Escape

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Zoe's Sicht:

Aus Luftmangel lösen wir uns, doch mehr als ein paar Zentimeter gehen wir nicht auseinander, um uns in die Augen schauen zu können. "Wow", kommt es von ihm und ich kann ihm nur zustimmen. Mein Kopf schafft es immer noch nicht, die Situation zu verarbeiten, ihm scheint es aber nicht anders zu gehen. "Und jetzt?", fragt er dann, nachdem ich endlich mal die Haustür zu gemacht habe. Nachdem ich endlich geschafft habe alles zu verarbeiten, kommt in mir direkt die Reue auf. "Das darf sich nie wieder wiederholen!", antworte ich ihm und laufe in meine Küche, um ein Glas Wasser zu trinken, das mich wieder etwas runter bringen soll. "Wie meinst du das?", er schaut mich aufgebracht an.

"Jungkook, du bist einer der besten Freunde meines Bruders, ein K-pop Star und wir beide haben einen Vertrag unterschrieben!" "Und wenn schon! Hobi ist dein Bruder, der wird das schon verstehen und sonst müssen wir es doch niemanden sagen!", er wird etwas lauter. "Sowas kommt immer an Licht, ich erinnere dich an Dawn und Hyuna oder Jihyo und Daniel?", werde auch ich lauter. Er schaut mich nur traurig an und scheint nicht genau zu wissen, was er sagen soll. Dann kommt er mir näher und nimmt meine Hände in seine: "Hast du denn gar nichts dabei gefühlt? Zoe, ich habe tiefe Gefühle für dich und du kannst mir nicht sagen, dass du sie nicht auch für mich hast", ich weiß nicht, was ich antworten soll. Auf der einen Seite hat er ja recht, ich empfinde etwas für ihn, das über alles, was ich je empfunden habe, hinaus geht, aber dann ist dort der Gedanke, dass es einfach nur falsch ist. "Und wenn schon, ich kann sowas meinem Bruder nicht antun und auch nicht dir oder mir, wenn das herauskommt, dann wirkt sich das schlecht auf unsere Karriere aus und nicht nur auf unsere, sondern auch auf die anderen Jungs. Wenn Army herausfinden sollte, dass du eine Freundin hast, werden sie davon ausgehen, dass, die anderen sechs auch eine haben, das geht nicht!"

Ich entziehe ihm meine Hände und schaffe wieder einen Abstand zwischen uns, ich schaffe es noch nicht mal ihm in die Augen zu sehen. Meine Worte müssen in ihm wohl etwas bewirkt haben, denn von ihm kommt kein Wort mehr und man sieht auch keinerlei Bewegung, selbst seine Hände sind noch in der Position als, ob er meine halten würde. "Wenn du denkst, dass ich dich jetzt einfach gehen lasse und alles vergesse, dann hast du dich getäuscht! Ich habe es endlich geschafft zu meinen Gefühlen zu stehen, den Mut gefunden hierher zu kommen und dir alles zu sagen! Ich weiß, dass du dasselbe fühlst, wie ich und ich werde dich davon überzeugen, dass es das richtige ist, es zumindest zu versuchen!", seine Worte schockieren mich. Versteht er nicht, dass es hier nicht nur um mich und ihm geht, sondern um tausende weitere Menschen, wenn das herauskommt würde es Millionen von Herzen brechen und so viele Leben zerstören oder auch Karrieren. "Bitte geh!", schaffe ich am Ende nur zu sagen, er hat einen traurigen Blick in seinem Gesicht, aber nickt mit dem Kopf. An meiner Haustür dreht er sich noch einmal um und sagt: "Ich werde dich mit Sicherheit nicht so leicht ziehen lassen, ich will dich in meinem Leben haben und ich weiß dir geht es nicht anders, also mach dich bereit darauf und verschließe dein Herz nicht vollkommen vor mir!", damit schließt er die Tür hinter sich.

Mit dem Schließen der Tür löst er alle meine Gefühle aus, ich fange urplötzlich an zu weinen und bekomme panische Schnappatmung. Alle positiven und negativen Gefühle überfluten mich und ich breche auf meinem Küchenboden zusammen. Ich weiß nicht wie lange ich dort auf diesem Boden saß, zusammen gekauert und laut weinend, doch irgendwann besitze ich nichts mehr das ich rausweinen könnte und auch meine Stimme hat mittlerweile versagt. Ich weiß nicht, was ich tun soll, auf der einen Seite würde ich Jungkook einfach nur hinterher laufen wollen, mich in seine Arme werfen und nie wieder loslassen. Es macht mich glücklich zu wissen, dass meine Gefühle nicht unerwidert sind und ich eine Möglichkeit hätte, mit ihm mein Leben zu verbringen. Doch auf der anderen Seite schmerzt dieses Wissen so unglaublich, dass ich wünschte einfach zu sterben. Zu wissen, dass es die Möglichkeit gäbe, aber es nie passieren darf, ihm nahe zu sein. Und doch darf ich ihn nicht berühren oder gar küssen, in meine Arme nehmen, da es mehr schaden würde als alles andere.

Love in Seoul (Jungkook FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt