Love in Seoul (Jungkook FF)

Taki Minohoka

Jungkook's Sicht:

Mein Herz klopft immer noch verrückt in meiner Brust, ein paar Sekunden später und ich hätte sie geküsst. Ein paar Sekunden später und die anderen hätten gesehen, wie ich sie küsse und trotzdem nervt es mich, dass ich es nicht einfach getan habe. Es ist mittlerweile einfach nur schmerzhaft in ihrer Nähe zu sein, sie zu riechen, zu spüren, aber ihr nicht auf diese Weise nah kommen zu dürfen. Nicht mal einen Widerstand in ihren Augen zu sehen, lässt mich hoffen, dass sie dasselbe empfindet, dass sie mich auch so sehr wollte wie ich sie. Natürlich weiß ich, dass sie es wohl nicht lustig gefunden hätte, wenn ihr Bruder uns gesehen hätte, aber ich halte es wirklich nicht mehr lange aus. Wir fahren noch ein paar Dinger, doch ich schaffe es nicht mich darauf zu konzentrieren, da nur sie in meinem Kopf herumschwirrt. Gemeinsam gehen wir zum Wagen und brechen auf in die nächste Stadt und damit wieder in den nächsten Konzertstress.

Die anderen sind alle sofort eingeschlafen, auch Zoe ist augenblicklich eingeschlafen, nachdem wir losgefahren sind. Ich jedoch sitze neben ihr und lasse alles immer wieder durch den Kopf gehen. Doch dies ändert sich sofort, nachdem ich einen Druck auf meiner Schulter spüre, einen Blick zur Seite lässt mich sehen, dass Zoe ihren Kopf auf diese gelegt hat und sofort fängt mein Herz wieder an schneller zu schlagen und mein Kopf ist leer. Ich nehme ihre Hand in meine und verschränke unsere Finger ineinander, dann schließe ich meine Augen und fange an sie einfach nur zu spüren, ihre Nähe zu genießen. Mein Körper fährt runter und ich lasse mich einfach fallen, alles andere ist wie weggeblasen und ich falle immer mehr in einen tiefen Schlaf.

Zoe's Sicht:

Langsam wache ich aus meinem erleichternden Schlaf auf und merke etwas an meiner Hand. Als ich meine Augen öffne, sehe ich, dass meine Hand mit einer anderen verflochten ist, einen Blick zur Seite, verrät mir, dass die andere Hand Jungkook gehört, der wohl immer noch am Schlafen ist. Sofort ziehe ich meine Hand zurück und schaue mich um, zu meiner Erleichterung ist außer mir kein anderer wach. Ich versuche meine Atmung wieder in einen normalen Zustand zu bringen und meine Gedanken zu kontrollieren. Nachdem ich meinen Körper auf einen Normalzustand gebracht habe, lehne ich mich erleichtert zurück und versuche in meinen Kopf zu erklären, wie es dazu kommen konnte, kann mir aber keinen Reim darauf machen, außer das Jungkook meine Hand genommen hat, doch auch dies kommt mir surreal vor. Ich versuche mich abzulenken, indem ich mir meine Mappe nehme und die nächsten Termine vorbereite.

Am späten Abend kommen wir am Hotel an, während die Jungs direkt schlafen gehen. Telefoniere ich mit Shuu, um über die letzten Tage zu reden oder gehe meine ganzen Mails durch. Um kurz nach drei gehe dann auch ich ins Bett, da ich bald wieder aufstehen muss. Um acht weckt mich dann mein Handywecker und ich mache mich direkt auf den Weg zum heutigen Auftrag. Die Jungs sind schon um sieben Uhr aufgebrochen, da sie heute Abend schon ihr Konzert haben und eine Menge vorbereiten müssen. Heute werde ich nicht dabei sein können, da nebenbei eine Filmpremiere läuft, zu der ich eingeladen wurde, ich weiß zwar nicht ganz wieso, aber Shuu wird schon seine Gründe haben, wieso er dies bestätigt hat.

