Kapitel 12

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21.01.2006


Samstagfrüh hatte ich kaum Kraft dazu, das Bett zu verlassen. Es war, als läge ein Betonklotz auf meiner Brust und es erschwerte mir das Atmen. Seit dem gestrigen Nachmittag konnte ich an nichts anderes mehr denken, als an Jareds panisches Gesicht. Es verfolgte mich in meine Träume und ließ mich stündlich zitternd aufwachen. Die darauffolgenden Augenringe blieben meiner Familie nicht unentdeckt. Wenigstens wirkte die Kopfschmerztablette.

„Und du willst das Haus wirklich verlassen? Alex kann die Taschen doch für dich wegbringen, mein Schatz", sagte Mom mit einem besorgten Blick auf mich und stellte eine Tasse Tee vor mich hin.

Das Aroma von Kamille lag in der Luft. Dankend nahm ich die heiße Tasse entgegen und atmete tief den Duft des Tees ein. Ein Glück, dass wir keinen Ingwer mehr zu Hause hatten – den wollte ich nur ungern trinken. Und nein, ich wollte nicht, dass Alex Jared und Paul die Taschen brachte – aber es machte keinen Sinn das Mom zu sagen, denn sie sprach schon weiter.

„Leg dich lieber ins Bett und ruh dich aus. Du hast doch die ganze Woche schon mit Schnupfen zu kämpfen."

„Ich hab nur schlecht geschlafen", nuschelte ich und pustete in die Tasse. „Und der Schnupfen ist fast weg."

„Na, ich weiß nicht. Du hast auch nichts gefrühstückt." Moms Blick wechselte von besorgt zu kritisch, als sie zu meinen, kaum angerührten, Cornflakes sah.

Um ihr keine Sorgen zu machen, nahm ich einen weiteren Löffel. „Jeder hat mal einen schlechten Tag", meinte ich, als ich das Essen widerwillig hinunter schluckte. Augenblicklich spürte ich, wie es als Klumpen in meinem Magen zu liegen kam.

„Naja, du wirst schon wissen, was gut für dich ist."

Und ob ich das wusste. Jared war gut für mich. Aber offensichtlich ging es ihm nicht gut und ich wollte wissen, weshalb und ob ich ihm irgendwie helfen konnte. Er sollte nicht so gucken, wie gestern. Ganz im Gegenteil. Er war doch stets glücklich und offenbarte der Welt seine Grübchen. Was war geschehen? Ein Gedanke, den ich bisher erfolgreich unterdrückt hatte, schlich wieder sich in den Vordergrund. Kräftig schüttelte ich mich und verschüttete dabei etwas des Tees. Zischend atmete ich ein, als das heiße Gebräu auf meine Hand spritzte und wischte es schnell an meiner Hose ab.

„Kannst du die Jungs nicht anrufen und sie bitten herbei zu kommen?", fragte Mom und hatte immer noch eingesehen, dass ich wusste, was gut für mich war.

„Ich habe ihre Nummer nicht." Wobei ich nicht glaubte, den Mut aufzubringen Jared oder gar Paul anzurufen. Ich konnte schon kaum mit ihnen reden, wenn sie vor mir standen, wie sollte das denn erst am Telefon funktionieren? Dabei würde ich keine ihrer körperlichen Reaktionen erkennen und mich nur auf ihre Stimmen konzentrieren müssen. Zudem wusste ich immer noch nicht, was gestern passiert war.

„Wie sagtest du, heißen die beiden mit Nachnamen? Vielleicht habe ich mit ihren Eltern zu tun", schlug sie vor und räumte die Schüssel mit meinen Cornflakes weg, nachdem ich sie nicht weiter anrührte.

„Mom!" Vorsichtig nippte ich an dem heißen Tee und verbrannte mir gleich die Zunge. Schmerzhaft verzog ich das Gesicht und stellte die Tasse erneut ab. „Frische Luft tut mir gut", wiederholte ich. Außerdem saßen mir die Hummeln unterm Hintern. Die Sorge um Jared zerfraß mich.

