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Es tut mir leid Tae, aber ich tue das für euch beide.

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------ Trigger-Warnung Selbstverletzung und Psychische Krankheiten --------

Mia POV

Die Zeit bis zur USA Tour verging wahnsinnig schnell und entgegen meiner Erwartung schien die Sache mit Tae sich von selbst geklärt zu haben. Er hielt ungewöhnlich viel Abstand zu mir und wenn wir uns sahen, war es nicht unangenehm. Er drängte sich nicht auf oder sonst was. Manchmal machte er ein komisches Kommentar, wenn ich mit Yoongi sprach, aber dabei dachte ich mir nichts weiter. Die anderen Jungs fragten mich eher immer wieder wegen Hyungi aus, sie meinten wir sähen echt süß zusammen aus, was mich eher unwohl fühlen ließ. Ich wollte nicht, dass andere so über uns dachten, es fühlte sich merkwürdig an und ich wollte nicht, dass er wieder Probleme wegen mir bekam.

Eigentlich wollte ich nochmal mit Tae sprechen, aber da er anscheinend so gut mit der Situation umging war es nicht mehr nötig, er tat so als wäre der Kuss nie passiert, also sollte ich das ganze nicht wieder aufwühlen. Es waren nur noch wenige Tage bis zur Tour und die Jungs waren fast rund um die Uhr am Proben, vorbereiten und promoten der Auftritte. Trotzdem fanden die Jungs aber auch Zeit für sich, sie kamen auch oft zu mir und waren immer wieder dankbar, wenn ich ihnen ein paar aufmunternde Worte gab.

Grade verließ ich mit den Jungs den Probenraum Richtung Eingangshalle, als eine ziemlich laute Stimme uns aus dem Gespräch riss. Die Stimme gehörte zu einem Mann und er schien sehr gereizt mit anderen Leuten zu diskutieren.

Neugierig, was wohl hier los ist gingen wir in die Eingangshalle um zu sehen, was vor sich ging, als ich erkannte, zu wem die Stimme gehörte, blieb ich wie versteinert steht. Doch als ich merkte, dass die Stimmung ziemlich gereizt war ging ich schnell dazu.

Seo-yun schrie mittlerweile schon die Sicherheitsleute an, als ich bei meinem ehemaligen Klienten ankam, jedoch als er mich sah wurde er mucks Mäuschen still und fing an zu lächeln.

Da war es wieder dieses unheimliche Gefühl, dieser Schauer, der mir über den Rücken lief. Etwas stimmte hier nicht, absolut nicht.

"Mia! Ich sagte Ihnen ja, dass ich mit ihr verabredet bin." Maulte Seo-yun die Security Männer an und nicht nur die Jungs schauten mich verwirrt an auch ich war sehr verwirrt. Woher wusste er wo ich bin und warum behauptet er, wir seien verabredet?

Seo-yun kam an der Security vorbei und direkt auf mich zu und anstatt stehen zu bleiben machte er die Andeutung, dass er mich Umarmen wollte, doch so nah standen wir uns nun wirklich nicht. Doch grade als ich ihn stoppen wollte kam Tae dazwischen und stellte sich vor mich. Normalerweise wäre ich von der Aktion genervt oder würde sie mehr hinterfragen, doch da ich bei Seo-yun ein so unangenehmes Gefühl hatte war ich ihm einfach nur dankbar. 

"Ich denke diese Nähe reicht. Wer bist du wenn ich fragen darf?" Sprach Tae Seo-yun mit starker Stimme an und da auch die anderen Jungs die Situation unangenehm fanden kamen sie zu ihm und stellten sich ebenfalls vor mich. Wie sehr ich diese Jungs in diesem Moment doch liebe.

Allerdings musste ich mit ihm sprechen, weshalb ich vorsichtig hinter Tae und den anderen vor schaute um Seo-yun anzusprechen, bevor er reagieren konnte.

"Seo-yun, was machst du hier? Kann ich dir irgendwie helfen?" Versuchte ich also diese ganze Situation etwas zu entspannen.

Seo-yun betrachtete mich mit großen Augen. ''Warum bist du einfach gegangen? Du hast mich einfach verlassen, obwohl es mir so schlecht geht. Neulich im Park genauso. Ich dachte du liebst mich wieso läufst du vor mir weg?'' 

Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Ich spürte wie sich die Situation anspannte und überlegte welche Worte ich jetzt wählen sollte.

Mein Körper begann aufgrund der angespannten Situation zu Zittern und ich musste mich wirklich anstrengen ruhig zu bleiben. Denn würde ich mir die Anspannung anmerken lassen könnte hier alles eskalieren.

Ich ging also vorsichtig einen Schritt auf ihn zu, sodass ich nun ohne Hindernisse vor ihm stand, jedoch immer noch mit genug Sicherheitsabstand. Wie kam er auf diese wirren annahmen, wie ich ihm gegenüber empfand? Hatte ich ihm vielleicht falsche Hoffnungen gemacht?