Zuerst steht für mich ein Bikinishooting an, da der Sommer jetzt kommt und die Badesaison bald ansteht. Solche Shootings sind mir immer am unangenehmsten, da ich oft wenig anhabe und der Fokus auf meine Kurven gesetzt wird und man oft mehr Blick auf bestimmte Zonen hat, als ich es gerne habe. Hinzukommt, dass ich mit einem Malemodel arbeiten muss, der seine Finger nicht unbedingt an den Stellen lassen kann, an denen sie platziert, worden. Doch leider gefällt es dem Fotografen, wenn er mir näher kommt als nötig, also lass ich es einfach über mich ergehen und hoffe dies schnell über die Bühne zu bringen. Nach knapp vier Stunden sind wir dann endlich fertig und ich flüchte regelrecht vom Set zurück ins Hotel.

Dort angekommen schminke ich mich zuerst ab und springe dann unter die Dusche. Mein Make-up Team kommt auch gleich, um alles fertigzumachen, das Outfit ist schon da und muss nur noch angezogen werden. Ich habe mich für ein etwas wilderes Outfit entschieden, ein Lederkleid und kniehohen Lederstiefel, ich kann mir selten mein Outfit selber zusammenstellen, aber wenn ich es kann dann trage ich gerne etwas was man mir normalerweise nicht anziehen würde. Ein Klopfen an der Tür holt mich aus meinen Tagträumereien raus. Vor ihr stehen drei Menschen, zwei Make-up-Artisten und einer für Haare. Ich begrüße sie und sofort geht es los, ich sage ihnen, was ich mir ungefähr vorgestellt habe und sie fangen an. Immer wieder korrigiere ich sie und sie fragen mich, ob es so in Ordnung ist. Über eine Stunde später ist alles fertig, Haare und Make-up sitzen und auch das Outfit sitzt perfekt, das Kleid ist zwar etwas kurz, aber es sollte eigentlich gehen, da es nicht rutscht, dennoch sollte ich aufpassen.

Mit einem Taxi fahre ich zum Kino, indem die Premiere stattfindet, dort werde ich direkt von einem Blitzgewitter begrüßt und meine kleine Show beginnt, lächeln, winken, Fragen beantworten und dann geht es weiter zu meinem vorbereiteten Sitz. Eine halbe Stunde später sind alle da und es gibt eine kurze Ansprache des Autors und Produzenten des Films. Taki Minohoka, ein Mann in der Mitte seiner vierziger Jahren hat das Drehbuch für den Film geschrieben und ihn selber produziert, er ist wohl eine große Nummer in dieser Szene und auch mir kommt sein Name bekannt vor, selbst wenn ich keine japanischen Dramen sehe. Über seine gesamte Rede versuche ich mich daran zu erinnern, woher ich seinen Namen kenne, doch mir fällt es einfach nicht ein. Der Film beginnt und ich entscheide mich dazu, diese Frage auf später zu verschieben.

Der Film war echt gut, es ging, um eine Liebesgeschichte, die nie eine Chance hatte zu wachsen, trotzdem haben die beiden es versucht, scheiterten aber am Ende daran, da niemand für diese war und keiner sie unterstützen wollte. Ich konnte mich voll und ganz in die Geschichte reinempfinden und musste immer wieder an Jungkook und mich denken. Dass ich mich in ihn verliebt habe, ist mit spätestens dann klar geworden, als wir uns fast geküsst hätten. Trotz dessen wird dies niemals eine Chance haben, da es viel zu viele Menschen verletzen würde, zu viele wären dagegen. Da ist es besser, dass man es gar nicht erst versucht und jeglichen Schmerz vermeidet. Wir stehen alle von unseren Plätzen auf und applaudieren für ihn und den Hauptdarstellern, dann machen wir uns auf den Weg nach draußen, da es auch hier eine Aftershowparty geben wird.