„Hab schon verstanden", murrte sie. „Genauso stur wie deine Schwester."

Grinsend verdrehte ich die Augen, denn diese Gemeinsamkeit hatten wir nicht von Dad.

„Aber sei zum Mittagessen zu Hause!"


Wenig später hatte ich die Tasse endlich ausgetrunken und machte mich dick eingepackt mit zwei Taschen und einer Tüte auf den Weg zu dem Haus der Lahotes. Paul wohnte näher an mir, als Jared und dennoch musste ich ein ganzes Stück zurücklegen. Glücklicherweise hatte der Regen nachgelassen, doch die Temperatur war rapide gesunken und weiße Wolken hatten sich am Himmel breit gemacht. Es schneite sehr selten bei uns, aber vielleicht würde heute einer dieser raren Tage sein.

Die Lahotes waren eine der wenigen Familien bei uns, die in einem großzügigen und modernen Haus wohnten. Das war kein Wunder, schließlich arbeitete Mr Lahote in Port Angeles und verdiente als Geschäftsmann einiges mehr, als der Durchschnitt.

Wir hatten noch nicht einmal Mittag und ich hatte fest damit gerechnet, entweder Paul oder einen seiner Eltern zu treffen, aber als ich klingelte, regte sich nichts. Die Tür blieb verschlossen. Nach weiteren Versuchen gab ich es auf und machte mich wieder auf den Weg. Unterwegs sah ich Jacob, Quil und Embry, die ausgelassen auf der anderen Straßenseite liefen. Sie waren ein Jahr jünger von mir und gingen dementsprechend eine Stufe niedriger in die Schule, als ich. Zuletzt hatten wir im Kindergartenalter Zeit miteinander verbracht. Ich fand es beeindruckend, wie stark ihre Freundschaft war. Aber in der vergangenen Woche hatte ich gelernt, dass man auch als Teenager Freunde finden konnte. Alleine, dass Jared und Paul nun befreundet waren, gab mir Mut. Sie zankten, trotzdem vertrugen sich wieder. Zum ersten Mal seit Stunden ließ ich den Gedanken zu, dass ich etwas getan haben könnte, was Jared nicht gefallen hatte. Doch mir war weiterhin nicht klar, womit ich ihn verletzt hatte. Ich würde ihn fragen müssen
.Sichtlich nervöser trat ich auf die Veranda von den Camerons. Die Riemen der Taschen lagen mir schwer auf der Schulter und meine Hand ballte sich fest in den Griff der Tüte. Mit zitternden Fingern drückte ich auf den weißen Kopf, der neben dem Namen Cameron angebracht war. Mir kam das Warten wie eine Ewigkeit vor und aufgrund der Aufregung vergaß ich, ob ich das Läuten der Klingel gehört hatte oder nicht. Womöglich hatte ich zu leicht gedrückt. Erneut betätigte ich die Klingel und atmete zitternd ein, als ich Schritte hinter dem verschlossenen Holz hörte.Als die Tür geöffnet wurde, wehte mir ein schwacher Parfümgeruch entgegen und ich spannte mich an. Ungewollt blitzten Bilder vor meinem Auge, die ich nicht sehen wollte. Wenn Jared eine Freundin hatte, was würde sie dazu sagen, dass ich seine Jacke mit mir rumschleppte?! Und wieso hatte ich nichts davon mitbekommen, dass er vergeben war?

Luft entwich mir, als ich erkannte, wer vor mir stand. Mrs Cameron, Jareds Mutter. Mit ihren warmen, braunen Augen, die ihr Sohn eindeutig von ihr hatte, blickte sie mich fragend an. „Hallo."

„Äh... H-Hallo. I-ich bin K-Kim Conweller", japste ich.

Erkennen blitzte in ihrem Gesicht auf. „Eine der beiden Töchter von Kayla und Manteo, richtig? Was kann ich für dich tun?"

„J-Ja genau. Ähm also..." Überfordert hob ich die Tüte und meine Schulter mit den Taschen an. In meinen Vorstellungen hatte Jared vor mir gestanden, nicht aber einer seiner Elternteile. Insbesondere nicht der hübschen Mutter von Jared. Mit ihrer schlanken Gestalt und dem langen, glänzenden Haar, könnte sie fast einem Mode-Magazin entsprungen sein. Nur ihr liebevoller Blick passte nicht zu den typischen Models. „D-die sind von Jared und Paul u-und ich wo-wollte sie ihnen bringen."

Ihr geschminkter Mund formte sich zu einem O. „Sag bloß, die beiden haben die Taschen in der Schule vergessen." Sie seufzte und sah auf ihre Lederuhr an ihrem Handgelenk. „Ich befürchte nur, dass Jared erst mal nicht nach Hause kommt."

Was?

Wieso?

Der Boden unter meinen Füßen verschwand. Lag er etwa im Krankenhaus? War ihm etwas zugestoßen?! Die unsichtbare Mauer vor meinem Mund verhinderte mich daran nachzufragen. Kein Wort kam über meine Lippen. Dabei wollte ich wissen, weshalb Jared nicht nach Hause kommen würde. Es musste etwas passiert sein. Etwas Schreckliches.

Das Glück stand auf meiner Seite, denn Mrs Cameron schien zu der Sorte Mensch zu gehören, die einfach weiter sprachen, wenn ihr Gegenüber nichts erwiderte. „Er ist in letzter Zeit so selten hier. Vielleicht bringst du die Sachen zu Sam Uley, dort treibt er sich mit Sicherheit rum. Wenn es dir denn nichts ausmacht. Aber es würde wirklich wenig Sinn ergeben, seine Schulaufgaben hier zu lassen. Ich rechne erst morgen Abend mit ihm und da würde er bestimmt nicht noch damit anfangen."

„G-Gar kein Problem."

„Wunderbar...", sie zögerte kurz, eh sie weitersprach, „Kim, richtig?"

„J-Ja."

Herzlichst wurde ich von ihr angelächelt. „Dann vielen Dank, Kim."

Erneut ging ich durch die Straßen LaPushs. Aufgrund der Strecke, die ich mittlerweile zurückgelegt hatte, und des Gepäcks war mir warm. Aber meine Nerven waren angespannter, als noch vor einer Stunde. Zwei Mal hatte ich damit gerechnet, Paul oder Jared über den Weg zu laufen, und beide Male hatte es sich nicht ergeben. Stattdessen Mrs Cameron zu begegnen und sich mit ihr zu unterhalten, hatte mich einiges an Energie geraubt. Die Tablette von heute Morgen verhinderte glücklicherweise, dass mein Kopf zu schmerzen begann. Das würde mich nur an dem Gespräch mit Jared behindern. Auf dem Weg zu Sams und Emilys Haus, kam ich abermals bei Paul vorbei, aber dieses Mal versuchte ich es gar nicht erst dort zu klingeln. Wenn überhaupt würde ich nur seine Eltern vorfinden und eine dieser Art von Begegnung reichte mir pro Tag.

Die kleine Hütte, in der ich vor zwei Tagen zu Abend gegessen hatte, kam in Sicht. Der Pick-up von Jared stand neben dem von Sam und gab mir die Zuversicht, dass ich endlich am Ziel war. Er oder Paul hatten in der Zwischenzeit das Auto vom Parkplatz der Schule abgeholt. Vielleicht hätte ich doch noch auf sie warten sollen. Das Holz knarzte, als ich auf die Veranda trat. Anders als Paul es am Donnerstag getan hatte, klingelte ich und musste mich zwingen meinen Haarvorhang hinter den Ohren zu lassen. Bloß keinen schlechten Eindruck vermitteln.

Emily öffnete die Tür. Überraschung konnte ich in ihrem, nicht vom Verband verdeckten, Auge erkennen, die sogleich wieder verschwand und etwas anderem Platz machte, aber ich konnte nicht deuten was. „Hallo, Kim. Wie schön dich zu sehen. Komm rein."

„Hallo." Ich folgte ihr ins Haus, streifte mir die Schuhe ab und legte sie neben den vielen Weiteren ab.

„Wie geht es dir?"