"Es tut mir leid Seo-yun. Ich wusste nicht, dass es dir so schlecht geht. Wenn du willst rufe ich deine Betreuung an und wir können uns alle zusammen setzten und darüber reden." Versuchte ich ihn so gut wie möglich zu beruhigen, doch meine Aussage schien ihn nur noch weiter zu provozieren. Ich wollte grade noch etwas weiteres sagen, als er plötzlich ein Messer aus seiner Tasche holte. Nun war es nicht nur ich, die erschrocken die Luft  einzog auch alle anderen die das ganze mittlerweile beobachteten wurden nervös und bekamen Angst. Ich konnte nebenbei schon hören, wie die Security die Polizei rief und versuchte ihn zu beruhigen, doch er schien sie gar nicht zu hören, sondern sah nur mich an. Nun fing mein Körper noch mehr an zu zittern und langsam konnte ich meine Nervosität nicht mehr verstecken.

"Verstehst du nicht, was ich sage Mia?! Ich brauche DICH und keine andere Betreuung!" Schrie er mich nun laut an und ich erkannte, dass vor Aggression eine Ader an seinem Hals stark hervortrat. Er hielt das Messer bis her einfach nur in der Hand und machte nichts. Ich konnte in diesem Moment nicht einschätzen, ob er eine Gefahr für sich oder für andere war, doch was ich wusste war, das ich unglaubliche Angst hatte. Doch in dem Moment spürte ich Tae's Hand in meiner, wie er mich vorsichtig wieder etwas zurück zu ihnen zog und somit Abstand zwischen mich und Seo-yun brachte.

Doch genau das war grade die falsche Reaktion, doch aufgrund meiner Angst konnte ich nicht schnell genug reagieren und Seo-yun sah augenblicklich auf unsere Hände nur um nun das Messer an seinen Arm zu halten. Ihm stiegen vor Wut schon die Tränen in die Augen und auch sein Kopf war knall rot. Ich entzog mich Tae so schnell ich konnte und versuchte beruhigend meine Hände ihm entgegen zu halten.

"Es ist alles gut." Sagte ich, doch er weinte nun ohne Hemmungen.

"Alles gut? Ich liebe dich Mia und ich muss mit ansehen, wie du mich einfach verlässt ohne dich zu verabschieden. Ich bin dir vollkommen egal. Und als ich dich die letzten Wochen beobachtet habe musste ich auch noch mit ansehen, wie nah du diesen Typen gekommen bist! Den einen Abend im Park, wäre dieser Idiot nicht aufgetaucht, dann hättest du es verstanden, dass du nur mir gehörst, du hättest mir zugehört und ich hatte dich für mich allein gehabt. Aber nein sie haben alles zerstört, du hast alles zerstört. Du bist schuld Mia! Du hast mich im stich gelassen!" Schrie er verzweifelt unter Tränen und die Tatsache zu erfahren, dass ich recht hatte, dass er mich verfolgt hatte, doch das es nicht nur den einen Abend war trieb mir nun vor Angst ebenfalls die Tränen in die Augen und auch ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Was wäre wohl passiert, wenn Tae den Abend nicht im Park aufgetaucht wäre, ich wollte gar nicht weiter darüber nachdenken. Doch noch etwas anderes nagte an mir... ich hatte ihn im stich gelassen. Hatte ich das wirklich? Ich meine ich bin einfach nach kurzer Zeit zu BTS gegangen und vielleicht hätte ich wirklich nicht so einfach gehen sollen, doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte oder antworten konnte hielt Seo-yun nun das Messer genau auf sein Handgelenk und sah mich ein letztes mal Tiefverletzt mit verheulten Augen an.

"Du hast mich im Stich gelassen!" Schrie er und genau in dem Moment ritze er sich das Handgelenk auf. Die Menschen, die um uns herum standen Zogen laut erschrocken die Luft ein, während Seo-yun's Wunde stark anfing zu bluten und er mit den Auge nach hinten verdrehend zusammen brach. Augenblicklich rannte die Security zu ihm und hielt ein Tuch oder so etwas auf die Wunde und bereits wenige Minuten später kam ein Krankenwagen an, welcher vermutlich zusammen mit der Polizei gerufen wurde, welche nun ebenfalls eintrat und die Menschen von uns fernhielt. 

Das ganze Szenario zog so schwammig an mir vorbei, dass ich mich fühlte als wäre ich Unterwasser. Ich konnte nichts hören oder verstehen, was zu mir gesagt wurde. Das einzige was ich spürte waren die Tränen, die geräuschlos über meine Wangen liefen und meine Beine, die unter meiner Last einfach nachgaben.

Ich war schuld. Ich hatte ihn ihm Stich gelassen.


My Secret Love  - BTS FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt