sachen in eine Ecke und krame meinen Koffer raus, ich hätte echt nicht gedacht, dass ich den so schnell wieder brauchen werde. Ich packe alles rein von dem ich denke, dass ich dies brauchen werde und nach knapp 2 Stunden bin ich fertig. Ich werde morgen früh aufstehen müssen, also entscheide ich mich jetzt schlafen zu legen. Ich stelle meinen Wecker auf 6 Uhr, mache mich fertig und lege mich dann hin. Ich habe gar nicht gemerkt wie erschöpft ich war, aber schlafe augenblicklich ein.