„Ähm." Ich wollte Emily ungern anlügen, andererseits wusste ich nicht, ob ich ihr einfach so die Wahrheit anvertrauen konnte. „A-Also ich suche Jared", umschiffte ich so die Antwort.

Sie lächelte mich sanft an und wir gingen in die Küche. Mehl, Zucker und weitere Zutaten standen auf der Anrichte. Es war seltsam ruhig im Haus. „Natürlich tust du das", sagte sie schmunzelnd. „Aber leider sind die Jungs gerade nicht da."

„Nicht?", fragte ich verwundert, da die Schuhe im Flur eindeutig Jared und Paul gehörten. „Oh. Mrs Cameron meinte, sie seien hier."

„Bestimmt sind sie nachher wieder da. Ich backe gerade ein paar Kekse. Magst du mir vielleicht dabei helfen?", fragte Emily.

„G-Gern." Vielleicht lenkte mich das ja etwas ab.

Sie deutete auf einen Stuhl und ich legte die Taschen ab.

„Was schleppst du denn da mit dir rum?" Sie streute Mehl auf den Tisch und ich ging ans Waschbecken, um mir die Hände zu waschen.

„Die Schultaschen von Jared und Paul. Und Jareds Jacke."

„Sie sind gestern ziemlich eilig aus der Schule verschwunden, hm?"

Überrascht, dass sie davon wusste, blinzelte ich sie an. „J-Ja, das stimmt."

Ich trocknete mir die Hände ab, während Emily den Teig aus einer Schüssel holte und anfing, ihn auf der Holzplatte mit einem Nudelholz auszurollen.

Sie sagte mir, wo ich die Plätzchenausstecher finden konnte. Eine ganze Kiste war damit gefüllt und gemeinsam fingen wir mit dem Ausstechen an. Weihnachten war zwar vorbei, aber ich nahm mir dennoch den kleinen Tannenbaum zur Hand.

„Das war mit Sicherheit seltsam für dich, als sie so plötzlich verschwanden, oder?", fragte Emily mich unvermittelt.

Ich nickte und zögerte kurz, bevor ich weitersprach. „Jared schien es nicht so gut zu gehen." Die Tanne aus Teig fiel auseinander, als ich sie hochhob und ich versuchte es erneut. „G-Geht es ihm besser?"

Emily gab einen undefinierbaren Laut von sich und legte einen Stern auf das Backblech. „Weißt du denn, warum es ihm nicht gut geht?"

Dass sie mir mit einer Gegenfrage antwortete, brachte mich zum Schlucken. Hieß das, Jared ging es immer noch schlecht? „N-Nicht wirklich."

Schweigend füllten wir das Blech mit Sternen, Tannenbäumen und Tieren. Als ich mir ein neues Förmchen in Form eines Wolfes herausnahm, nahm ich das Thema wieder auf. „I-ich glaube, es ist meine Schuld."

Aus einem braunen Auge heraus wurde ich angesehen und Emilys Warmherzigkeit brachte mich dazu, mich ihr anvertrauen zu wollen. „Wie meinst du das?"

Ich hob die Schultern und meine Finger glitten über den Edelstahl des Wolfes. „Jared und ich waren in der Cafeteria und haben miteinander gesprochen. I-ich war etwas abgelenkt und muss etwas gesagt haben, was ihm nicht gefiel." Leider konnte ich mich nicht mehr an meine Worte erinnern.

„Und wovor warst du abgelenkt?" Sie stach einen Halbmond aus.

Zitternd nahm ich einen tiefen Atemzug, als mir sogleich wieder die Blicke der anderen in den Sinn kamen. „M-meine Mitschüler. I-Ich glaube, s-sie denken, ich sei mit Jared", ich stockte und brachte es nicht über mich, es auszusprechen.

„Zusammen?" Emily dagegen schien kein Problem damit zu haben. „Wäre das denn so abwegig?"

„Ja!", rief ich. Vor Schreck fiel mir der Wolf aus den Händen und landete im Teig.

„Oh, aber wieso das denn?" Jetzt wandte sie sich mit komplett zu und legte ihr Förmchen beiseite. „Magst du Jared etwa nicht?", fragte sie interessiert nach.

„Doch! Na-Natürlich mag ich ihn", nuschelte ich zum Ende hin und spürte, wie mir das Blut ins Gesicht trat. Ich hatte noch nie vor jemanden zugegeben, dass ich Jared mochte. „Wie könnte man ihn denn nicht mögen?", fragte ich, ohne eine Antwort zu warten, denn dazu gab es keine. Jared war zu jedem nett und freundlich. Er hatte sich Sorgen um mich gemacht, als ich mich an der Tablette verschluckt hatte und lieh mir seine Jacke, weil ich fror. Er war aufmerksam und fürsorglich, gleichzeitig selbstbewusst und charismatisch.

„Dann verstehe ich aber nicht, warum dir die Meinung der anderen so wichtig ist, Kim."

Der Wolf hatte unschöne Ecken in den Teig gegraben, stellte ich fest, als ich ihn anhob. „Ich möchte ihm nicht im Weg stehen."

Emily gab keine Antwort und erst, als ich sie wieder ansah, erkannte ich ihr Stirnrunzeln. „Das musst du mir erklären, Kim."

Dabei war es doch offensichtlich.

„We-Wenn alle denken Jared u-u-und i...", ich schluckte und fing von vorne an, weil ich es einfach nicht über die Lippen brachte. „Also, wenn jemand ihn mag, aber denkt, i-ich sei da, dann tra-traut sie sich vielleicht nicht. U-Und Jared wü-würde so niemanden ke-kennenlernen", versuchte ich zu erklären und betonte das Ich, da es mir weiterhin unvorstellbar blieb, dass die Vorstellung Wirklichkeit werden würde.

„Hmh", machte Emily und ich war mir nicht sicher, ob sie mich verstanden hatte.

„Ich möchte nur, dass er glücklich ist", hauchte ich und sah bekümmert auf den Teig, der mittlerweile völlig durchlöchert war. So fühlte ich mich, seit Jared verschwunden war. Als würden Teile von mir fehlen.

„Aber hat er denn in den letzten Tagen einen unglücklichen Eindruck auf dich gemacht?"Stirnrunzelnd überlegte ich und ließ die letzte Woche erneut Revue passieren. Gestern hatte ich daran gedacht, wie wir auf andere wirkten. Nun versuchte ich mich an Jareds Gesicht, seine Haltung, seine Stimme und seine Art zu erinnern. Es fiel mir unsagbar leicht. Sein Lachen, seine weichen Gesichtszüge und die sanfte Stimmlage, mit der er sprach, kamen mir in den Sinn. An dem ersten Tag, als wir gemeinsam zu Mittag gegessen hatten, da wirkte er besorgt, aber als die Sorge verschwand, hatte er ständig gelächelt und viel gelacht. Ich schüttelte schließlich den Kopf.

„Erst, als ich mich abwandte", flüsterte ich.

Emilys warme von Mehl bedeckten Hände ergriffen meine und drückten sie. „Lass Jared doch selbst entscheiden, ob du ihm im Weg stehst oder nicht. Denn ich glaube nicht, dass du das tust."

Zögerlich nickte ich und spürte, wie ein großer Teil des Steins von meiner Brust abfiel. Es fiel mir leichter, zu atmen. Das restliche Stück würde erst verschwinden, wenn ich mit Jared gesprochen hatte, aber ich war zuversichtlich, denn ich glaubte, verstanden zu haben, was ich getan hatte.

Wir waren Freunde.

„Danke, Emily."

„Gerne doch." Sie löste ihre Hände von mir und umarmte mich. „Du kannst jeder Zeit hierher kommen. Egal ob ich da bin oder nicht. Du bist immer herzlichst willkommen und kannst dich hier wie zu Hause fühlen."

Bei diesen Worten erfüllte mich die Wärme und ich dachte daran zurück, was sie vor wenigen Tagen zu uns gesagt hatte. Hatte sie mich damit eingeschlossen, als sie meinte, dass sie eine Familie seien?



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