Ich setze mich an die Bar und trinke einen alkoholfreien Drink, währenddessen beobachte ich alle anderen wie sie sich unterhalten oder ausgelassen feiern, auch ein paar Darsteller des Films kann ich erkennen. "Jung Zoe, es freut mich das sie kommen konnten!", höre ich eine Stimme von der Seite. Ich drehe mich um und sehe Taki Minohoka vor mir stehen, mit einem breiten Grinsen und einem Drink in der Hand. "Danke, mich freut es auch hier zu sein", antworte ich etwas verwirrt, da ich keine Ahnung habe, warum er ausgerechnet auf mich zukommt. "Es hat mich gefreut, als ihr Manager mir das Drehbuch zurückgeschickt hatte, zwar mit vielen Anmerkungen und Forderungen, doch dass sie in meiner Serie mitspielen wollen, ist für mich eine große Ehre!", sofort kommt in mir ein Geistesblitz auf und ich verstehe sofort, woher ich seinen Namen kenne. Er ist also der angesagte Drehbuchautor mit der unglaublich faszinierenden Geschichte. Jetzt sehe ich auch die Ähnlichkeiten seines Filmes mit dem Drehbuch, das ich gelesen habe.

"Äh ja, ich kann verstehen, dass jemand wie sie nicht unbedingt gerne Forderungen und Verbesserungen seiner Schauspieler in seinen Werken sieht!", antworte ich und versuche normal in dieser Situation zu bleiben. "Alles gut, ich war sichtlich erfreut darüber zu sehen, dass sich jemand wirklich dafür zu interessieren scheint und nicht einfach nur jeden Auftrag annimmt, egal von wem dieses Angebot kommen mag", erklärt er und setzt sich auf den Hocker neben mir. "Aus diesem Grund habe ich auch alles in die Wege geleitet, um diese Anforderungen zu erfüllen, ich hätte dich sehr gerne als meine Hauptdarstellerin!", kommt es geradeheraus von ihm. In mir bleibt alles stehen, ich habe echt nicht damit gerechnet, dass er dies sagt, nicht bei dem, was ich alles in das Drehbuch geschrieben habe. "Ähm, das freut mich zu hören, nur muss ich noch darüber nachdenken, ich habe auch Aufträge in Korea, die ich erfüllen muss und...", doch er unterbricht mich direkt. "Das ist mir schon klar, ich werde weiterhin mit deinem Manager in Kontakt bleiben, natürlich brauche ich bald eine Antwort, doch noch kann ich es hinauszögern, überlegen sie es sich und geben dann Bescheid. Ihr Manager Shuu bekommt noch ein Datum, bis wann ich eine Antwort brauche, aber bis dahin genießen sie einfach den Abend!", damit verschwindet er.

Mein Kopf ist wie leer gefegt, an sich ist dies eine riesengroße Chance und ich will es auch machen, aber ich will auch bei meinem Bruder bleiben. Ich trinke mein Glas in einem Zug aus, nehme meine Sachen und mache mich auf den Weg nach draußen. Ich brauche jetzt meine Ruhe und dies geht nicht mit den ganzen Leuten und der lauten Musik dort drinnen. Ich setze mich in einem der vorbereiteten Wagen, dass mich zu meinem Hotel fährt. Ich mache mich direkt auf den Weg in mein Zimmer, will nur aus den Sachen raus und in mein Bett verkriechen. Leider klappt dies nicht so ganz, da die Jungs gerade auf dem Gang sind und sich wohl zusammen, in einem Zimmer treffen wollten. "Zoe! Du siehst ja wow aus!", kommt es von Jimin der mich, als erstes bemerkt hat. Die anderen drehen sich sofort zu mir um und starren mich an, mein Bruder schafft es zuerst aus der Starre raus und kommt auf mich zu. "Du siehst erledigt aus", er nimmt mich in den Arm und streicht meine Oberarme rauf und runter. "Und du bist ganz schön kalt", stellt er noch fest. "Ähm ja, ich wollte jetzt direkt schlafen gehen, es war ein anstrengender Tag und ich habe kaum geschlafen euch aber noch ein schöner Abend", antworte ich und flüchte in mein Zimmer.