Teil 35

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"Hey", Marin streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und ich schlage verschlafen die Augen auf. Erstaunt stelle ich fest, dass er komplett angezogen ist.

"Wieso bist du schon fertig?", ich räuspere mich kurz und setze mich auf.

"Kemal hat mich geweckt, der LKW aus Rotterdam ist für heute Nachmittag avisiert, dass heißt wir müssen leider früher zurück", er gibt mir einen kurzen Kuss auf die Stirn und wirft seinen Koffer aufs Bett.

"Ich will aber noch nicht", jammere ich und die Decke rutscht von meinem Busen, als ich mich gähnend strecke. Er hält in der Bewegung inne, seine Sachen von gestern Abend einzupacken, und sieht mich mit lodernden Blick an. Ich räkle mich weiter, so dass ich völlig nackt im Bett liege.

"Ich weiß genau, was du gerade versuchst, vergiss es", er dreht sich weg und holt aus dem Bad seine Waschtasche. Ich stehe auf, streiche im Vorbeigehen mit den Nägeln an seinem Unterarm entlang und verschwinde in die Dusche. Ich fühle mich wie neu geboren und muss unbedingt Linda anrufen, sobald wir in Frankfurt sind. Zurück im Schlafzimmer, fehlt von Marin jede Spur. Die rote Spitzenkorsage sitzt etwas lockerer als sonst, was wohl an der Gewichtsabnahme der letzten Wochen liegt, ich packe ebenfalls meine restlichen Sachen ein und schlüpfe in die schwarze Lederhose. Schließe den Koffer und rolle ihn an die Eingangstür, werfe alles, was noch rumliegt in die Handtasche und versuche, Marin auf dem Handy zu erreichen, doch er nimmt nicht ab. Ein abschließender Blick in die Suite ob wir nicht doch etwas vergessen haben und so mache ich mich mit dem Gepäck auf den Weg nach unten.

Gerade als ich an der Rezeption ankomme, sehe ich, wie er seine Kreditkarte wegsteckt und der Dame ein charmantes Lächeln zuwirft. Sie schmilzt förmlich dahin, was bei seinem Aussehen kein Wunder ist, er trägt eine dunkelgraue Anzughose, dazu ein blaues kurzärmeliges Hemd, die Haare sind perfekt nach hinten gestylt und das Parfüm rieche ich bis hierher. "Darling frühstücken wir noch gemeinsam?", rufe ich extra arrogant und Marin dreht sich ertappt zu mir um.

"Ich bringe schnell unser Gepäck zum Auto, geh doch schon vor", er nimmt mir den Koffer ab und ich sehe ihm etwas verwirrt hinterher. Eifersucht macht sich in meinem Magen breit und ich werfe der Dame von der Rezeption einen bösen Blick zu, bevor ich zum Frühstück verschwinde.

Was ist denn nur los mit mir? Wir haben gestern endlich wieder unbeschwerten Sex genossen, den ich so noch nie mit jemanden zuvor erlebt habe, und heute?! Eiszeit?! Versteh ich nicht, eifersüchtig ich?! Nein, niemals.

Ich entscheide mich für ein Croissant, etwas frischem Obst und bestelle mir einen Milchkaffee. Marin lässt mich erneut warten und so langsam bin ich wirklich angefressen. Ich schreibe Linda, ob sie am Nachmittag Zeit für mich hat, und stecke mir eine große Erdbeere in den Mund, als er mir einen feuchten Kuss in den Nacken haucht.

"Oh der werte Herr, gibt sich die Ehre."

"Aleks, du weißt, dass geschäftliche Angelegenheiten stets Vorrang haben."

Marin setzt sich und die Bedienung serviert ihm ein Omelett mit Schinkenwürfeln und Schnittlauch. "Aber für einen kleinen Flirt hast du Zeit?!"

"Bist du etwa eifersüchtig?", fragt er grinsend und nippt am Kaffee.

"Ich?! Nein, wie kommst du denn darauf?!", ich pikse etwas Schinken und Ei von seinem Teller, stecke es in den Mund und stöhne extra laut beim Kauen. Als ich aufgekaut habe, lege ich die Arme auf dem Tisch ab, beuge mich ein Stück nach vorne, er hat so die perfekte Aussicht in mein Dekolette.

"Sehen wir uns heute Abend? Oder arbeitest du länger?", er sieht mich über den Rand der Tasse an und seine Augen schweifen zwischen meinem Gesicht und dem Busen hin und her.

Dark Rose Band 4 ~ Aleks und Marin ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt